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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0566

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auf dm fortdauernden Mißstand hin, daß das ba-
vische Landrecht in Heidelberg nicht gelehrt werdez
er stellt den Antrag auf cine Ml'nLerbcwilligung,
bis daß ein besonderer Lehrstuhl für VaS Landrecht
errichtet werde. Den Antrag untcrstntzte der Abg.
Sander; über den Gegenstand sprachen weiter die
Abgg. Welcker, Cdrist, Merk, Gerbel, Aschbach
und Ministerialpräsident Nebeniuö. Der Antrag
wurde in Form eineS Wunsches zu Protokoll gc-
nommen. Der KommissionSantrag auf Verwilli-
gung von 85,223 fl. wurde gleichfalls sofort ge-
nehmigt. k. Universltät Freiburg. Der Abg. v.
Jtzstein ftellte in längerer ReLe den Antrag auf
eine Vitte um Rcakcivirung der Hofräthe und Pro-
fessoren v. Rotteck und Welcker, und, sofern un-
bekannte HinLernisse derselben in Wege stünden,
auf deren volle BesolLung. Duttlinger, Wetzel,
Knapp, Schinzinger, Bader, Aschbach unterstütz-
ten den Antrag; derselbe wurde einftiinmig ange-
nommen worauf die beiden Abg. ihren Dank
aussprachen. Nachdem einige gelegenheitliche Be-
merkungcn über die medizinische und theologische
Fakultät ohne besondere Anträge geblieben waren,
wurde der KommissionSantrag ouf Genehmigung
LeS Staatszuschusseü für die Universität Freiburg
mit 44,543 fl. angenommen. H. Geletzrter Schul-
unterricht. Oberstudienbehörde. Antrag auf
Genehmigung des BudgetsatzeS mit 5300 fl. An--
gcnommen. 6. Lehranstalten. Antrag auf Ge-
nehmigung von 27,113 fl. für die Lebranstalten
beider Konfessionen. Angenommen. Bei Liefer Ge-
legenheit wurde der Wunsch von dcn Abg. Welcker
u. A. an die Regierung gestellt, sie möge auf
Errichtung von Flußbadanftalten in einzelnen Ge-
meinden (bes. in Freiburg) ihr Augcnmerk richten.
Bewilligung zu Besserst llung der Mittelschulen im
Allgemeinen: Antrag auf Wiederbewiiligugn der
frühere Position von 5000 fl. Angenommen. Hier-
mit endctc Lie Sitzung.

Hannover, 8. Juli. Die Eingabe des Ma-
gistratS dcr Residenzstadt an den BundeStag ist
wegen eineS FormmangelS durch eine Verfügung
des BundeSkanzleidirektoriumS zurückgewiesen wor-
Ven; doch soll Ler Jnhalt Licser Eingabe so wich-
tig und bedeutend (zumal Seiicns der Residenz-
üadt) erschiencn seyn, Laß eine Menge Epemplare
Lieser Eingabe vertraulich an die höchsten und hohen
Höfe eingesandt wurden. Auch von Seiten LcS
Kabinets soll jetzt die längst erwartete Eingabe an
-den BundcStag gemacht worden seyn. So volu-
uiinöS dieselbe auch seyn soll (man spricht mit Ein-
schluß Ler Anlagen von etwa sechzig Druckbogcn),
so soll dieselbe doch eben kcine Rovn enkhalten. Es
Leißt daß dieselbe den verschiedenen Höfen zugeschickt
ley, Lamit diese ihre Gesandten am Vundestage
Larüber mit Jnstruktionen versehen.

Paris, ii. Iuli. Auch in gegenwärtigem

Jahre beräth dic Abgeordnetenkammer da^
gabenbudger wiedcr mir ausnehmender Schnel-
ligkeit. Gestern noch ging die allgemcine Be-
rarliung zu Endc. Vlos zwei Abgeordnete nahmen
an derselben Theil. Heute wurde das Budget des
Justizminssteriuins erledigt und dann zu dem Budget
des Mini>teriums des Auswärrigen übergegangen.
Das Ausgabcnbudget für I6Ü0 bcträgt im Ganzen
1100 Millionen Frankcn, 33,866,760 Fr. mehr,
als iin Iahre 1859.

Brüssel, 9. Juli. Graf v. Seckendorf, k.
preußischer GeschäftSträger an unscrm Hofe, ist
gestern Abend hier angekommen, um seine Funk-
tionen wieder anzutreten.

London, 9. Juli. In der hcutigen UnterhauS-
sitzung erklärte LorL Palmerston auf cine an ihn
gestellte Anfrage: Dr'c französifche und britische Re-
gierung seyen in Betreff Ler türkisch - ägypuschev
Fiage in vollkommeneur Verständniß; Lie franzö-
sische Regierung habe ihrc Absicht, nach Alepandrien,
sowie nach Konstantinopel zum Zwecke der Vewir-
kung einer Einstellung dcr Feindseligkeiten Abge-
sandte zu schicken, mitgetheilt; Oefti eich, Preußen
und Rnßland legten ein lebhasteS und aufrichtiges
Verlangen an den Tag, eine Friedenästiftung ;u
fördern, durch welche Europa von Len Uebeln
eines sotchen Kriegeö im Osten befreit werden
möchte.

Alerandrien, 16. Juni. Nach den letzten
Verichten hatte die türkische Armee folgende Stellun-
gen. Hauptquartier in Nizip (Nisibi) 34 Vataillone
Jnfanterie, 19 Schwadroncn Kavallerie und 14
Batterien Ariillerie. Zn Urur (Orrur) 10 Ba-
taillonen Jnfanterie, 5 Schwadronen Kavalleri»
und 12 Kanonen. Telbeschir 10 Vataillone Jn-
fanterre, 8 Schwadr. Kavallerie und 3000 Mann
irreguläre Truppcn. Eä verlautet, HafiS Pascha
wolle diese Steilung ruhig behaupten, bis ncue
Bcfehle und neuer KeiegSbedarfseine fcrnern Schritte
bcstimmen. Soliman Pascha (Selve) war mit dem
GroS Ler ägyptischen Armce aufgebrochen, seine
Avantgarde hatte Telbeschir erreicht, wo Zbrahim
ein verschanztes Lager errichtet.

Dürkci. Der Oestr. Beobachter schreibt: Un-
sere Nachrrchten aus Konstcmrinopel rcichen bis
zum 27 , ans Alexandrien biö zum 17. Zuni.
An bciden Orten war an jcnen Tagcn von krie-
gerischen Ercignissen, außcr cinigen Gcfechren zwi-
'schen den irregulären Truppen, worüber befrie-
digcndc Erklärungen zwischen den beiderseitigcn
Vefehlshabcrn stallgefundcn hattc.i, nichtS bekannr.
Hieraus (bcmerkt dcr Veobachten ergiebr sich der
qänzliche llngrund der darch Las Dampsboor dcs
Oestreichischen Lioyd, Mcü)mudie, am ü. Iull
von Syra nach Triest gcbrachten Nachrichr: daß
die Acgyptischcn Truppen, obwolfl an Zahl uber-
jegen, von den Türken in einem Trcffcn besiegr
 
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