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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0574

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«en des frühercn Vudgets gleichlautend, gaben kei-
«en Stosf zu besonderen Bcmerkungen und wurden
ohne Olökujsion glcichfalls angenommen. L. Ei-
gentlicher Staatöaufwand. Deö AusammcnhangK
wegen wurden zuglcich die Voranschläge für den
Aufwand dieser 3 Anftalten geprüft, und zwar »)
Ä9icchenanstatt. Regierungsforderung iü,56ü fl.,
Antrag iü,23y fl. Äuf die Ausführlingen Leö Mi-
nisterialralhs v. Marfchall trugen die Äbg. Merk,
Kröll, Stößer, Bohnr u. A. auf Restiruirung dcr
Rcgierungsforderuug an, welchem Amrag auch
Folge gegeden wurde. d) Jrrenanstalren.' Für
Heidetberg ü9,3ii, für Pforzheim 13655 fl., zu-
fammcn 63,ü6ü fl.; angennmmen. o) Allgemcincö
Arbcirshans mit 2i,33ü fl.; angcnommen. Tit.
I. Ministerium deS Iuuern. 1) Bcsoloungcn.
Regierungsfordcrung: Ministerialchcf 9000 fl.,
Rärhe 16,800 fl., Kanzleibeamre 13,190 fl.; Ef-
fektiverat: Ministerialchef 6000 fl., Rärhe 16,000
fl., Kanzleibeamte 11,890 fl.; ÄomrnifsionSan-
rrag: Mrnisterialchef 6000 fl., Räthe 16,800 fl.,
Kanzleibealnte 12,890 fi.; zusammen 35,690 fl.
Auf Wiederherstellüng der Regierungsfordcrimg
trug dcr Abg. Merk an; dicsen Äntrag unlerstüh-
ren Stößer u. A. Für den KommissionSanrrag
sprachen der Abg. v. Ihstein und dcr Berichtcrftat-
ter, und derselbe ward angenommen. 2) Gehalre
4696 fl,; 3) Bureauaufwand 23ü0 fl ; angcnom-
men. Tit. II. Evangl. Kirchcnfeklion. 1) Besol-
dungen 24,800 fl., 2) Gehalte 3632 f!., 3) Bu-
reauaversum 1330 fl. Wurde nach eiuiger DiSkus-
sion angenommen. III. Katholische Kir'chensekiion.
Besoldungen. NegierungSforderung 29,150 fl.,
Kommissionsanrrag 23,750 fl. Dcr Kommissions-
antrag wurdc nach tängeren Crörrcrungen deS Mi-
nifterialraths v. Marschall, der Abg. VogeLmann,
v. Itzstein u. A. angenoinmen. 2) Gchal-e. Re-
gieruttgsforderung 4832 fl.; den KümunssionSan-
rrag mic 4600 fl. angenommen 2) Bureauaver-
fum mic 2250 fl. ward angenommen. IV. Forst-
polizeidirektion« Vefoldungen 10600 ft., Gebalre
1276 fl., Burcauaufwand 930 fl., Rcisekosten
2000 fi.; zusammen i4,3o6 fl. Dieser Kommis-
sionSantrag wurde oline DiSkussion angcnommen.
V. Sanirarskom'nisston. Bcsoldungen 5200 f!.,
Äehalre 750 fl., Bureauaufmand 490 fi.; zusam-
mcn 6440 fl. Angeuommen. VI. Gcnerallan-
desarchiv. NegierungSforderung 13,248 fl., Kom-
missionsanrrag 13,043 fl. Letzterer wurde angc-
nommen. V"II. KreiSregierungen. Negierungs-
fordcrung: Besoldungen 117,500 fl., Gehalte
18,395 fl., Burcauaufwand 9170 fl.; zusammen
145,065 fl. Kommissionsantrag: Bcsoldungen
115,600 fl., Gebalte 18,595 fl., Bureauaufwand
9170 fl. Der Minifterialpräsident und Ministerial-
rarh v. Marschall führten die Billigkcir der Regie-
rungsforderung auö, worauf der Abg. Stößer

cinen Antrag fteUrc; derKommissionsantrag wurde
jedoch angcnommen. (Schluß folgr.)

PariS, 14. Zuli. Obgleich der gcftrige Tag
zu jenen gehörr, an welchen man lcider hier so
reich ift: d. h. daß mir jedem Augenblick cin AuS-
bruch neuer Unruheu befürchrer wurde, fo lief er
doch im Grlinde ziemlich rubig ab. — Zn den Stra-
ßcn St. Marcin und Sl. Denis, so wie auf den
BoulevardS gleichcn Namens ist cS heutc noch fehr
voll. UebrigeuS sind allc Wachpoften vcrdoppclt,
und wie noch nie VorsicbtSmaßregcln gegcn einc
erwaigc Nabestörung gecrosten. Goktlob, Blur ist
bis zur Srunde keineS gcflosten. Die 12 Mairien,
dic 40 Kaserncn, dic öffentlichen Gcbäudc sind mu
bedeutendcr Machtentwickelung gegen jeden AngriA
gesicherr. UedrigenS sind die gcstrigcn Meurerer
ganz besondcrcr Arr; wie cS scheinr, hadcn sie ein
für allemal blauc Kirrcl zur Unisorm. Wie gesagr,
es ift auch nichc ein Fliutenlchuß gefchehen; alleö
blieb bci Drohungcn, aber fcstgenommen wurder»
viele Ruheftörer.

Wicn, 11. Iuli. Sultan Mahmud ist in
einem Alrer von nicht völlig 54 Iahren gcftorben.
— ES gcfchah auf daö dringende Verlangen der
fremdcn Rcprasentanrcn, vorzugSwcise deS Fran-
zösischen BorfchafrcrS, daß in dcr Vorauösichk
eineS nahen EndeS des Großlierrn von Scite deö
Divans fchon am 28. Iuni an die BcfehlShaber
der Armee und dcr Flotte Befehle abgingen, da,
wo sie sich cben befinden, bis auf weirere Ordre
Halt zu machcn. Dem todtkranken Sultan, den
sein Haß gegcn Mehcmcd Ali und der unbezähm-
dare Drang, den übermüthigcn Satrapcn zu
züchligen, bis zum letzten Augenblick nichr verließ,
scheinr diese Anordnung verlieimlicht worden zu
fepn. — ES war in Konstanrinopel daS Gcrüchl
verbrcitct, der Sulran habe schon am 27. eder
23. daö Zeirliche gescgner, und man habe nur,
um die nöthigcn Anordnungen rreffen zu können,
seincn Tod bis zum 1. Zuli verheimlichr, aUein
diefe Angabe wird von gur unterrichteier .Quelle
alS irrig erklärr. Eben fo grundloS find die Ge-
rüchte über die Bildung einer Rcgenlschafr. Abdu!
Medschid bedarf dieser nicht, da cr nach Tür-
kischem Herkommen bcreitS daS für volle Ucbcr-
nahme der Regierung erfordcrliche Attcr erreichk
yat; die Sulcane sind nämlich schon im fünf-
zehnren Iahre volljährig.

Türkci. Eine zu PariS eingelausenc tclegra-
phische Borschaft aus Marseille vom 13. Iuli cnr-
hälr, neben anderen, schon bekannren, folgende
neuere Nachrichten: „Admiral Lalande befand sich
mit dcm Zena dei TcnedoS; der Nest deS frmizö-
sischcn GcfchwaderS lag noch bei Vurla. Das eng-
lische Geschwader, auS 13 Fahrzeugen be>tehend^
war am 2. Iuli von Malra, in dcr Richrung nach
der syrifchen Küfte, aufgebrochen."
 
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