Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0586

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
580

benchiqt eittgeqen. Der Abq. Bckk. Müglied dcr
Mnoritäc der Kommission: der Hauplqrund der
Koinmislion, anf keiue Besch'verde anznrragen,
jey die Crmä>;nny, daü solche keinen Zweck mehr
l>ade. Der sormelle Pnntl sey durch die Erkläruny
ber Negieruny abyechan, in macerieller Beziebung
t>abe die Kammer den Benrag qenel)iniqr; übriyens
habe itni die lieuriye Bemerkuna des Finanzmini-
jters ge>;en den KommissionSanrray wieder schioan-
kend geinachc. Der Fm lnzinmrster erläurcrce seine
Äeussernua dahin, daß er der ü)!einnn>; gewesen
sey, der KvmmissionSancray salle die Erklärung
der Regierung worrlich cncyalcen; da dies aber
nicht der Falt zn seyn scheine, so habe sVinc Erklä-
rung kernen weiceren Bezng mel>r aus den Kvmmis-
sconsanrrag. Der Abg. iVtikcermaier enrwickeite
die Gründe der Kommission in anSsüyrlicher Redc;
namenrlich bemerkre er, wenn die Regierung ihre
Verpsüchluu., anerkennc, so scy kcin Grund zn einer
Beichwerde menr oor!)anden; dre Regierung «nüste
indeisen il?re Erklärung in karegorischer Weise wic-
derl)olen, uno in dieser Boranssetzung blcrbe er
bei dem Anrrag. Trefurl stimm.r ebensalls für die
Majorirär der Kominiision; indern er auSfülmlich
dic Grüude dcS GegenrbeilS widcrlegr. Sraars-
rari) RebeniuS erörrerce, wie zu emer Beschwerdc
kein Gruno ooriiege, da die Regieruug nur dasje-
nige gerhan habe, was sie zu rbun zum Beften
dcs LandeS verpflichrer gewesen wäre. Eö werde
auch so m andern Repräsenrariostairen gebalren,
bcjonderS in Bezug aus Zolloeerräge, und dic
Kammern liarren nie an Bejchiverde geoachr; aus
dem einsachen Grunde, weil lolche Berrrage in der
Regel zur Eriveieeruiig des Berrebrs, also znin
Beiren deS Landes geschloijen wurden; der Redner
weiSt aus das Herkommen in Frantreich und Eng-
landin dle>er Bezielumg nin. üirarrin, ohne sich aus
die Frage jelber einzula>jen, sprichr sich nur gegen
die geäuiserre Bemerkung über die räglich melw in
die 'Augen sallende Zweckmäsilgkeir dreses Zollver-
rragS auS. Ap.hbach stnnmt mit ter Miuorirät.
Schaasf Itimmr aiö KvmnnssioriSmirglied mir der
Majorirär und beinerkr aus die Aeusserung deS
Abg. Riiidcschwender, dasi m der geheimen Sitznng
hochit walu scheinlich die nur germge flAaiornar sür
Äeneymigung deS Verrrags haupriuchlich oon emcr
Hansung dec Anrräge bei der Abirimmung herge-
rünrr habe. Knapp sprichr cbensalls sur oen Än-
rrag der Minoruar. v. Rorreek: Es Darren ilm
sast die Aenisernngen dcr stiegierung m seinem Ent-
jchluise: sur die Ätajornac der Kommiisioii zu
stimmen, waneens gcinacht, indeisen seyen jemc
B.soignrise durch die ipateren Erktarungen wieder
gemmoert worden; die Rcgiernng yabe iyre Pslich-
ren anerkannr, und selbit die weirerc Bemerkung,
Sasi dnpibe in auyergcwonntichen Fallen nn wah»
ren Inreresse ocs LandcS auch die Zustnninung dcr

Kammcr vorlaufig urngehen würde, habe ilm nicht
erschreckr; cS jcycn solche Falle gedenkbar. Die
wahre Garanrie fiir Aufrechrhalrung der Berfaisung
liege in dem Geiste der Kammer; die Regierung
konne der nacbrräglichen Genehmigung derselben
geivisi seyn, wenn zureichcndc Giünke zn dern
Bersaliren der ^icgierung vorlmndm gewesen seyen.
ES sey ungereimr, zu ivollen, die Regiernng svll
wegcn cineS EatzeS der Bersahung dem Lanee un-
heilbare Wnnden schlagen, oder übeiwicacnde Vor-
N'eile deuisetben vorcnklialren. Eine Bescivverdr
sey aus verschiedenen Gründen nichr räil)lich, es
sey nichr gur, das hohc Gewichr einer jolchen durch
zu l>aufigen Gebrauch zu schwächen. Dic formclle
Beschwerde scy geheilt und die mareiielle siy durch
die Genelmiigung der Kammer bescirigr. Der Fi-
nanzminisier dankre dem Abg. v. Norreck, daß er
jedermann. deurtich gemachr t)abe, dasi allzujcharf
scharrig mache und daß man übcr die Form die
Sacke nichr ubersehen dürse. Dader stimmt für
den MajorirarSvorjchlag. Sander spricht sich für
cine BejchwerLe auS; eS handle sich nm eine Le-
bensfrage derKamm-.'r, um ilirRechr der Steucrver-
wiUigurig und der Tbeilnahme an der Gesetzgebung.
Die Adg. ÄAerk, Rindejchivender, v. Rolieck und
v. Ztzftein jprachcn sich wiederhotl aus. Letzterer
bemerkle, dasi er nur unrer dcr Borausjetzung
von jeinem Ainrage abstehen würdc, wenn dcr
Finanzmüüsier die Erkiäruug geben würde, daß
die Oiegierung, aneikennend das Zujlimmungsrechr
der Kamrnern, in Zukunfr diejes Rechr cinhalren
mcrde. Der Finanzmiiiisier wiedcrholic siine frü-
here Erkiärung, worauf v. Itzjtem jeinen Ancrag
zurucknatun und der Komniijsionsanlrag, mir
AuSnahme der Srimme dcs Abg. Mohr, ange-
nornmcn »vurdc.

Paris, 18. Zuli. Bci teu gcstrigen Berhand-
lungen in der Oepurirrcnkammer übcr das Kricgs-
budgel crklärte der KriegSlnuusier, Gcncral Schnei-
der, Frankreich konne jederzeil 160 Batalllone Zn->
fanrerie und 200 Schwadionen Renerei mar-
schiren laffen.

Alexaiidria, 26. Zuli. Seit cinigkn Tagen
und auch I)cuce wicder ist em Theil der vor Kurzem
nach Syricn abgesendelcn Truppcn zurückgekehrt.
Zbrablm Pascha hat sie nick.r habcn woUen und
als untauglich wieder nach Acgyplcn zurückgeschickk
Zn der Tl'at gibr eS nichrS KläguckereS, als
dieje letzren sogenaninen dlszip!muien Truppen,
die zum wahren Spvlr einl'erzogen. Es war,
alS jey FalsiaffS Armce wieder aufcrsianken; da
marfchirie Bulleukalb neben lLch'vaeyuch, cin Em-
äugiger neben eiuein Lahmcn, cm Zahnloscr nebcn
rinein Andern, dem dic Fingcr sel'len, und hinrcr
diescn Bersiümmelren cinc langc Rc»ne achr- b»s
zelmjälniger Knabcn als Soldaicn gektcidct, dir
kleine Gewchre trugen.
 
Annotationen