(Balonichi em und setzte sechs Verrraute Mehemet
A!is an das Land, die keinen andern Zmeck haben,
als Macedonicn aufzureqen, Ldosrew Pascha ließ
sogleich den fremden Reprasentancen diese Rachrichr
mittheilen, worauf Lord Ponsonby und Admiral
Noussin an die Befehlshaber ihrer Flotte den Be-
fehl ergehen ließen, die ägypnsche Brigg mir Ge-
walt zu nehmen. — Es ist nun voc den Darda-
nellen an englischen und französischen Schiffen eine
imposanre Kriegsmacht oersammclt, die aus nicht
weniger als zwanzig Linienschiffen nebst einer ent-
sprechenden ZahloonFregatren, Koroerren, Briggs
rc. bestehr. — Ein östreichisches Kriegäschiff vön
hohem Bord lief diescr Tage hier ein; es scheint
zur Berfügung der Znrernunciarur im hiesigen
Hafen bleiben zu sollen. — Alle europäischen Ge-
sandren sind von ihren Höfen angewiesen worden,
von ihren Landsitzen nach Pera zurückzukchren,
weil der Sulran selbjt von nun an in dem großen
Serail in der Stadr sein Hoflager halren will. —
Hafiz Pascha schwebre in der letzren Woche in Ge-
fahr, für sein Unglück mit dem Tode bestraft zu
werden. Man wußrc im Divan nur nichc, ob
dem General nach alrer Sitre die Schnur zuzusen-
den, oder er auf europaische Art vor ein Kriegsge-
richt zu ftellen sey, zu deffen Beisitzern man auch
die preußischen Ossiziere bestimmen wollre, als der
hiesige preußische Gesandre, Hr. v. Königsmark,
mit cdier Warme sich des Paschas annahm, und
es bei der Pforte dahin brachre, daß ihm nicht nur
alle Srrafe nachgesehen, sondern auch die Statt-
haltcrschaft von Sivas, die cr seit Neschids Tod
vcrwaltete, belaffen wurde. Doch mag auch Klug-
heit den Divan zur Milde gestimmt haben, da
Hafiz Pascha sehr viele Anhänger in der Armee
zählr, welche unzweideutige Zeichen von Mißbilli-
gung gaben über die Art der Behandlung, die Saa-
dulah Pascha, der jetzige Oberbefehlshaber, sich ge-
gen seinen Borgänger erlaubre, den er als einen
Gefangenen nach Siwas abführen ließ, und kaum
einer kurzen Unterredung würdigte.
ELnLge Bemerkungen
über
die Vorherbestiminung des Wetters vermittelst
der Spinnen.
Unter den vers-luedenen Thi'ecen, welche als Wetter-
propheten dienen konnen, haben die Spinnen den Vor-
zug, indem ste die zu erwartende Witterung stcheeer und
srüher anzeigen, als and.'re Thiere, und sclbst als das
Barometer und andere meteoroloqische Jnstrumente;
welche Ersahrung zuerst durch Herrn 0"lrtr6mör6 ci'r«-
jonval im Jahre 1795 gemacht und in der Folge von
mehreren Meteorologen bestätigt wurde. Da nun dieser
Gezenstand für manche Pcrsonen nicht unintereffanl seyn
mag, so hulte ich es für nicht unpassend, hiec einige
Bemerkungen darüber mitzutheilcn.
Niä,t jede Spmue kann zur Vorherbestimmung des
Wetters gebraucht werdcn, sondcrn unter dcn vielen
bei uns einheimischen Spinnen sind nur zwei Lrten
dazu besonders geschickt, nämlich die aewöhnliche Haus-
700
oder Winkelspinne (^rnusn cjomostion) und die Kreuz-
spinne (LpeirL rlinclenm) und dabei hat man noch den
Ort ihres AusenthaltS, ihce Größ? und selbft die Ver-
schiedenheit der Jahreszeiten zu berückstchtigen.
Erstlich ist zu bemerken, wenn man eine Spinne zur
Vorherbestimmung des Wetters benützen wilt, so muß
man sie ganz ungestöct lassen, sie wever füttern, noch
ihr Gewebe berühren, und sie überhaupt gar nichr
merken lassen, daß man sie beobachtet. Ferner hat man
den Ort ihres Ausenthalts zu berücksichtigen, indem
eine Spinne im Freien oder an einem wenig gcschützten
Oct das Wetter viel sicherer voryec veckündigt, als
eine andece, welche ihr Gewebe in einem Stalle oder
Zimmer aulgerichtet hat. Drittens hat man auf das
Alter und die Größe der Spinnen Nücksicht zu nehmen,
indcm die groß.n oder alten Spinnen das Wetter viel
genauer und früher anzeigen, als die jungen; ganz
kleine, wie man sie namentlich im Frühling trifft, zeigen
die zu erwartende Witterung nur wenige Stunden vor-
her an, solche von mittlerer Größe können auf ä bls
6 Tage, und ganz große, wie man sre im Herbste häufig
sindet, können auf 14 bis 20 Taze das Wettcr vorher
verkünden. Eadlich abec hat man die verschiedenen
Arten zu unterscheiden, indem die Winkelspinne, welche
durch ihren Ausenthalrsort vor dem Einfluß von Regen
und Wind mehr geschützt ist, hauptsächlich die Verän-
derungen in der Lemperatur - die Kceuzspinne dagegen,
welche ihr Gewede gewöhnlich im Fceicn macht, mehc
die Beschaffenheit des Himmels anzeigt.
Die Winkelspinne macht ihr Gewebe in den Ecken
der Häuser, namentlich in Ställen und dergleichen Or-
ten, und verfercigt ein horizontales, am Rande etwas
erhöhtes, die Ecke aussüllendes Gewebe, iu dessen Ende
sie ein kleines Dach anbringt, unter welchem sie ge-
wöhnllch sitzt und aus ihren Raub laucrt. Schöne
und trübe Witterung wird durch diese Spinne nicht
sicher angezeigt, jedoch kann man gemciniglich gutes
Wetter erwarlen, wenn sie Kopf und Vorderfüße aus
ihrem Dache veroorstreckt, zieht ste sich aber zurück oder
kehrt sie sich ganz um, so daß ihre Hinteriüße hervor-
ragcn, so folgt gewöhnlich schlechtes Wetter. Dagegen
ist die Winkelspinne sehr empfindlich für jeden Wechsel in
der Temperatur, und sie zcigt einen solchen hauptsächlich
dadurch an, daß sie ihr Gewebe verläßt, und außer-
halb deffelben herumläust; namcntlich kann man im
Sommer und im Winter immer auf ein Extrem dev
Temperatur (d. h auf große Hitze oder große Kälte)
re-chnen, wenn eine solche Spinne sich außerhalb ihrcs
Gewebes zeigt. Jm Winter, wo die Spinneu sehr
selten sind, ist daä Herumlaufen derselben ein sichereö
Ieichen von großer Kälte, welche je nach dec Größe der
Spinne in 8 bis 14 Lagen eintritt. Jm März und
Ansangs April, so wie im Ottobcr und Novembcr kann
man ebenfalls eher Kälte als große Wärme crwarten,
nur in dem Falle . wenn zugleich einzelne Hängespinnen
sich im Freien schen laffen, und daselbst Gewebe aus-
spannen, ist es wahrscheinlicher, daß eine für die Jahrs-
zeit unzewöhnliche Wärme erfolgen wird. Jm Mai
und A'nfangs Juni sind die Winkelspinnen unzuverläßig,
weil ihre Begattungszeit in diese Monate fallr, wo sie
alsdann ibrc Gewebe häusig verlafscn, ohne daß ein
Wechsel in d r Lemperatuc eintritt; in den übrigen
Sommermonaten zeigt aber ihr Herumlausen beinahe
immcr anhaltcnde und bedeutende Hitze an, nur in
wenigen ganz schlechten Jahren, wie z. B. 1824 und
1333 habe ich bemerkt, daß zuwcilen auch lange dauern-
des kalies Regenwettcr eingelretcn ist. Hauptsächlich
aber zcigt die Winkelspinne dcn Eintritt des Wintecs
im Spärjahr schr sicher an; sie sucht nämlich emige
Zeit vorher einen Zufluchtsort, wo sie sich verbirgt und
eirispinnt: bemerkt man nun dieses bei einer solchen
Spinne von mittterer Größe, so kann man den Eintritt
A!is an das Land, die keinen andern Zmeck haben,
als Macedonicn aufzureqen, Ldosrew Pascha ließ
sogleich den fremden Reprasentancen diese Rachrichr
mittheilen, worauf Lord Ponsonby und Admiral
Noussin an die Befehlshaber ihrer Flotte den Be-
fehl ergehen ließen, die ägypnsche Brigg mir Ge-
walt zu nehmen. — Es ist nun voc den Darda-
nellen an englischen und französischen Schiffen eine
imposanre Kriegsmacht oersammclt, die aus nicht
weniger als zwanzig Linienschiffen nebst einer ent-
sprechenden ZahloonFregatren, Koroerren, Briggs
rc. bestehr. — Ein östreichisches Kriegäschiff vön
hohem Bord lief diescr Tage hier ein; es scheint
zur Berfügung der Znrernunciarur im hiesigen
Hafen bleiben zu sollen. — Alle europäischen Ge-
sandren sind von ihren Höfen angewiesen worden,
von ihren Landsitzen nach Pera zurückzukchren,
weil der Sulran selbjt von nun an in dem großen
Serail in der Stadr sein Hoflager halren will. —
Hafiz Pascha schwebre in der letzren Woche in Ge-
fahr, für sein Unglück mit dem Tode bestraft zu
werden. Man wußrc im Divan nur nichc, ob
dem General nach alrer Sitre die Schnur zuzusen-
den, oder er auf europaische Art vor ein Kriegsge-
richt zu ftellen sey, zu deffen Beisitzern man auch
die preußischen Ossiziere bestimmen wollre, als der
hiesige preußische Gesandre, Hr. v. Königsmark,
mit cdier Warme sich des Paschas annahm, und
es bei der Pforte dahin brachre, daß ihm nicht nur
alle Srrafe nachgesehen, sondern auch die Statt-
haltcrschaft von Sivas, die cr seit Neschids Tod
vcrwaltete, belaffen wurde. Doch mag auch Klug-
heit den Divan zur Milde gestimmt haben, da
Hafiz Pascha sehr viele Anhänger in der Armee
zählr, welche unzweideutige Zeichen von Mißbilli-
gung gaben über die Art der Behandlung, die Saa-
dulah Pascha, der jetzige Oberbefehlshaber, sich ge-
gen seinen Borgänger erlaubre, den er als einen
Gefangenen nach Siwas abführen ließ, und kaum
einer kurzen Unterredung würdigte.
ELnLge Bemerkungen
über
die Vorherbestiminung des Wetters vermittelst
der Spinnen.
Unter den vers-luedenen Thi'ecen, welche als Wetter-
propheten dienen konnen, haben die Spinnen den Vor-
zug, indem ste die zu erwartende Witterung stcheeer und
srüher anzeigen, als and.'re Thiere, und sclbst als das
Barometer und andere meteoroloqische Jnstrumente;
welche Ersahrung zuerst durch Herrn 0"lrtr6mör6 ci'r«-
jonval im Jahre 1795 gemacht und in der Folge von
mehreren Meteorologen bestätigt wurde. Da nun dieser
Gezenstand für manche Pcrsonen nicht unintereffanl seyn
mag, so hulte ich es für nicht unpassend, hiec einige
Bemerkungen darüber mitzutheilcn.
Niä,t jede Spmue kann zur Vorherbestimmung des
Wetters gebraucht werdcn, sondcrn unter dcn vielen
bei uns einheimischen Spinnen sind nur zwei Lrten
dazu besonders geschickt, nämlich die aewöhnliche Haus-
700
oder Winkelspinne (^rnusn cjomostion) und die Kreuz-
spinne (LpeirL rlinclenm) und dabei hat man noch den
Ort ihres AusenthaltS, ihce Größ? und selbft die Ver-
schiedenheit der Jahreszeiten zu berückstchtigen.
Erstlich ist zu bemerken, wenn man eine Spinne zur
Vorherbestimmung des Wetters benützen wilt, so muß
man sie ganz ungestöct lassen, sie wever füttern, noch
ihr Gewebe berühren, und sie überhaupt gar nichr
merken lassen, daß man sie beobachtet. Ferner hat man
den Ort ihres Ausenthalts zu berücksichtigen, indem
eine Spinne im Freien oder an einem wenig gcschützten
Oct das Wetter viel sicherer voryec veckündigt, als
eine andece, welche ihr Gewebe in einem Stalle oder
Zimmer aulgerichtet hat. Drittens hat man auf das
Alter und die Größe der Spinnen Nücksicht zu nehmen,
indcm die groß.n oder alten Spinnen das Wetter viel
genauer und früher anzeigen, als die jungen; ganz
kleine, wie man sie namentlich im Frühling trifft, zeigen
die zu erwartende Witterung nur wenige Stunden vor-
her an, solche von mittlerer Größe können auf ä bls
6 Tage, und ganz große, wie man sre im Herbste häufig
sindet, können auf 14 bis 20 Taze das Wettcr vorher
verkünden. Eadlich abec hat man die verschiedenen
Arten zu unterscheiden, indem die Winkelspinne, welche
durch ihren Ausenthalrsort vor dem Einfluß von Regen
und Wind mehr geschützt ist, hauptsächlich die Verän-
derungen in der Lemperatur - die Kceuzspinne dagegen,
welche ihr Gewede gewöhnlich im Fceicn macht, mehc
die Beschaffenheit des Himmels anzeigt.
Die Winkelspinne macht ihr Gewebe in den Ecken
der Häuser, namentlich in Ställen und dergleichen Or-
ten, und verfercigt ein horizontales, am Rande etwas
erhöhtes, die Ecke aussüllendes Gewebe, iu dessen Ende
sie ein kleines Dach anbringt, unter welchem sie ge-
wöhnllch sitzt und aus ihren Raub laucrt. Schöne
und trübe Witterung wird durch diese Spinne nicht
sicher angezeigt, jedoch kann man gemciniglich gutes
Wetter erwarlen, wenn sie Kopf und Vorderfüße aus
ihrem Dache veroorstreckt, zieht ste sich aber zurück oder
kehrt sie sich ganz um, so daß ihre Hinteriüße hervor-
ragcn, so folgt gewöhnlich schlechtes Wetter. Dagegen
ist die Winkelspinne sehr empfindlich für jeden Wechsel in
der Temperatur, und sie zcigt einen solchen hauptsächlich
dadurch an, daß sie ihr Gewebe verläßt, und außer-
halb deffelben herumläust; namcntlich kann man im
Sommer und im Winter immer auf ein Extrem dev
Temperatur (d. h auf große Hitze oder große Kälte)
re-chnen, wenn eine solche Spinne sich außerhalb ihrcs
Gewebes zeigt. Jm Winter, wo die Spinneu sehr
selten sind, ist daä Herumlaufen derselben ein sichereö
Ieichen von großer Kälte, welche je nach dec Größe der
Spinne in 8 bis 14 Lagen eintritt. Jm März und
Ansangs April, so wie im Ottobcr und Novembcr kann
man ebenfalls eher Kälte als große Wärme crwarten,
nur in dem Falle . wenn zugleich einzelne Hängespinnen
sich im Freien schen laffen, und daselbst Gewebe aus-
spannen, ist es wahrscheinlicher, daß eine für die Jahrs-
zeit unzewöhnliche Wärme erfolgen wird. Jm Mai
und A'nfangs Juni sind die Winkelspinnen unzuverläßig,
weil ihre Begattungszeit in diese Monate fallr, wo sie
alsdann ibrc Gewebe häusig verlafscn, ohne daß ein
Wechsel in d r Lemperatuc eintritt; in den übrigen
Sommermonaten zeigt aber ihr Herumlausen beinahe
immcr anhaltcnde und bedeutende Hitze an, nur in
wenigen ganz schlechten Jahren, wie z. B. 1824 und
1333 habe ich bemerkt, daß zuwcilen auch lange dauern-
des kalies Regenwettcr eingelretcn ist. Hauptsächlich
aber zcigt die Winkelspinne dcn Eintritt des Wintecs
im Spärjahr schr sicher an; sie sucht nämlich emige
Zeit vorher einen Zufluchtsort, wo sie sich verbirgt und
eirispinnt: bemerkt man nun dieses bei einer solchen
Spinne von mittterer Größe, so kann man den Eintritt