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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0750

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Hoffnung sie erreicht zu sehen, ist durch die neueren
Anrrage Unserer allgemeinen Lvtändeversammlung
bedeutend gestarkt worden. Sie l)ar Uns bewogen,
eine Commission anzuordnen, welche sich mit den
nöthigen deßfallsigen Vorarbeiten beschafligt. Wir
werden die Prüfung dieser Borarbeiten thunlichst
bcschleunigen, und sodann diejenigen Anrragc an
Unsere getreuen allgemeinen Scande unoerweilt
gelangen laffen, welche geeignet erscheinen können,
das Wohl UnsereN geliebrcn Volkes dauernd zu
gründen. Wir rechnen zur Erreichung Unserer
laudesvaterlichen Absichlen gern auf eine pflichtma-
ßige, ernstliche und wohlwollende Mitwirkung der-
jenigen Unserer Unrerthanen, welche dazu berufen
sind. Unser aufrichcigstes Bcftreben wird sters auf
das wahre Beste Unserer gerreuen Unterthanen
gerichtet seyn, und Wir können nichcs so lebhaft
wüuschen, als daß die Srande IlnsereS Königreichö
diesem Unsercm Bcstrebcn mit gleicher Bereitwillig-
keit enrgegenkommen mögen. Damit jedoch bei
Unsern getreuen Unrerthanen über dasjenige, was
bis zu eiuer Bercinbarung mir der allgemeinen
Standeoersammlung oder wenn einc solche — wi-
der Derhoffen — nichk zu erreichen seyn sollte, in
den öffenclichen Verhalcniffen Unseres Königreichs
RechtenS sey, kein Zweifel obwalte, so erklären
Wir wieder hiemit dicjenige Verfaffung, welche
bis zur Erlaffung des von UnS für crloschen erklärten
StaatSgrundgesetzes bestanden, und in so weit sie
die allgemeinen Stände bekriffc, auf den Grund
des Patents vom 7. Dezember 1819 sich herausge-
bildet l)at, für die gülrige Grundlage des öffencli-
chen Nechcs in Unseren Landen. Wie Wir hiebei
zuversichtlich vertrauen, dasi die auS mangelhafter
Auffassung der Rechcsoerhalcniffe hervorgcgangenen

Obrigkeitliche BekanAtmachungen.

tWarnung. ^ Vor dem Lnkaufe des von der hie-
sigen Leihhnusverwaltung unterm L9. Mai d. I. aus-
geßellten und verloren gegangenen Pfandscheins No.
1262t über einsn blau tuchenen Manrel und einen Uni-
formrock, worauf 18 fl. geliehen wurden, wird hier-
mit öffentlich aewarnt.

Versügt Heidelberg, den 3. Rugust 1839
Großherzogl. Oberamt.

Schmidt.

Versteigerung.) Aus der Verlassenschaft des
Lohnkutschers'Franz Joseph Krehec von hier werden
in dec Behausung 1-it. « dlo. 198. am Zimmerplatze,
der Erbvertheilung halber, gegen baare Bezahlung öf-
fenllich versteigert, und zwar:

Mittwochs, den 2. October d. I.,
Nachmittags 2 Uhr:

Eine viersitzige gelb lackirte Chaise mit Zugehör,
zwei braune Pferde,

ein gelb lackirter Glaswagen mit Zugehör,

zwe' braune Pferde,

zwei ))aar complete Pferdsgeschirrr.

Sodann

Donnerstags, den 3. October d. I., und die folgenden
Tage, jedcsmal Nachmittags 2 Uhr:

irrthümlichen Ansichten über die Derfaffungsange-
legenheir nunmebr hmlänglich berichtigt seyn wer-
den, und wie Wir gencigt seyn werden, solchen
Handlungen, welche durch die erwähnre mangelhafte
Auffaffung biL jetzt erzeugr wurdcn, eme vielfältig
von ltns bereits bethätigte Nachsicht in den geeigneten
Fällen angedeihen zu'lassen, so boffcn'Wir von
nun an auch, daß die Sorge für Unser Königreich
Uns nichc in die unangenehme Norhwcndigkeit ver-
fehen werde, gegen verfaffungs- lind ordnungswi-
drige Bestrebungen, insbesondere gegcn die vielfältig
vorgekommenen Umtriebe mit aller Strenge einzu-
schreiren. Gegcden Hannover, 10. September
1959. Ernst August. G. Frhr. v. Schele.

Wien, 10. Sept. Se. Durchl. der Staats-
kanzler Fürst von Metternich haben heute Vor-
mirrag in Begleitung ihrer Frau Gemahlin be!
herrlicher Witterung die Neise nach dem Johan-
nisberg über Linz, Negensburg, Nürnberg und
Frankfurt angetreten.

PariS, 14. Sepr. Der Monitcur Parisien
meldet amtlich, daß Admiral Roussin aus Kon-
ftantinopel nach Paris berufen ist und Herr Eduard
Ponrois (bisher Gesandtcr in Washington, ge-
genwärtig in Paris anwesend) als außerordcnl-
lichcr Gesandtcr und bevollmächtigter Minister,
übrigens als Botschafter funklionirend, nach Kon-
ftantinopel avgehen wird.

Straßbnrg,i5. Sept. Heute ift folgende
telegraphische Depesche des k. franz. Ministers deö
Znnern an den Präfekren des NiderrheinS hier
angekommen:

PariS, den 15. Sept., 1 Uhr NachmittagS.
Gestern hat sich Don CarloS mit sciner Familie
auf franz. Boden geflüchtet.

Etwas Silber. Kleidungsstücke) Betten, Weißzeug,
Sckrcinwerk, Küchenzeschirr und Hausrath.

Zugleicb werden auf Antrag der Erben die MasseZ
gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen bis zum VerL
steigerungstermine bei Theilungscommissa'r Hecht hier
um so gewisser anzumetden, als solche sonst bei der Ver-
mögcnsausfolgung an die Erden leicht unberücksichtigt
blerben könnten.

Heidelberg, den 17. September 1839-
Großh. Stadtamtsrevisorat.

H e r r m a n n.

(Bersteigerung.) Auf Antrag der Relicten de«
vsrstorbencn hiesigen Bürgers Jacob Ackermann soo.
werden dre untenbeschriebenen Liegenschaften künstigen
Montag, den 23. d. M., Morgens neun Uhr auf der
Stadtamtsrevisorats-Kanzlei einer nochmaligen Verstej-
gerung der Lheilung wegen Uoter dsr Bedingung aus-
esetzt, doß der endliche Auschlag sogleich bei der Ver-
eigerung erfolgt:

1 ^ E-n cinstöckigeS von Stein erbautes Wohnhaus»
chcn in der Buffemergasse, sammt^inem zwei-
stöckigen Hinterbau, enthairend im untern Stock
«inen Schweinstall und Stallung sür eine Kuh,
im zweiten Stock ein Wohnstübchen, sodann ein
kleiner Hof, zusammen enthattend 3 Ruthen 10
Schuh 1 Zoll alt Maaß, einseitS Silberarbelter
Landfried, anderseits Kilian Ueberle, hinten ^zo-
seph Köhler, taxirt -u 7lX) fl.
 
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