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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0030

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26

— An der Börse ist wieder Stille herrschend;
eS stellt sich weder ein Stetgen noch ein Fallen
ein. Etn traurtges Gerücht verbrettete sich gegen
Ende: cS soll nämlich etn Äurier vom Herzog von
NemourS auö Pisa etngetroffen seyn mit der Nach.
rjcht von dem Tode der Herzogin Alrxander von
Würtemberg. (Ministerielle Blätter deuten auch
nicht entfernr auf ein solcheS Ereigniß hin.) Heute
Abend finden wenigstenS keine Reujahrsempfange
in den Tuilerren statt.

PariS, Jan. 8n der Devutirtenkammer
wurde von Hrn. Dupin heute der Adreffe-Entwurf
veclrsen. Der Anfang deffelben lautet: »Die De.
putirtenkammer wünscht sicy mit Jhnen Glück zu
dem Gedeihen des LandeS. Dieses Gedeiben wird
sich mehr und mehr entwickeln unter dem Gckirme
deS FrtedenS / den wir jctzt haben / und dessen
Dauer alletn eine kluge und feste (Hr. Dupin
sprack dies Worr mit Nachdruck aus) Polirik uns
verbürgen kann. Unter einer auf unsere Würde
sifersrjchtigen / unsere Allianzen treu wahrenden
Regierung wird Frankreich stets in der Welt und
in der Acktung der Volker den Rang cinnebmcn/
-er rhm gebubrr/ nud von dem es nicht herab.
ßeigen kann. En?. Maj hofft/ daß die in Lon-
dvn wieder aufgenommenen Conserenzen cin ncneS
Pfand für die Ruhe EuropaS und für dre Unab-
hängigkett BclgienS gcben werden. Wir hegen
aufrichrige Wüusche für ein Volk/ mit dem un§
eng verbünhet die Conformität der Grundsätze und
der Jntercssen. Die Kammer erwartet den AuS-
gang der Unterhandluugen.^ Der Entwurf drückt
sodann Bedauern darüber auS, »daß die Näumung
AnconaS nicht bei passenderen Umständen und nichr
mit den Garantien/ welche eine weise und vor-
sichtige Polink stipuliren mußre/ geschehen tsi."
Jn Bczug auf Gpanien wird der Wunsch auSge«
sprochen/ daß die Regtcrung, Jsabella II. die Un-
rerstützung gewährend, welche die Jnteressen Frank-

reichs gestatten, tn Uebereinstimmung mit ihren
Alliirten allen ihren Etnfluß anwende, um so be-
dauerlichen Excessen ein Ende zu machen. Hierauf
heißt es: „Frankreich, lebhaft gerührt vsn dem
Unglücke PolenS, erneucrt wieder seine deständigen
Wünsche sür ein Volk/ dessen alre Nationalität
unter den Schutz dee Verträge gestrllr ist. " Weiter
unten wird bemerkt, die mehr und mehr günstige
Lage deS öffentlkchcn EinkommenS gebe das Recht
zu hoffen, daß die Mitwirkung der Regierung
nicht lange der wichtigcn Maßregel der Rente.
Convrrston fehlen wcrde. Jn dem auf die Ge.
burt des Grafen von PariS bezüglichen Para.
graphen tst die Rede von der Allmacht deS na-
tionalen Willens, auf die der Thron gegründet
fey. E6 heißr hierauf weiter: »Wir sind über-
zeugt, Sire, die innige Eintrachr der sich in
rhrcr csnstitutisnellen Gränze haltenden Gewalren
kann allein dic Sickerheit deS LandeS und die
Stärke Zbrer Regierung begrünten. Eine feste/
geschickte Vecwaltung/ sich sintzend auf dre edel-
mürhigen Gestnnungen, Lie Würde Jbres ThroneS
im Lusland ackten rnachend und ihn im Jnneren
deckend mit ibrer Vcranrwottlichkeit (lebhafte Be-
wegung)/ ist das stcherste Pfand für jcne Mit-
wiikung/ die Jhnen zu gewährxn uns so sehr
anr Hcrzen liegt. ^ Dre DiScussion über diescn
Entwurf wurde auf den nächsten Montag.festge-
setzt und die Sitzung um 2V2 Uhr aufgehoben.

Der Adresse-Entwurf ward vön der Commission
gestcrn mit 6 Stimmcn gegen 3 angenommen.
Hr. Dupin gab seine Meinung schriftlich ad; er
erklärte/ daö gegenwärtrge Ministerium sey von
nun an ein durchauS unmöglicheS. DaS »Jour-
nal deS DebatS^ zeigt an/ daS Kabinet werde
vor der Kammer Rechenschaft ablegen Äber seine
Verwaltung im Jnnern und nach Außen; es nebme
dic KabinetSfrage, welche von der Coinmission
geßellt sey/ aufrichLrg an.

ObrLgkeitliche Bekamttmachungen.

(Bekanntmachung.) Die Absender nachste-
dender dahier zur Pvst gegebenen Briefe, welche ent-
weder weaen Mangel an Francaiur nichl adgesandt
werken konnten, oder als unbestellbar hierher zurück-
kawen, werden zu deren Francatur oder Rückempfang
gegen Enrrichtung der erwa daranf haftenden Taxen,
hiemir aufgefordert r

1) AN L. Vvlz i» ^nvors;

2) . Greenough, Pvstrestant, in Straßdurg;

S) . P. Bruckmann u Comp. in Münnhcim;

4) . H. Seibert in Gießen;

5) . Diehl in WormS;


6) An I. Wcigert in KarlSrude;

?) « Gcbr. Wüster in Elberfeld;

8) « Posthaiter rn SteinS;

9) > Jos. Schreckenberger in Mannheim;
10, « Aierx in Mannhejm;

11) « vom Kilschaden in Umstadt;

12) « Königin von Oranien in Bruchsal;

13) . Ios. Serner ru Achern;

!4) « Iegerschmitt,n RbernbischosSheiW;

15) « I«c. Hichmuud rn Neckargerach;

16) « Gei-r. SÄneidcr rn Frankfurt;

1?) « I. Ch. Görtz in Bremeri;

18) « I. G. Kestner »en. in WalkerSbaulen;
1») « O- v- Pleffen m Frcnkfutt;

20) . Märia Klein m Frankfurt;

21) . Welcker und Vvlz in Hochst;
 
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