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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 9
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0037

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No. 9

Dienstag, den 11. Januar.

Bestellungen " ^ Moraenblatt beliebe man für hier und die nächste Umgebung bei der Ncdaction, und Auswärts ^ mieingcnPostamt
welches dem Add" euren zunächst liegt, zu machen. — Man kann fich täglich abonniren und erhält die Blätter zur Zeit noch vom l. Januar e .tstädig nach gelt«,
fert. Geergne ^»eerrage werden von Jedermann dankbar ausgenommen; Briefe und Zusendungen sind stets an die: „Redaction des 7 .ckattes in Mannheim"
zu adrcsstrcn.
Einrückungen ore Auflage des Morgenblattes eine große Verbreitung erhalten, zahlen für die Zeile aus Petit-
_'"idlst oder deren Raum nur 2 kr. und worüber die Redaction Auskunft zu ertheilen hat 3 kr.

, ^ a q e s t» c r i ek r.
-j- Ltannyeim, 10. Januar. Es wurde bereits in diesen Blät-
tern mltgethelft, daß Hrrr ^berbofgerichtsrath Peter seine Stelle als
Dcpuittter medcrgelegt habe. Einer Nachricht in einem öffeutlichen
^^otte zufolge, glaubt man, daß Herr Hofgerichtsrath Asch dach die-
scm Beoplkl folgen werde. Wir würden, wenn sich diese Nachricht
bestätigen ^e, es m der ^hat als ein freudiges Ereianiß betrachten
deine es waren hiedurch, bei dem Wiederzusammentritt der Kammern,
alle weitern Verhandlungen über die Urlaubsfrage, die beim letzten
Landtag so viele kostbare Zeit Wegnahmen, abgeschniten.
Carlsruhe. Durch die Beförderung des Hauptlehrers Mathias
Kramer ans den Schuldienst zu Fliehen, Amts Boimdorf, ist der
kathol. Schul- und Organistelidienst zu Reiselfingen, Amts Neustadt,
mit dem neuerdings regulirten Diensteinkommen von 173 fl. jährlich,
liebst der von der Gemeinde bewilligten Aufbesserung des Lehrerge-
haltes mit 23 fl. jährlich nebst freier Wohnung und dem Schulgeld,
welches hei einer Zabl von etwa 60 Schulkinder auf 1 fl. jährlich für
^es Kind festgesetzt ist, erledigt worden. Die Competenten um diesen
Schuldienst haben sich bei »er fürstl. fürstenbergischen Standesherrschaft,
als dem Patron, innerhalb 6 Wochen nach Vorschrift zu melden.
Durch das Ableben de« Hauptlehrers Franz Anton Burkart ist
der kathol. Schul-, Meßner-lind Organrstendienst zu Moos, Amts Bühl,
»Nt dem gesetzlich regulirten Diensteinkommci, von 17S fl. sährlich nebst
freier Wohnung und dem Schulgeld, welches bei einer Zahl von etwa
123 Schulkindern auf 1 fl. jährlich für jedes Kind festgesetzt ist, erle-
digt worden. Die Competenten um diesen Schuldienst haben sich durch
ihre Bczirks-Schulvisitaturen bei der Bezirks-Schulvisttütur Bühl zu
ikl» innerhalb 6 Wochen zu melden.
Frankfurt, 8. Januar. Herr von Mieg, königlich bayerischer
wirkl. Staatsraih und bevollmächtige!: Gesandter bei der deutschen
Bundes-Versammlung, auch außerordentlicher Gcsandier und bevoll-
mächtigte Minister am kurhcssischen, großhcrzogl. hessischen und Herzog!.
Uaffaiiischcn Hofe, ist verflossene Nacht gestorben.
München, 6. Jan. Die Fahrtaren der München-Augeburger
Eisenbahn betrug im Monat Dezember 13,902 fl. 52 kr. Die Per-
sonenfrequenz war 8789.
Koburg, 4. Jan. Unser Eisenbahn-Commiffär, Hr. geh. Assi-
flenzrath Heß ist am 28. ». M., mit den Verhandlungen sehr zufrre-
Berlin hierher zurückgekehrt. Die Bahn von Eisenach
»ver Meiningen ^ Hildburqhausen nach Koburg soll in
längstens drei Jahren fertig sein.
Wie verlautet, wäre auch außer von der Kö-
nigin vom englischen Parlamente an uiisern König die
schmeichelhafte ^Ni^dung ergangen, den Prinzen von Wales über die
Laufe zu Hallen. Pathengeschenk, welches letzterer von unserm
Monarchen erhalten wird, sog ^ rinem kostaren Ueberwurf, mit Her-
melin besetzt, bestehen, an dessen Seite der schwarze Adler-Orden in
Brillanten angehestkt tst, wc che pgn einem enormen Werth sein sollen.
In Bezug der Uniform, welche Se. Mas. bei der heiligen Handlung
tragen dürfte, soll auf allerhöchsten Befehl die vor vielen Jahren bei
uns abgeschaffte rothe Uniform, welch- Offiziere des Garde du
Eorps bei der Cour früher tragen mußten, nun wieder eingefübrt wer-
den, und der König läßt sich bereits eine solche Generalsuniform, die
vrr englischen Nationaltracht am ähnlichsten ist, anfertigen, um in kl»
solchen bei der Taufe zu erscheinen.

Glberseld, 6. Jau. Gestern Nachmittag gegen 1 Uhr hat sich
das Unglück ereignet, daß der 10jährige Sohn eines hiesigen Bürgers
im Kippdorf, als er einem Wagen ausweichen wollte, der, um nicht
in einen andern ebendaseldst aufgestellten zu fahren, an die Mauer
eines Hauses heranfuhr, vom Wagen erfaßt und zerquetscht wurde.
Der Knabe, welcher auf dem Wege nach der Schule war, ist augen-
blicklich verschieden.
Paris, 5. Jan. Der „Moniteur parisien" enthält folgenden Ar-
tikel: „Einige Journale machen die Bemerkung, daß Hr. v. Kisseleff,
der Minister Rußlands in Frankreich, am 1. Jan., an welchem Tage
das diplomatische Corps dem Könige vorgcstellt worden, in den Tuile-
rien nicht erschienen ist. Nach den Erkundigungen, welche wir einge-
zogen haben, haften wir Nachstehendes für wahr: Hr. von Pahlen,
Botschafter Rußlands in Frankreich, wurde im Laufe des Novembers
von seiner Regierung zurückberufen, und das nicht bestrittene Motiv
dieser Abberufung ist, daß der Kaiser von Rußland es vermeiden wollte,
daß Hr. v. Pahlen, als Aeltestcr des diplomatischen Corps, in dieser
Eigenschaft die Anrede an den König am 1. Januar zu haften hätte.
Am 18. Dezember, dem Namenstage des Kaisers von Rußland, be»
fanden sich Hr. Perier und die übrigen, der französischen Botschaft
attachirlen Personen in St. Petersburg unwohl und erschienen nicht im
kaiserlichen Palaste. Hr. von Kisseleff befand sich am 1. Jan. eben-
falls unwohl und erschien nicht in den Tuilerien."
— Hr. Guizot hatte gestern eine Zusammenkunft mit dem russischen
Geschäftsträger. Ist den diesen Morgen verbreiteten Gerüchten Glau-
ben zu schenken, so wäre diese Conserenz sehr stürmisch gewesen. Hr.
von Kisseleff hätte von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten
eine osficielle Widerlegung des vorstehenden Artikels des „Moniteur
parisien" gefordert.
— Hr. von Kisseleff hat vorgestern einen Courier nach St. Peters-
burg abgcschickt, um Instructionen einzuholen. Er soll dem Hrn. Guizot
die Anzeige gemacht haben, daß er provisorisch alle diplomatischen Be-
ziehungen zu der französischen Regierung einstelle.
Paris, 6. Jan. Sk. Maj der König von Preußen soll abgelehnt
haben, auf der Rückreise von London nach Paris zu kommen; doch
wird man nochmals versuchen, den König umzustimmen und es soll in
dieser Absicht Hr. v. Broglie nach London gehen.
Marseille, 2. Jan. Aus Bombay sind Berichte vom 1. Dez.
ringetroffeu. Sie bringen wichtige Nachrichten aus China vom 20.
Oct. Die britische Expedition, die zur Eroberung Amvy's abgegan-
gcn war (die Insel Amoy, niit einem sehr bequemen und sicheren Ha-
fen, liegt in einer «roßen Bay, welche der Fukhien-Distrikt bildet,
woher der größere Scheck der Tbeevorrräthe bezogen wird), hat den
vollständigsten Erfolg errungen. Die Insel Amoy ist in den Besitz der
Britten gefallen mit nicht weniger als 300 Kanonen. Die Ex-
pedition blokirte den großen chinesischen Kanal der nach Peking führt.
Auch hieß es in Bombay, daß Chiisan von den Briten wieder besetzt
worden sei.
Amsterdam, Jan. Dem Vernehmen nach hat Se. Maj. ei-
nen neuen Nitter-Ordcn, jenen der Eichenkron, für daS Grosherzog-
thum Luremburg gestiftet.
Brüssel, Vor einigen Tagen ist beim Fortgehen vom Hofballe
eine unserer reichsten Erbinnen, die Schwägerin eines Ministers, na-
türlich mit ihrem Willen, entführt worden. Das junge Paar hat sich
in London trauen lassen und wird jetzt in Brüssel zurückerwartet.
 
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