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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 309
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#1255

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Tagsbericht.
(Karlsruhe, 23. Dez. Das großh. Staats, und Regierungsblatt vom 23.
Drzbr. enthält noch: (Schluß.)
Nachstehende Civil-Dienst-Nachrichten:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben gnädigst geruht,
den Regierungsrath von Meerhardt bei der Regierung des Seekreises zum
Vorsitzenden Rath mit dem Rang und Charaeter eines Geheimen RegicrungSrathes,
den Regicrungspraktikantcn Manz bei dieser Regierung zum Regierungs.
Assessor,
den Negierungs-Asseffor Krön bei der Regierung des OberheinkreiseS zum Re-
gierungsrath,
den Revisionsgchülfen Romann bei dieser Regierung zum Revisor,
den Revidenten Näher ebenfalls bei der Regierung des OberrhcinkrciseS zum
Revisionsgehülfen mit Staatsdiener-Eigenschaft,
den Registraturgehilfen von Stein eben daselbst zum Registrator und
den Scribentcn stahl zum Registraturgehilfen bei der Regierung des Mit-
telrbeinkreises mit Staatsdiener-Sigenfchaft zu ernennen,
dem Registraturgebifcn Mellin g bei der Regierung deS Nntcrrheinkreises,
die Staatsdicner.Eigenschafi zu ertheile»,
den Revisor Wilhelm Zesenbeckh dahier zur Oberdirection des Wasser- und
Straßenbaues zu versetzen,
den bei der Forstpolizeidircction beschäftigten Negistraturgehilfen Adolph Köch-
tin von Karlsruhe zum Registrator bei dieser Stelle,
den Kamcralpraktikantcn Karl Holz mann zum Revisor bei der Hvfdomänen-
kammer zu ernennen,
der Ucbcrtragung der Bezirksforstci Salem an den standeshcrrlichen Forstmeister
von Seutter in Salem,
sowie der fürstlich lciningenschen Präsentation des Distriktsnotars Karl August
Seitz in Gerlachsheim zum Amtsrevisor in Buchen die höchstlandesherrliche Bestä»
tigung zu crtheilen;
den Bezörkssbrstcr Brunner in Mecrsburg in den Pcnflonsstand,
den Zuchthausverwaltcr Kiefer in Mannheim auf sein unterthänigstes Ansu-
chen in Ruhestand und,
den Stiftungsrevisor Geiger zu Frciburg in den Pensionsstaud zu versetzen,
die erledigte katholische Stadtpfarrei Rastatt dem Professor Lorenz Buchdun«
ger am Lpzeum daselbst,
dem Pfarrer Heinrich Hamm von Striipfelbrunn die erledigte evangelische
Pfarrei Niefern,
die erledigte katholische Pfarrei Weiler, Amts Radolpbzell, dem Bcneficiaten
Johann Baptist Staiger zu Bohlingen im nämlichen Amtsbezirk,
die evangelische Pfarrei Gundelstngcn dem Pfarrer Carl Christoph Maler von
Blansingen und
dem Pfarrer Jakob Friedrich Duffing zu Bettingen die erledigte evangelische
Pfarrei Liedolsheim, Landdekanats CarlSruhe zu übertragen.
Im Spätiahr 1842 sind von der Sanitäts-Commission 10 Candidaten der Me.
dizin, 14 Candidaten der Chirurgie und 9 Candidaten der GcburtShülfe zur Prü-
fung zugelassen worden. Von diesen haben 8 Candidaten der Medizin, 11 Candi-
daten der Chirurgie und 7 Candidaten der Geburtshilife Licenz erhalten, und zwar
in folgender Ordnung:
->. zur Ausübung der'innen, Heilkunst:
Wolfgang Ehrhardt von Frelburg,
Adam Hammer von Mingolöheim,
Ferdinand Krauth von Breisach,
Ludwig Rau von Heidelberg,
vr. Heinrich Tiedemann von da,
Wundarzt Theodor Blas von Freiburg,
Ignatz Klein mann von Baden,
Joseph Friedrich Franz von Niederhausen;

b. zur Ausübung der Chirurgie:
Wolfgang Ehrh-rdt von Freiburg,
praktischer Arzt Eduard Schalk von da,
Ludwig Rau von Heidelberg,
Ferdinand Krauth von Breisach,
I)r. Heinrich Tiedemann von Heidelberg,
Adam Hammer von Mingolsheim,
praktischer Arzt Heinrich Fischer von Freiburg,
- » Franz Gaus von Lichtenau,
, » Ottmars Um m enhofer von Worblingen,
Wilhelm Nothling von Mannheim,
praktischer Arzt Alois See der von Königshofen;
c> zur Ausübung der Geburtshilfe:
Ferdinand Krauth von Breifach,
Ludwig Rau von Heidelberg,
Adam Hammer von Mingolsheim,
Wolfgang Ehrhardt von Freiburg,

vr. Heinrich Tiedemann von Heidelberg,
Wundarzt Theodor Blas von Freidurg,
Wilhelm Nothling von Mannheim.
Dem ve. Karl Brummer aus Rolles im Kanton Waadt, dermalen in Ba-
den, wurde nach erhaltenem Jndigcnat und ordnungsmäßig erstandener Prüfung
von der Sanitäts-Commission die Licenz zur Ausübung der inner» Heilkunst
ertheilt.
Dem Rechtspraktikanten Emil Kapferer von Freiburg ist durch Beschluß
Großherzoglichen Justizministeriums vom 25. Noo. l. I. Nr. 5953 das Schristver-
faffungsrecht in gerichtlichen Angelegenheiten mit der Erlaubniß, solches in Frei-
burg auszuüben, und durch höchste Staatsministerial-Entschließung vom 3. Dez. l. I.
Nr. 190t der Titel eines Advokaten verliehen worden.
Sodann noch folgende Stellen, die zur Bewerbung bekannt gemacht werden:
1) die Bezirksforsteicn Gernsbach, Gengenbach, Pforzheim, Wilferdingen, Je-
stettcn und Graben;
2) die Zuchthausverwaltersstelle in Mannheim;
3) eine Lehrstelle am Gymnasium und der höhern Bürgerschule in Labr;
4) bei dem Controlburcau der Oberpostdirekt,on die Stelle eines Revisors;
5) die evangel. Pfarrei Strümpfeldrunn, Decanats Mosbach,
6) die evangel. Pfarrei Bittingcn, Decanats Werthcim;
7j das Kaplaneibeneficium in Böblingen, Amts Radolphzcll;
8) die kath. Pfarrei Heckfeld, Amts Borberg.
Mainz, 29. Dez. Gestern wurde das Unheil gegen den der
Mißhandlung seines Kindes angeklagien Kaminfeger Schwarz ver-
kündigt; er wurde zu einjähriger Korrektlvnshausstrafe und zum
Verluste seiner bürgerlichen Rechte verurtheilt, seine Frau
wurde sreigesp rochen. Unter Bezugnahme auf die in No.3vi u.30L
d. B. über di,sen Prozess z'ungst enthaltenen Vcihandluugcn dev großh.
Krcisgerichts dahier theil n wir noch mit, daß auch die öffentliche Be-
kanntmachung des Unheils verordnet ist. Gleichzeitig verfügte bas Ge-
richt, daß das Kind der Gewalt des Vaters entzogen unv einer drit-
ten Person zur ferneren Pflege und Erziehung aus Kosten des BaterS
in jo weit die Einkünfte des Vermögens des K.ndes nicht hinreichen,
übergeben iverd.n solle. Die Stiefmutter winde cheils wegen eingetrr-
tener Verjährung, theils aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
Sowohl dem vcrurtheilten Vater als der großb. Staatsbehörde steht
das Rechlsmittel der Appellation an den Obergerichtshof osten.
Speyer, 20. Dez. Der Regierungs-Präsident der Rhein-Pfalz,
Fürst von Wrede, hat so eben an die königl. Beamten ein Schrei-
ben gerichtet, nach welchem der Gau einer Eisenbahn von der
bayerischen Gränze bei Saarbrücken bis an die Rhein
schanze nunmehr verwirklicht werden soll.
Bern, 2Lk. Dez. Von der großh. badischen Regierung ist endlich
über die Streitigkeit mit Aargau wohl ziemlich spät eine Note an den
Vorort eingelangt, in welcher die Dazwrschcnkunft des letzrern in An-
spruch genommen wird, um Aargau zur Zurücknahme seiner Maßre-
geln zu bewegen, wo dann Baden gleichfalls zum Einleuken geneigt
wäre, widrigenfalls würde es sich zu strengen Maßregeln veranlaßt
finden. —
Hamburg, 2L. Dez. Schon gegenwärtig wird von hier aus,
mit bedeutenden Mitteln, ein deutsches Haus in China gegründet,
gewiß ein rühmliches Zcugniß von dem Unternehmungsgeist, von der
rüstigen Thätigkeit des hiesigen Handelsstandes.
Paris, 27. Dez. Se. Mas. der König von Sardinien hat dem
Hrn. von Lcsseps, französischen Consul in Barcelona, und dem Hrn.
Gatier, Commandanten der französischen Station, das St. Moriz.
Kreuz verliehen, um ihnen seine Anerkennung des Verfah-
rens, welches sich gegen sardinische Unteithanen beobachtet haben, und
der Dienste, welche sie diesen bei dem Bombardement von Ba'-eelona
geleistet, zu bezeigen.
Bon Ser spanischen Gränze, 23. Dez. Täglich treffen zahl-
reiche Flüchtlinge aus Spanien auf dem französischen Geb-ete ein.
Viele Einwohner des Campourdan mit dem Ale den von Figuieres
habe» ebenfalls Schutz in Frankreich gesucht. — In Cotalviiieu wird
em Armeekorps von LVMO Mann aufgestellt.
 
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