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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 86
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0345

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D a q s s b s r z eh z.
^-Mannheim. 12.Apnl. Der in No. 84 d. Bl. erwähnte Unfall,
daß in Mainz das Dampfbovt „der Adler" neun Mühlen von ihren Ankern
looriß, wodurch eine untersank, bestätigt sich vollkommen. Die Müh-
lenbesitzcr wollten sofort eine Klage auf Schadloshaltung gegen die
Adlergesellschaft erheben, welche jedoch dem Bernhmen nach durch eine
gütliche Verembarung unterblieb; nach dieser bezahlt die gedachte Ge-
sellschaft an die Beschädigten, wie wir vernehmen, eine Summe von
12000 fl.
1- Heivelberg, 11. April. In dem sechsten u. letzten Distrikte wur-
den heute erwählt:
1. V.'l Min Goos, Müller. 2. Christian Nüdinger, Anwalt und
Scdiffwirtb. 3. Georg Diemer zun., Bierbrauer. 4. Michael Leig.
Müller. 3. Doctor «Schulz, Rechtsanwalt. 6. Andreas Frei Bier-
brauer. '
Wien, 7. April. Einer Mitteilung des königl. großbritann. Ge-
neralkonsulats in Triest zufolge, soll der Getreidehandel, welcher bis-
her als Monopol behandelt war, von der jonischen Regierung vom
1. Juni d. I. an freigegeben werden.
Paris, 9. April. Baron Carl von Rothschild, ältester Sohn des
Barons James von Rothschild, hat sich am 6. April zu London mit
Fräulein Louise von Rothschild, der jüngsten Tochter des verstorbenen
Chefs des Londoner Hauses, vermählt.
— In kurzem wird ein großer Garnisonswechscl stattfinden. Meh-
rere Regimenter der Garnison von Paris und der Bannmeile haben
bereits den Befehl erhalten, sich zum Abmarsche beim ersten Zeichen
bereit zu halten.
, 7. April, ltord Stanlep, der Colonialminister, hat die
nachgesuchte Ccffion der Souveränetät über die Chatham-Jnseln
an die Hansestadt Hamburg (oder eine daselbst gebildete Aktien-Com-
pagnie) abgeschlagen und znglcich verfügt, diese Inseln sollten zum
Gouvernement von Neu-Sceland gerechnet werden.
Brüssel, 8. April. Vorgestern Morgen ging bei Tubise eine
alte, taube Frau, die ihrem Sohne, einem Bahnwärter, das Mittag-
essen gebracht hatte, auf der Eisenbahn, als sich der Konvoi von Mons
nach Brüssel näherte. Obgleich der Maschinist mehrmals die Pfeife
"tönen ließ, bemerkte die Alte nichts und wurde deßhalb von der Lo-
komotive, die nicht aufzuhaltcn war, überfahren und gänzlich zerschmet-
tert. Der ganze Konvoi ging über sie weg.
Stockholm, 1. April. Eröffnung der Gustavskisten. Am
-9. März fand in Upsala die Oeffnuvg der beiden Kisten statt, welche
""chGusta's NI. Bestimmung von seinem Tode an 30 Jahre lang
erjchlossen bleiben sollten. Die von dem Inhalt gehegte Erwartung
b-ä worden. Die größere Kiste enthielt einen bei der Abreise
Ylll-V/."^ 2^"en 1783 versiegelten Beutel, mit der Aufschrift:
^'welche mit einem -j-, oder mit dem Worte „Frcimaurer-
Und, dürfen von keinem Anderen, alSdcm regie-
^ .llo weinen, Geschlcchte geöffnet werden." (Es
kann also Karl XIV., Johann noch Gustav Wasa dieselben öffnen.)
Ferner verfchwdcne Br,ew „,,d Papiere von 1780, die Correspondenz
de« Königs ^ ° »ach Spaa 1780; Papiere von der Reise
nach Finnland 1,83; einen Pla„ ^ Landesvertheidigung; Papiere
des Neichsratbs newen; und viele andere Manuscripte, die vielleicht
Eioff geben können zu ernem Bande Memoiren vom schwedischen Hose,
aber sonst, den Uebcrjchnmn der Convolute nach zu urtheilen, wenig
fleschichllicheo Interesse bitten dursten. Auch in der kleinern Kiste fand
sich nur ein Beutel mit Bnefen, Concepten, Depeschen, und andern
Papieren, worunter des Königs Originalcntwurf zur Oper Gustav
lammt dem Prolog.
Algier, 28. März. Abd- ,l- Kader greift jetzt zur Erregung wilder
Glaubensbegeistcrung; er hat auf's Neue den heil. Krieg predigen lassen,

Carlsruhe, 7. April. Das großh. Staats- und Regierungs-
blatt vom Heutigen, Nr. 13, enihält:
I. Eine Bekanntmachung des Ministeriums des großh. Hauses und
der auswärtigen Angelegenheiten, die Rheinschiffsahrts-Convention vom
Jahr 1831 dcrr.
II. Eine Bekanntmachung desselben Ministeriums, die Errichtung
einer Posterpedition zu Singen betr.
III. Eine Ueberstcht der Schülerzahl an der polytechnischen Schule
zu Carlsruhe und der damit in Verbindung stehenden Vorschule.
VI. Eine Bekanntmachung des großh. Ministeriums des Innern,
die Forsteintbeilung der Gemarkungen Ober- und Untereubigheim und
Gissigheim betreffend.
V. Eine Bekanntmachung des großh. Finanz Ministeriums die Dienst-
bezirke der Bauinspcctionen Nastadt und Offenburg betreffend.
VI. Eine Bekanntmachung des großh. Ministeriums des Innern,
nach welcher Seine Königliche Hoheit der Großherzog nach
höchster Entschließung aus großherzoglichem Staatsministerium vom 31.
März. d. I. Nr. 514 wegen Erkrankung des Hofrichters Freiherr»
von Beust zu Rasiadt, statt diesem zu landesherrlichen Commiffären
gnädigst zu ernennen geruht haben: 1) den Geheimen Rcgierungsrath
Freiherrn von Stockhorn zu Nastadt für die Stadt Lahr und für
den 19ten Aemterwahlbczirk, und 2) den Oberhofgerichisdirector Ob-
kircher zu Rastadt für den Wahlbezirk: Stadt Nastadt.
V!l. Mehrere Stiftungen zu wohlthätigen Zwecken.
V III. Nachstehende Ordensverleihung:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben gnädigst
geruht, dein Fürstlich Hohenzollern- Siginaringischen virigirenden Ge-
heimen Rath Freiherr,, Schenk zu Schweinsberg das Commanbeur-
kreu; des Ordens vom Zähringer Löwen zu verleihen.
Nachstehende Civilverdienst-Medaillenverleihuug:
seine Königliche Hoheit der Großherzog haben gnädigst
geruht, dem Amtsdiener Franz Anton Marx zu Mosbach in Aner-
kennung seiner langjährigen, treu geleisteten Dienste, und
dem Dragoner Joftph Müller von U.berlingen, für die von ihm
mit eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung der Franzisca Hinauer
von Allensbach vom Tode des Ertrinkens die silberne Eivilverdienstme-
daille zu verleihen.
' X. Nachstehende Civil-Dienstnachrichten:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben gnädigst
geruht, den bisherigen Ministerialaffeflor Baer unter Beförderung
zum Regierungsrach zum staatswirthschaftlichen Rath bei der Ober-
dircction des Wasser- und Straßenbaus zu ernennen.
den Ministerialrath Vogclman» von der evangelischen Kirchen-
sectio» zu dem Ministerium des Innern — Plenum — zu befördern;
der Forstralh Arnsperger bei der Forstpolizeidirection zur Direk-
tion der Forstdomänen und Bergwerke zu versetzen und demselben Len
Character als Oberforstrath zu crtheilen;
die auf den Geheimenrath Tiedemann gefallene Wahl zum Pro-
rcctor der Universität Heidelberg für das Studienjahr von 1842 bis
dahin 1843 zu bestätigen;
dem unterthänigsten Gesuche des Oberamtmann Sander in Na-
stadt um Entlassung aus dem Staatsdienste zu entsprechen;
den Hosbczirksförster August Albert von Klei, er zu Friedrichöthal
zum Assessor bei der Forstpolizeidireetion zu ernennen;
den Amtsasscffor von Beust zu Konstanz in gleicher Eigenschaft
zu dem Bezirksamt Villingen zu versehen und die hierdurch erledigte 3.
Beamtenstelle bei'm Be^.ksamtKonstanz'te n Rechtspraeticauten Joh. Bap-
tist Dictsche zu Bruchsal unter Ernennung zum Assessor zu übertragen;
di« St-lle eines Vorstandes der W'.fftr- und Straßrnbauinspeciion
Nastadt dem Wasser- und Straßeubaurnspeclor Dreßlcr ln Bruchsal
zu verleihen, und
 
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