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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 75
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0301

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73

Donnerstag, den 31. März.

1842.

^ ^ ^ ^ Einladung zum Abonnement.
Mre?/ in" aanr^Bade!!"?'' ^ beginnende neue Quartal laden wir zu zahlreichen Bestellungen auf diese Blätter ein.
Mannh^ »es Pvstauffchlages fl. 1. 24 kr. das Viertel Jahr (1. April bis 30. Juni.)
6 ^2- Die Redaction.

Taqesbertchr.
ch Mannheim, 30 März, der heute stattgehabten Wahl
der Wahlmänncr nn fünften Distrikt hiesiger Stadt wurden erwählt:
1) Egl'nger Phg JE/^delsmann,
2) Gerbet, Wilh., Hofrach
3) Lüroth, Jakob, Ge,neinderath,
^0 ^el>r., Handelsmann,
^ Handelsmann,
6) Weller, Lndw., Oberg.-Advokat,
7) Sator, Anton, Schreincrmcister.
^ Heidelberg, 29. März. In dem 1. Distrikte wurden als Wahl-
männer erwählt:
1) Th. Gätschenberger, Kaufmann. 2) G. Jb. Waltz, Gemein-
derath. 3) C. 9. Possclt, Partikulier. L) Dr. Züllig, Pens. Stadt-
pfarcer. 5) Martin Loos, Kaufmann. 6) Stephan Werner, Ge-
meinderath. 7) PH. Jakob Landfried, Kaufmann.
st Gcngcnbach, 28. März. Bei der hier stattgehabten Wahl der
Wahlmänncr wurden ernannt: 1) Bürgermeister Wolf, 2) Rathschrei-
ber Maper, B Gerber Herb, L) Adlerwirth Schimpf, 3) Kaufmann
Sohler. ,
Frankfurt, 29. März. Wir vernehmen, daß Se. Ercellenz der
königl preußische BundcstagSgesandte, Herr Baron von Bülow,
dnrck allerhöchstes Cabinetsschreiben Sr. Mas. des Königs von Preußen
r n Wirklichen Geheimen Staatsminister und Chef des
Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten ernannt
worden ist. Se. Ercellenz werden schon morgen von hier abreiscn,
um sich nach Berlin zu begeben und den neuen Posten unverzüglich
anrutreten.
Hildburghausen, 26. März. In Zeitz und der Umgegend
sind die Blattern und namentlich die schwarzen Blattern so bösartig
ansgebrochen, daß die Menschen flüchten.
Hamburg, 22. März. Die Noval-Erchang-Affurance-Association
in London hat angezcigt, daß sie sich mit Feuerversicherung vom Con-
tincntc zurückzieht und darauf nicht mehr zeichnet. Hauptsächlich bilden
ihre Verluste in Deutschland den Beweggrund dieses Entschlusses.
. Paris, 27. März. Man will wissen, die Regierung habe heute
durch Telegraphen aus Marseille neue mittelst der indischen Post
KmAlerandrien und Malta eingelaufene Nachrichten aus Bom-
U Es wird versichert, die Jnsurrectwn der Afghane» habe
sich Uder mehrere Theile Hindostans verbreitet.
''"s>ur der Deputirtenkammer waren gestern versammelt,
UM GOetzvorschlag, ^ Vertagung des definitiven Znckergesetzes aus
das nächste Jahr betreffend, in Untersuchung zu ziehen. Allgemein
wird zugegeveN' das bestehende Gesetz fordere Aendcrung; die D.pntir-
len der Seeplätze bestehen «ns Unterdrückung der Rübenznckenndustric;
die Abgeordneten des Norddepartemnits verlangen schützende Gesetze
und strengere Verwaltungsreglements siw eben diese Industrie; die Mehr-
zahl Deputirtcr, Nicht direct beteiligt, wünscht eine kluge Abwägung
°er Eingangerechtc und inneren Vetrauchszölle, damit der Rübenzucker
neben dem Rohrzucker bestehe» könne. _ Man sieht inzwischen ein,
daß die schwierige und verwickelte Zuckcrsrage nicht mehr in der gegen-
wärtigen Session entschieden werden kann. Alt zur Berichterstattung
ernannten Commissäre erkennen die Nothwendigkest der Vertagung; acht

von neun billigen auch das Verfahren der Regierung; die neutrale Mei-
nung, welche für Beibehaltung der beiden Industrien ist, hat die Ober-
hand behalten. — In den Monaten Januar und Februar sind an
11*/r Mill. Killogrammes Rohrzucker in Frankreich zuiy Verbrauch ein-
gegangen, und es sind dafür 5^ Mill. Fr. an Abgaben in die Staats-
kasse geflossen.
— General Rumigny, der aus Algier zurück ist, war gestern Abend
lange bei dem Herzog von Orleans.
— Die Madrider Nachrichten vom 20. März sind ganz ohne In-
teresse. Das Budget zeigt ein ansehnliches Deficit.
— Unmittelbar nach dem Schlüsse der legislativen Session wird
die Ernennung von 30 neuen Pairs von Frankreich veröffentlicht wer-
den. Die Liste soll bereits entworfen sein und die Namen von 22
Deputaten enthalten.
— In den lrtztvergangenen zwei Wochen sind beträchtliche Massen
Goldbarren aus England in Calais cingetroffen. Es wurden in die-
ser Zeit nicht weniger, als 316,300 Unzen importirt.
— Sämmtliche Journale zeigen an, daß sie morgen wegen des
Osterfestes feiern werden. Bloß der „Courier francais" macht eine
Ausnahme davon.
— Heute war man in der Kirche St. Roch in Folge des außer-
ordentlichen Zudrangs, welcher stattfand genöthigt, die Pforten rn
schließen und auch im Innern der Kirche Municivalqardisten zur Er-
haltung der Ordnung aufzustcllen.
London, 25. März. Die Börse und sämmtliche öffentliche An-
stalten sind heute, als am Charsreitage, geschlossen. Ein Journal
äußert seinen Unwillen darüber, daß sich nicht alle öffentlichen Blätter
darüber verständigen, an diesem heiligen Feiertage nicht zu erscheinen; es
fügt hinzu, um zum wenigsten in etwas mit gutem Beispiele voranzu-
gehen, daß eö wegen der hohen Feier dieses Tages sich aller politi-
schen Polemik enthalten werde.
— Aus Teras wird gemeldet, daß in einer Versammlung zu Aal-
V.ston der Krieg gegen Mexiko beschlossen worden sei.
Atom, 18. März. Nach einer Verordnung des Governatore wird
allen Eigentümern von Hunden befohlen, diese Thiere mit Halsbän-
dern und dem Namen ihrer Herren zu vergehen. Nachts dürfen von
setzt an keine Hunde mehr unterlaufen; wo dieselben getroffen, wer-
den sie gelödtet. Hier im Süden, wo das Gebell der herrenlosen
Hunde für alle Ruhenden bei Nacht eine wahre Plage wird, ist diese
Maßregel gewiß zweckmäßig und lobenswert.
Brüssel 27. März. Die von dein Assisenhose zum Tode verur-
teilten Vandermecren, Vandersmissen, Verpract und Van Laethem
wollen um Cassation ihres Unheils einkommen. Ihre Verurteilung
zum Tode wegen eines Politischen Verbrechens war die erste solcher
Art unter der Negierung König Leopolds.
Gsttstantmopcl, 9. März. Zwischen der Pforte und dem per-
sischen Gesandten haben ernstliche Reibungen stattgefunden. Es liegen
nämlich seit langer Zeit 2000 Ballen persische Seide an der Gränze,
die nach der Türkei nicht hinein können, weil die Pforte statt der 2
Proc. Eingangssteuer setzt 6 Proc. fordert. — I" Damaskus soll der
englische Consul Wood förmlich mißhandelt worden sein. Da indetz
diese Nachricht ans französischer Quelle kommt, so verdient sie wenig
Glauben.
 
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