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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 18
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0073

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Freitag, den 21. Januar.


No. 13.

. Tagesbericht.
' ^r m^fge'führn'"'' 0-Jan. Diesen Morgen wurde die Nheinbrücke
«ZK- ««-'
.nädiqst^ qen!? Hoheit der Großherzog haben
Anacstellten der Wittwenkasse für die
folgende Staatsdiener zu erneuen:
'ii wpit-?/n bei dem Finanzministerium, zum Vorstand.
^ zu weiteren Mitgliedern — von Seiten des Ministeriums der aus-
, den Assessor Katz bei der Oberpostdirektion;
Brauer- ^ M'«^enums der Justiz, den Ministerialassessor
^^von'Seiten des Ministeriums des Innern, den Ministerialassessor
von Seiten des Finanzministeriums, den Assessor Hack bei der Zoll-
direction.
Höchstdieselben haben ferner beschlossen:
den Obereinehmer Gaste! zu Müllhcim zum Obereinehmer in Do-
naueschingen zu ernennen;
dem Obereinehmcr und Domänenverwalter Kirchgeßner in Altbrei-
sach die Obercinnehmerei Müllheim,
die dritte Beamtenstelle bei dem Oberamt Heidelberg dem Amtmann
Metzger zu Waldshut,
die dadurch erledigte zweite Beamtenstelle bei dem Bezirksamt Walds«
Hut dem Amtsasscffor Leiber in Staufen;
die zweite Beamtenstelle bei dem Bezirksamt Gernsbach dem Asses-
sor Haager in Villingen, beide Letztere in gleicher Eigenschaft,
die zweite Beamtenstelle bei dem Bezirksamt Lörrach dem Regie-
rungsasseffor Schütt in Constanz, unter Ernennung zum Amtmann,
zu übertragen;
den Kameralpracticanten Nebel zum Revisor bei dem Kontrollbü-
reau des Finanzministeriums,
die Theilungscommissäre Heinrich Joseph Funke und Karl Ehrhardt
zu Nevisionsgehülfen bei der Negierung des Seekrcises zu ernennen;
dem Lehrer der Mathematik an der polytechnischen Schule dahier,
Karl Buzengeiger, den Rang und Karakter eines Professors,
dem Lyzeumslehrer Nicolai in Constanz den Titel als Professor,
sodann die erste Lehrerstelle an der höhcrn Bürgerschule zu Ettenheim
dem Lehrer Joseph Donsbach zu Heidelberg zu verleihen,
das erledigte Amtschirurgat Schönau, im Oberrheinkreise, dem
Amtschirurgen Fritsch zu Radolphzell.
das hierdurch erledigte Amtschirurgat Radolphzell dem Amtschr-
"rgen Lichtenauer in Tiefenbronn zu übertragen;
^ den Physskus Dr. Ketterer in Triberg wegen hohen Alters und
anhalter>d.r Kränklichkeit,
' den Professor Wendelin Eckerle am Lyzeum zu Rastatt we-
6 Kränklichkeit in den Ruhestand zu versetzen,
mc ^ „-vmeker ^/^Eete Psarrkuratie zu Balg, Amts Baden, dem
Pfarrverw «nz Weingärtner in Bruchsal zu übertragen.
Vom rs Nach den Mittheilungen eines Reisen-
den aus der Schwerz sangt man in Arau an, sich über die Klosteran-
gelegenheit mehr und mehr zu beruhigen. Die Geistlichen aus den auf-
gehobenen Klöstern sind Mit erklecklichen Pensionen bedacht, die sie in
andern Klöstern oder sonst r,a„de verzehren können.
München, 16. Jan. Biel wird seit der Bekanntwcrdung der
neuesten Verordnung an dre preußischen h^ses interessante
Aktenstück bei uns gesprochen und allerlei Wünsche in Bezug auf unsere
eigenen Censurstände werden daher laut. Indessen dürste es in Be-
treff der Klagen über die letzteren immer noch darauf ankommen, ob
sie durchaus begründet sind. Gewiß darf die Stummheit vieler unserer


1842.

Blätter in allen vaterländischen Angelegenheiten nicht lediglich, vielleicht
sogar nur sehr wenig, der Censurscheere „eigemessen werden, sondern
sie kommt aus Rechnung der Harmlosigkeit dieser Blätter selbst,
wenn dieses Wort anders zur Bezeichnung des Naturells derselben aus-
reicht.
Bamberg, 17. Jan. Se. Ercellenz der hochwürdigste Herr Erz-
bischof von Bamberg, Joseph Maria Frhr. v. Fraunberg, ist so eben
Vormittags 9^ Uhr selig in dem Herrn entschlafen, ein unersetzlicher
Verlust für Alle, die das Glück hatten, dem edlen Verblichenen irgend
näher zu stehen.
Berlin, 16. Jan. Seine Majestät der König haben in Folge
einer Einladung Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien und
Irland zur Uebernahme einer Pathenstelle bei der Taufe des Prinzen
von Wales heute die Reise nach England angetreten und durch Aller-
höchste Ordre vom 7. d. M. Sr. königlichen Hoheit dem Prinzen von
Preußen die obere Leitung der Staats-Geschäfte für die Zeit der Ab-
wesentheit aus Allerhöchstihren Staaten zu übertragen geruht.
Paris, 16. Januar. Es heißt, die Pairskammer habe beschlossen,
das Schreiben des Hrn. Chambolle, des Redacteur-en-Chef des „Siecle,"
unberücksichtigt zu lassen, und bloß den Geranten dieses Blattes zur Re-
chenschaft zu ziehen.
Die Antwort, welche der König auf die Adresse der Pairskammer er-
theilt hat, drückt das Vertrauen aus, welches die Nation zu der heilsa-
men Eintracht aller Staatsgewalten hegen muß, welche zugleich die
Stärke der Institutionen und die Ohnmacht derjenigen ausmacht, welche
noch von deren Umsturz träumen könnten.
London, 14. Jan. Der König von Preußen wird nicht länger
als acht Tage in London bleiben. Man glaubt indeß, daß er im Laufe
des Sommers abermals nach der britischen Metropolis kommen werde.
— Die Times sagt, Lord Aberdeen habe sich alle Mühe gegeben,
den Streit zwischen Spanien und Frankreich auszugleichen und vorge-
schlagen, der Gesandte soll erst der Königin seine Creditive überreichen
und diese sie dann dem Regenten geben.
— Die Zahl der Diplomaten, welche der Tauffeier beiwohnen
werden, beschränkt sich auf die Botschafter von Oesterreich und Frank-
reich, und auf die Gesandteu von Preußen, Belgien und Sachsen.
Auf den Einladungskarten ist der 23. als Tauftag angegeben.
Brüssel, 16. Jan. Der König der Belgier wird am Mittwoch
mit mehreren Personen aus seinem Gefolge von Lacken nach Ostende
abreiscn. In letzter Stadt werden Se. Maj. mit dem König von Preßen
Zusammenkommen. Ein großes Festmahl wird für diesen Tag veran-
staltet, zu welchem die hohen Civil-und Militärbehörden eingeladen werden.
D^aNriV, 9. Januar. Es ist das Gerücht von einer neuen Orga-
nisation verbreitet, die den zur Escorte des Herzogs de la Vittoria gehö-
rigen Regimentern gegeben werden solle. —
— Der Gesetzentwurf über die Capitalisation der rückständi-
gen Interessen, welcher von dem Finanzminister den Cortes »orgelegt
worden ist, lautet folgendermaßen: „Art. 1. Sollen sämmtliche Interes-
sen der inneren conso.Wirten Schuld, und der im Auslande circulirenden,
welche fällig sind und m den Semestern vor dem 1. Januar 1343 fällig
werden, capitalisirt werden. Art. 2. Zum Austausche für diese Interessen
sollen von der nationalen Amortisationskaffe 3pCt. Renten au poi-te-ui- gege-
ben worden, bis zu einem der Totalsummeder gegenwärtig in Circulation be-
findlichen (zu capitalisircnden) Effecten gleichen Betrage. Art. 3. Der Ge-
nuß der Interessen dieser Renten wird für diejenigen, welche die Capitalisa-
tion der Interessen von 1841 u. 1842 vor dem nächsten 30. Juni begehren
werden, v. 1. Jan. 1842 an beginnen; diejentgen^wclche ihr Begehren nach
diesem Termin stellen, werden nur auf das 2. Semester Anspruch machen
können, vorausgesetzt, daß sie die Capitalisation im Laufe dieses Semester-
verlangen. In gleicher Weise soll es für die folgenden Semester gehal-
ten werden.
 
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