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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 27
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No. 27

Dienstag, den 1. Februar.

1842.

^ ^ kl e 8 b e r i eb t.
ru ssnter dem 17. Juliv. I. erfolgte Ausschrei-
m Zaelsbacb ^ine Bewerber gemeldet haben, so wird
d-' ffcbule zu Igel-bach. Schulbezirks Eberbach, mit dem neu regu-
nung un? dem Schulgeld vo/30^ Betrag für die Wob-
ausgekündigt, wobei zu bem«ken.ll^' Schulkmd nochmals
wohnung zu Jgelsbach befindet i»r Zeit keine ^chul-
binnen 4 Wochen bei der fürM^e um dieselbe haben sich
melden. ' lernnigenschen Standesherrschaft zu

Nastatt, 24. Jan. Der k k .
ncr Miffwn nach Frankfurt, wo er mll Eberle ist von sei-
die definitiven Konferenzen in Be;u, M.f ^ Bundesmilitarkommissron
zurückgekommen. Dieser ausg^eichiete Off-?e7ist"„n^^
deutschen Bunde zum Festnngsbaudirektor vön Rall° " deftmtw vom
allerhöchste Ordre Sr. königl. Hoheit des Großh!rzogs^sind"nun^auck
die beigegebenen Offiziere angewiesen, am 29. d. M. hier zu erscheine?
so daß mit den eigentlichen Arbeiten demnächst begonnen werden k?n/
Ebenso werden, sobald die Witterung es erlaubt, die schwierigen Ar-
beiten für den Murgübergang unserer Eisenbahn beginnen.
Frankfurt, 28. Jan. In der letztem Zeit haben hier wieder-
bolterweise nächtliche Einbrüche stattgefunden, wodurch die Wachsam-
keit der Sicherhcitsbehörde geschärft worden. Es soll auch bereits ge-
lungen sein, die Diebe, welche neulich aus dem Bestatteramt durch Ein-
bruch 3600 fl. stahlen, in Offenbach zu verhaften.
Gießen, 26. Jan. Wenn sich die hier umlaufenden Gerüchte
bestätigen sollten, so steht unserer Universität eine glänzende Zukunft
bevor. Es heißt nämlich, Nassau wolle nach dem in diesem Jahre er-
folgenden Ablauf seines Vertrags mit Hannover, statt Göttingens un-
sere Hochschule als Landesuniversität anerkennen.
Hannover, 27. Jan. Seine Majestät der König sind heute Vor-
mittag nach Braunschweig abgereist.
Hamburg, 27. Jan. Der Nedaction des Hamb. Corresp. ist
folgende Anzeige zugegangen: „Auf Befehl Sr. Erc. des Ministers der
auswärtigen Angelegenheiten in Rio de Janeiro wird hiermit zur Kennt-
niß gebracht, daß die Unterzeichnete Behörde befugt ist, jedem recht-
schaffenen uud fleißigen Auswanderer nach Brasilien einen Paß gratis
zu crtheilen. Hamburg, den 26. Jan. 1842. General-Consulat Sr.
Mas. des Kaisers von Brasilien.
Paris, 27. Jan. Die Debatte üser den Adresseentwurf ist noch
nicht beendigt; vielmehr war die gestrige Sitzung der Deputirtcnkam-
nier wieder sehr stünusch. Der Präsident Sauzet mußte sich bedecken
und die Sitzung blieb eine Weile suöpendtrt. Es handelte sich vom
Jensus. Humann und Duchatel wurden hart angegriffen und bedrängt,
im"'" nicht zur Abstimmung über ein vom Deputirten Lestiboudois
gebrachtes, den Ministern feindliches, Amendement. Die
^ermpimg wurde heute fortgesetzt.
^as Amendement des Hrn. von Beaumont, in Betreff der Be-
wogen woMe^"^"' ^ von der Deputirtenkammer vorgestern ver-
-- Gk^rn Abend das Gerücht verbreitet, daß die Regierung
am Morgen D f )en des Generalgouverneurs Bugeaud erhalten ha-
be, worin benchtet werde, daß Abd-el-Kader in Tlemcen von den re-
gulären Truppen, welche er bei sich gehabt, ermordet worden sei. Nach
genauen Erkundigungen, tonnen wir versichern, daß an diesem Gerüchte
kein wahres Wort ist. Die neueste,, Berichte der Spione des Gene-
ralgouverneurs sollen jedoch die bestimmteste Versicherung geben, daß
Uneinigkeit unter den regulären Truppen des Emirs herrsche und die-

ser sogar genöthigt gewesen sei, an zehn Mann ein Erempel statuiren
zu lassen.
London, 23. Jan. Die Taufe der Prinzen von Wales
hat heute zu Windsor stattgefunden. Die City bietet das Ansehen eines
Festtags dar; die andern Stadttheile folgen dem Beispiel; die Börse
blieb geschlossen; man hört von allen Seiten Glockengeläute; für den
Abend werden Anstalten getroffen zu einer allgemeinen Illumination.
Se. Mas. der König von Preußen wird erst nach der Eröffnung des
Parlaments (3. Febr.), welcher er beizuwohnen gedenkt, England ver-
lassen. —
— Der Prinz von Wales hat die Namen Albert Eduard er-
halten; die Taufhandlung wurde von dem Erzbischof von Canterbury
nach dem Ritus der anglikanischen Kirche vollzogen.
— Im Laufe des Nachmittags sollte im Thronzimmer ein feierli-
ches Capiral des Hosenbandordens gehalten werden, wobei die
Königin Victoria eigenhändig dem König von Preußen die Insignien
des Ordens anlegen wird. — Der König hat den Prinzen von Wales
mit einem reich verbrämten Scharlachinantel beschenkt, worauf der
schwarze Adlerorden befestigt ist.
— Die Times theilen das Schreiben des Königs von Preußen an
den Erzbischof und die neueste Censurvorordnung mit, als bedeutende
Anerkennung der öffentlichen Meinung und bemerken, der König werde
vielleicht lesen, was die engl. Blätter über ihn sagten und dann ent-
decken, daß man daselbst gewohnt sei, mit aller Hochachtung von dem
erhabenen Range eines Königs dessen Handlungen frei zu besprechen,
und diese Unterhaltung möge für ihn eine von den mannigfachen eng-
lischen Neuigkeiten sein. Der Empfang bei der Landung werde dem
Könige eine neue Aufmunterung sein, auf seiner edlen protestantischen
Laufbahn vorzuschreiten, welche, wie sein bewunderungswürdiger Leh-
rer Aiicillon g sagt, Preußen mit einer ehernen Mauer umgebe. England
und Preußen, In hello sllianoe, wie Blücher gesagt, England und Preu-
ßen, fast 30 Millionen der tapfersten und verständigsten, gerechtesten und
am wenigsten ehrgeizigen Menschen, beide im Verein böten eine
Garantie für den Frieden den Welt, wie keine ander-Alli-
anz. Die Königin habe den ersten Schritt gethan und den einzigen
Schritt, den sie als Privatperson habe thun können, um diese Bereinigung
zu fördern.
— An dem Banket, welches am Abend des Tauftags zu Wind-
sor stattfand, nahmen folgende hohe Personen Thell: Die Herzogin
von Kent, der Herzog von Süsser, der Herzog und die Herzogin von
Cambridge, der Prinz Georg und die Prinzessin Auguste von Cam-
bridge, der Herzog Ferdinand und die Prinzen August und Leopold
von Sachsen-Coburg-Coharp, der Prinz Eduard von Sachsen-Weimar,
der König von Preußen und neun Personen seines Gefolges, der
französische, Botschafter, die Gesandten von Preußen, Belgien, Han-
nover, Sachsen und Portugal, die Minister, die höchsten Staats-
und Hof-Beamten, die Herzogin von Northumberland, der Herzog und
die Herzogin von Sutherland, die Erzbischöfe von Canterbury und Aork^
die Bischöfe von London, Norwich, Orford und Winchester.
Madrid, 20. Ean. Die Dcpusirtenkammer ist mehr als je in Par-
teien gespalten. Die Ankunft einer Anzahl von Deputirten, die in diesen
Tagen hier erwartet sind, dürfte in die Adresse-Debatte wohl noch mehr
Heftigkeit bringen. Wenn auch das allgemein vorausgesehene Resultat
der Diskussion eine ministerielle Niederlage ist, so glaubt man doch ebenso
allgemein, daß das Cabinet auch in diesem Falle sich nicht zurückziehen
wird. Es heißt zum wenigsten, die Mehrzahl der Minister habe diese
Entschließung förmlich ausgesprochen.

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