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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 67
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0269

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Xo. 67

Sonntag, den 20.

1842.

Einladung zum Abonnement.
Für das mit drm künftigen 1. April beginnende neue Quartal laden wir zu zahlreichen Bestellungen auf diese Blätter ein.
Preis in ganz Baden mit Inbegriff des Postaufschlaqes fl. 1. 24 kr. das Viertel Jahr (1. April bis 30. Juni.)
Manul-erm im März 1842. ' Die Redaction.

T a«;«- s A e r j ctz L.
.. Nächsten Montag den 2t. d. nehmen
dle Wah cn der Wablmanner hier ihren Anfang.
^6 heutige großh.. badische Staats»
und Regierungsblatt, Nr. 12. enthält- " " ^ ^
Grund'herren, welche zu den bevor-
stehenden Wahlen enizuladcii sind.
II Folgende Bekanntmachung'des Ministeriums des Innern vom
1. Marz. d. ^.: Die gemäß höchster Verordnung vom 10. April 1840
Regierungsblatt Nr. tO für katholische Geistliche Behufs ibrer Befähig-'
ung zur definitiven Anstellung jährlich abzuhaltende Koukursplüfung wird
dieses Jahr am 2. August in Freiburg vorgenommen. Diejenigen'Geist-
lichen, welche sich derselben unterziehen wollen, haben sich wegen ihrer
Zulassung wenigstens sechs Wochen vorher, unter Vorlage der erfor-
derlichen Zeugnisse, namentlich über die Zeit ihrer Ordination, über
eine, wenigstens zweijährige Ucbung in der Seelsorge, und über.ihren
sittliche» Wandel bei der katholischen Kirchenseklion zu melden.
Hl. Eine Bekanntmachung großh. Justizministeriums vom 4. d. M.,
die Bitte des Blasius Möst in Baden um Äcnberunq seines Familien-
namens », „Nackeirbrod" bctr.
IV. Zivilverdieustinedaillevcrleibuiig: Seine König!. Hoheit der
Großherzog haben dem Kanzlcidiener Franz Wimmer bei dsm Hofge-
richte des Unterrheinkreises, in Anerkennung seiner langjährigen treu,
eifrig und mit Auszeichnung geleisteten Militär- und Zivildienste, die
silberne Zivilverdienstmedaille gnädigst verleihen geruht.
V. Militärdienstnachrich!. Durch höchste Ordre vom 10. Febr. d.
I. wurde der Lieutenant Lcbcau vom ersten zum dritten Jnfantrieregi-
ment versetzt.
"V!. Zivildiensinachrichten: Seine König!. Hoh. der Großherzog
haben gnädigst geruht: die auf den geistlichen Rath Pnflssor Schreiber
gefallene Wahl zum Prorektor der Universität Freiburg für das Sm°
dienjahr von Ostern 1842 bis dahin 1843 zu bcstä igen;
den Professor I),. Lcvnbard Spengcl am alten Gymnasium in
München zum orienilichen Professor der Philologie und Alterthums-
"ude Universität Heidelberg,
des Amisass.ssor Lugo in Stockach zum Assessor bei dem Hofgericht
d„„^"beinfreises und . .
picht des Beiikiefcr in Durlach zum Assessor bei dem Hvfge-
e durs,"^^"ttkrUscs zu ernennen;
des Amimanns v. Stengel rn die zweite,
«n die dritte Beamtenstelle bei dem Stadtamt
Ma. nheun r,ed Beamtenstelle
,,e>-nln^ekne iu Weinheim zu übertragen;
den Kamclaip.aknkante» Rudolph Will zum Revisor be« der Steu-
erdirektion zu ernennen ;
den durch die Vereinigung der Domänenvcrwaltung Müllheim mit
bortlger Obereinnehmercl entbehrlich werdenden Domänenverwalter
Treffer einstweilen in den Ruhestand zu versetzen -
die ständige Pfarrverwewrcl zu Diemprechtshosen bisherigen
^farrv.kar zu Stein. Joh. Hnnrich Junker. zu übertragen,
und der fürstl. lcinigenschen Präsentation des TheilungSkommissärs
Moser von Neckargemünv zum Amtöreviwr in Mosbach die
die höchst landesherrliche Bestätigung zu ertheileu;
dem Kandidaten der Pharmazie Ludwig Locher von Eppingen wurde

nach ordnungsmäßig erstandener Staatsprüfung von der Sanitäte-
kommission die Lizenz als Apotheker crcheilt.
VII. Stellen, die zur Bewerbung bekannt gemacht werden:
1) Die Stelle eines Assessors bei dem Oberamt Durlach.
2) Bei dem Bezirksamt Weinhenn die Stelle eines Assessors.
3) Die Stelle eines Assessors bei dem Bezirksamt Stockach.
4) Die Pfarrei Sipplingen, Amts Ueberlingen, mit dem beiläufigen
Ertrag von 800 bis 900 fl.
— Bei der heute stattgehablen Wahl der Wahlmänner für den 2.
Distrikt wurden ernannt; 1) Schlossermeister Barlberger; 2) Schrei-
n rmeister Dauder;^3) Major Holz; 4) Obcrlieutenant Arnold; 5)
Ministerialratb v. St. 6) Partikulier Leipheimer; 7) Hauptmann von
Sponeck; 8) Bürgermeister Zeuner.
— Der erledigte kathol. Schul-, Organisten- und Cborregentendienst zu
Zell am Harmersbach, Amts Gengcnbach, ist dem Schulcandidaten Wil-
helm Herrmann von Obcrküch, bisherigen Umerlehrer zu Kenzingen,
übertragen worden.
Wttldshttt, 11. März. Auch in unserm Bezirke hat der Sturm
am 10. d. M. mit unbeschreiblicher G Walt und wirklich grauenvollem
Tosen gewüthet, und vielen Schaden ungerichtet; insbesondere wurden vicle
Obst- und Waldbäume entwurzelt, beinahe sämmtliche Fenster der Kirche
hiesiger Stadt zertrümmert und allenthalben Ziegel herabgcworfen u. ganze
Dächer abgedeckt. — Aus dem Amte Säckingen wird dasselbe gemeldet.
VtuttgM't, 16. März. In der heutigen Sitzung der Kammer
der Abgeordneten wurde auf den Antrag des Bischofs von Rottenburg,
welcher lautet: „Die Kammer möge ihre Wirksamkeit dahin eintreten
lassen, daß der, die Religions- und Gewissensfreiheit der katholischen
Geistlichen verletzende, Zwang zur Einsegnung gemischter Ehen ausge»
hoben, somit Ziffer 6 und 7 des Religions-Edicts vom Jahre 1806 im
Sinne der Verfassung interpretirt oder auf verfassungsmäßige Weise
aufgehoben werde," — mit 76 gegen 9 Stimmen beschlossen, diesem
Anträge keine Folge zu geben. Derselbe Beschluß wurde auf die in
gleicher Richtung gestellten vier Petitionen mehrerer Geistlichen gefaßt.
Endlich wurde beschlossen, der Beschwerde des Caplang Heule zu Eber-
hardszell gegen den königlichen Geheimenrath, wegen Verfügter Zurück-
setzung, keine Folge zu geben. Am Schluffe — nach der Abstimmung
— glaubte der Minister des Innern noch beisetzen zu müssen, daß
wenn der Bischof seine Drohung rcalistre, dem Nachfolger eines aus
diesem Grunde removirten Pmrrers^die kanonische Weihe vorzuenthal»
tcn, er wegen Renitenz gegen die Staatsgesetze nach den Gesetzen be-
handelt werden werde; worauf der Bischof sich erhob und feierlichst,
mit voller Stimme erklärte, daß, wenn er in diesen Fall, von seinem
Gewissen bewogen, kommen sollte, er Gott mehr gehorchen werde, als
den Me sichen!
Berlin, 13. März. Aus ganz zuoerläffiger Quelle können wir
berichten, baß die ln verschiedenen öffentlichen Blättern bald auf eine
halbe Million, bald auch bis 800,00» Nthlr. und mebr angegebenen
Kosten der Reise unsers Kön-gs nach London in Wahrheit noch nicht
ganz die Summe von 80.000 Nthlr betragen haben.
Gaffel, 18. März. In der vergangenen Woche erregte bier ein toller
Hund der aus dem Hannoverschen hierüber gekommen sehn soll, Schrecken.
Er hat mehrere Menschen angesi.llen und gebissen, dir sich noch ia ärz».
sicher Behandlung ln finden.
 
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