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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 17
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No. 17.

Donnerstag, den 20. Januar.

1842.

TagesderiOt.
Karlsruhe, 18. Januar. Das großherzogliche Staats- und
Regierungsblatt vom heutigen, No. 3, enthält:
I. Ein provisorisches Gesetz, die anderweitige Bestimmung der Ab-
gabesätze von ausländischem Zucker betr.
II. Die Vollzugsverordnung dieses provisorischen Gesetzes.
III. Eine Bekanntmachung: Die Vereinigung der Domainenver-
waltung und- Forstkaste Lörrach mit der dortigen Obereinnehmerei betr.
IV. Militärdlenstnachrlchten. Durch höchste Ordre vom 7. Dez. 1841
wurde der Lieutenant von Leoprechting vom 2ten Dragonerregiment zum
Iten Dragonerreglment versetzt. " °
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. Entschließung vom 7. Dez. 184t wurde der Krieau,
kunisterlalsekretar von Froben zum Assessor, der Kriegsministerialrevi-
sionsgehulfe Klpp zum Revisor, der Kriegsministerialregistraturgehülfe
tzotulz zum Registrator ernannt, und dem Kriegsministerialrevisor F--
senbckh der Karakter als Sekretär ertheilt.
— Den 15. Januar. 35. Sitzung der zweiten Kammer. Baum-
gärtner findet in dem Ueberhandnehmen der Fälle von Hunds wuth,
die in einem Halbjahr auf die Zahl von 180 gestiegen seien, daß die
Negierung auf Mittel denken möge, dem Ueberhandnehmen jenes
furchtbaren Nebels durch die zweckmäßigsten Mittel zu steuern. Mit ein
Hauptgrund der zahlreichen Fälle von Hundswuth sei gewiß die seit
der Hundstare ungeheuer gestiegene Zahl der Hunde, und
deshalb d.cser Vermehrung durch Erhöhung der Tare zu steuern.
Sander schließt sich diesem Vertrag an. Staatsrath von Nüdt
verspricht eine Verordnung in letzterem Sinn. Possclt findet das
sicherste Mittel gegen Ueberhandnehmen der Hundswuth und Vermeh-
rung der Hunde darin, daß beim Eintreten eines Falles der Hunds-
wuth man sobald die Verordnung erlasse, die Hunde zur Hand zu
führen. Zwar ergehe diese Verordnung immer, allein sie werde nicht
lange genug gchandhabt; er sei der Meinung, daß es wenigstens 40
Tage lang geschehen müsse; dann würden wohl viele die Lust verlie-
ren, Hunde zu halten. Die Abgeordneten Helbing, Welcker und
Fünfgeld wünschen, daß bei Erhöhnng der Hundstare ein Unter-
schied zwischen Lurushunden und solchen gemacht werde, die blos der
Sicherheit des Eigenthums wegen gehalten würden.
— Den 1/. Januar. 36. Sitzung.
Es werden folgende zwei Petitionen vom Secretariat übergeben:
1. den Schulorganistendienst in Kirchhofen betreffend.
2. Petition der Thierärzte des Unterrbeinkrcises um Anstellung als
Bezirksthierärzte, Ueberweisung an die Commission.
Stcw?ff^Eh v. Rüdt übergibt die Wahlacten über die Wahl der
Die ^kwrg.
Wendung Prüfung niedergesctzte Commission beschließt wegen Ein-
ricktcrstattun^ einzelne Wahlmänner ausnahmsweise schriftliche Be-
- Der er ek- 7 Ochsten Sitzung.
Mil^band Amts «fEath. Schul-, Meßner- und Organistendienst zu
ist dem Hauptlehrer Joseph Scholl
Waldürn übertragen, und dadurch ist der
kathol. Schul-, M ß e^ Organistendienst zu Gerichtsstetten, mit
dem gesetzlich A - , Z^^'ckmmtrcn 175 fl. jährlich, (wel-
ches jedoch nn Regmungserkenntnisse auf 221 fl. 7 kr. berechnet ist)
nebst freier Wohnung und dem Schulgelde, welches bei einer Zahl
von durchschnittlich 101 Schulkindern auf 30 kr. jährlich für jedes Kind
festgesetzt ist, erledigt worden. Die Kompetenten um den lctztbenann-
ten Schuldienst haben sich bet der fürstl. leiningen. StandeSherschaft
als Patron, innerhalb 6 Wochen nach Vorschrift zu melden.
Frankfurt, 17. Jan. Das Jahr ist noch so jung, und schon haben wir

einen Selbstmord zu bedauern, den ein junger hiesiger vermögender Bür-
ger wegen Krankheit an sich ausübte. In dem benachbarten Hanau soll sich
in der verflossenen Woche ein gleicher Fall ereignet haben.
Koblenz, 17. Jau. Sichern, Vernehmen nach hat Se. Maj. der
König gestern Nachmittag seine Re", von Berlin nach London ange-
treten.
München, 15. Jan. Die Reise des Königs nach Italien, wel-
che früherem Vernehmen nach schon in diesem Monate stattfinden sollte,
ist, wenn nicht aufgegeben, so doch zuverlässig verschoben worden. Man
nennt als Ursache die angeblich schon im Verlauf des April stattfin-
dende Vermählung unserer Prinzessin Adelgunde, der Zweitältesten Toch-
ter des Königs, mit dem Erbprinzen von Modena.
Würzburg, 18. Jan. Dem Vernehmen nach wird auf den 31.
d. M. eine Versammlung des Verwaltungüausschusses der Maindampf-
schlfffadrtsgescllschast dahier stattfinden, um mit Thätigkeit die Ansfüh-
rung dieses Unternehmens zu beginnen.
Basel, 12. Jan. Mit dem Beginne der schönen Jahreszeit wird
eine directe Dampfschifffahrt von hier nach Mainz eintreten, in der
Weise, daß man die Thalfahrt in einem Tage macht. — Von dem
Bau der kaum eine halbe Stunde langen Eisenbahnstrecke von hier bis
an die französische Grenze ist Alles still, und Niemand weiß, ob und
wann derselbe beginnen wird, obgleich Jedermann die Ueberzeugung
hat, daß früher oder später der elsaßische Schienenweg in oder an die
Stadt geführt werden muß.
Paris, 14. Jan. Ein Oppositionsblatt will wissen, daß die in
der Pairskammer gegen das „Siecle" vorgebrachte Anklage von dem
Ministerium veranlaßt worden sei; ja, man versichert, Hr. Guizot
habe, um Hrn. Daunant den Weg zu bahnen, vorher mehrere Num-
mern Ves „siecle" vertheilt.
— In den Tuilerien soll man sich darüber sehr gekränkt fühlen,
daß von London keine Einladung zur Taufe des Prinzen von Wales
eingetrvffen ist. Selbst das hierauf bezügliche Ansuchen des Hrn. von
St. Aulaire soll erfolglos geblieben sein.
London, 13. Jan. Die verwittwete Königin ist bereits wieder so
weit hcrgestellt, daß sie nach London zurückkehren will.
— Mehrere der bedeutendsten Kaufleute in der Cüy wollen den Lord-
mapor ersuchen, daß er seinen Mitbürgern anempfehlen möge, den Tag der
kronprinzlichen Taufe als Feiertag zu begehen. Der „Globe" glaubt,
daß ein solches Beispiel, von der Cup gegeben, rn der Hauptstadt und
im ganzen Lande Nachahmung finden werde.
Brüssel, 16. Jan. Es ist bestimmt, daß Se. Maj. der König
von Preußen, welcher unter dem Namen eines Grafen von Zollern
reist, nicht durch Brüssel kommen wird; Se. Maj. wird am 17. oder
18. Jan. auf der Station von Ans emtrcffcn und sich direkt nach Ostende
begeben. Se. Maj. der Komg der Belgier hat seine Berlin- nach der
Station von Ans gesAE. Es ist nicht gewiß, daß sich Se. Maj. der
König Leopold nach^ londsn verfügen wird.
MadriS, 7. Jan. Die Abreise des Hrn. von Salvandp hatte
gestern Abend um ^ Uhr statt. Das franz. Wappen ist vom Botschafts-
Hotel nicht abgenommen worden. Als Geschäftsträger bleibt hier der
Herzog Louis von Glücksberg, Sohn des -Herzogs de Cafes, zweiter
Botschaftssekretär. Die Regierung hat an die Behörden sämmtlicher
Orte, welche Hr. von Salvandy auf seiner Rückreise berührt, den Be-
fehl «bgehen lassen, ihn mit allen seinem Range schuldigen Ehren zu
empfangen, ihm Ehren-Escorten zu stellen und ihm überhaupt jeden
Beistand zu bequemer und rascher Zurücklegung seiner Reise zu leisten.
Neapel, 5. Januar. Die beiden Söhne von Don Carlos sind
in Folge einer speciellen Einladung von Seite S. M. des Königs von
Rom aus hier angckommen. — Unsere Stadt ist seit längerer Zeit
von einem bösartigen Nervenfiebcr heimgesucht, das sehr viele Perso-
nen wegrafft.
 
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