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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 91
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No. 91

Dienstag, den 19. April.

1842.

TaqeSberirht.
Gttc-il-ckin, 16. April. An die Stelle des frühern Deputie-
ren Aschrey wurde beute mit 23 Stimmen Hofrath Welker in Frci-
burg gewählt. ' ^
tor R8 ?3.^" ^ Wahl eine Stimme, und Hofgcrichtsdirec-
ck Acher» , 16. April. Zum Abgeordneten für die zweite Kain-
,ner wurde bei der heutigen Wahl Hofgerichts-Advocat Richter er-
wählt.
-f-f Kcnzmgen, 16. April. Hofgericklsra.h Mckel wurde bei
der heute hier ^rgenomnwnen Deputmen-Wahl dmch Stimmermehr,
heit erwählt. Der Gewählte trat bekanntlich schon das letztcmal an
die Stelle des nunmehrigen Obcramtmanns Peter in Ade^tieim
Nhcinbischoföh-n», 16. April Firde^Lrn De-
Mitten Ministerialrath Christ wurde heute in den beiden Am.sbessr-
ken Rheinblschofshem, und Kork Bürgermeister Doerr von Nbeinbi-
schofsbcim der der Lppossition angehört, mit 33 gegen 13 Stimmen
gewählt.
Baven, 16. April. Bürgermeister Jörger wurde bei der Heu.
tigcn Abgeordneten-Wahl mit 28 Stimmen gegen 4 erwählt. Er
hatte bereits am verflossenen Landtag unsere Stadt vertreten, und ge-
hört der gemäßigten Parthci an.
F-reivurg, 15. April. Heute hat dahier die Wahl eines Abge.
ordneten des 13. Aemter-Wahlbezirks (Landamt Freiburg und ehema-
lig s Amt -St. Peter) stattgefnndcn. Die Stimmenmehrheit fiel auf
de» Alt Bürgermeister Maier i» Ebringen. — Der vorige Abqeord,
nete dieses Bezirks war Fünfgeld von Opfingen.
(Tnrisruhc, 13. April. Das großh. Slaals- und Regierungs-
blatt vom Heutigen, Nr. 14, eutbält:
1. Eine Verordnung des großh. Finanzministeriums, das Steuer-
Ab - und Zuschreibeu betreffend.
II Eine Verordnung des großh. Ministeriums des Innern, das
Recursrecht in Polizeistrafsachen betr.
III. Eine Verordnung des großh. Finanzministeriums, die Staats-
prüfung der Cameral-Candidatcn betr.
IV. Nachstehende Erlaubniß zum Tragen fremder Orden-
Durch böä'ste Ordre vom 16. Mär; d. I. erhielt der Rittmeister
von Freistedt im Dragoner-Regiment Großherzog die Erlaubniß,
das ihm von Sr. Durchl.^dem Verzog von Sachsen-Coburg. Gotha
verliehene Ritterkreuz des Sachsen-Ernestinischen Hausordens anneh-
men und tragen zu dürfen.
Durch weitere höchste Ordre von demselben Tag wurde dem Haupt.
n'nnn und Dlvisivnsadjutanlen Strauß und dem Hauptmalin in der
Artillerie.Brigade von Röder die Erlaubniß erthcilt, das denselben
Durchs, dem Herzog von Braunschweig verliehene Ritterkreuz
des ^erzogt. Ordens Heinrichs des Löwen annehmen und tragen zu
vulsen.
V. Nachstehende Verleihung der Civil'Verdicnstivedaille.
Serne Königliche Hoheit der Großberzog haben Sich
gnädigst bcwogen gesunden, dem Hauptlehrer Jakob Hock zu Oos aus
Veranlassung stines Dienstjubiläums in Anerkennung
der während langen Dienstzeit- bewiesenen Berufstrcue und
seiner segensreichen -5,rk,amkeit ,'m Lehrfach die kleine goldene Civil-
verdienstmedaille zu verleiden.
VI. Nachstehende Civil-Dlenstnachrichten:
Seine königliche Hoheit der Großherzog haben gnädigst
geruht:
den Mmlsterialassessor Muth und den Oberrechnunaörath Kugel bei
der evangelischen Klrchensrction ZU Reglerungsräthen;
Carlsruhc. Dem Schulverwalter Philipp F^y voll Riedlingen
tst die erledigte Schule zu Kürnberg übertragen worben.

Durch die Beförderung des Schullehrers Friedrich Kiefer auf den
neu errichteten Mädchenschuldienst zu Lörrach ist die in die 2tc Classe
gehörige Schulstelle zu Kandern, Schulbezirks Lörrach, mit dem Normal-
gehalt von 173 fl. nebst freier Wohnung und dem Schulgeld a 48kr. von
jedem Schulkind in Erledigung gekommen; die Bewerber um dieselbe
haben sich binnen 6 Wochen bei ihren BezirkSschulvisttatureu zu melden.
Darmftavt, 17. April. Heute frühe nach 5 Uhr wurde die
Stadt durch Feuerlärm aufgeschrcckt. Im Gr. Hoftheater, dem Ver-
nehmen nach in einem Zimmer des Garderobeinspektors, war ein
Brand ausgebrochcn. S. H. der Erbgroßherzog, S. H. der Prinz
Emil, die Militär- und Civilbehörden der L-tadt rc. erschienen augen-
blicklich an dem bedrohten Punkte, wo so leicht ein außerordentliches
Unglück und großer Schaden hätten entstehen können. Den zweckmäßig
geirvssencn Anstalten gelang cs auch bald, ohne weiteren erheblichen
Nachtheil, des Feuers Herr zu werden und jede weitere Gefahr abzu-
wenden. Die auf heute angekündigte Vorstellung ist übrigens auf mor-
gen ausgesetzt worden.
Paris, 15. April. Madame Adelaide — des Königs Schwe-
ster — hat gestern im Palais Royal dem König und der Königin der
Belgier ein großes Diner gegeben. Der König und die Königin, der
Herzog und die Herzogin von Orleans, die Herzogin von Nemours
mehrere Minister und Botschafter waren dabei zugegen.
— Marie Capelle (Lafarge), welcher die Erlaubniß ertheilt wor-
den ist, sich in ein Gesundhcitshaus zu begeben, soll ganz in kurzem
nach Paris gebracht werden.
Lonvon, 13. April. Die Berathung über die Nnssell'schen Pro-
pofitwnen gegen die Einkommensteuer ist gestern nicht zu Ende gekommen»
lieber das Ergebniß der heutigen Sitzung war bei Abgang der Post
noch nichts bekannt.
er. scheinen ihren Chef im Stiche lassen zu wollen.
Gestern Abend brachte Duncombe eine vor mehreren Tagen verworfene
Motion nochmals in Antrag. Es handelt sich von dem Gebrauch des
Unterhauses, während der schwebenden Debatte über eine Tare keine
Petitionen gegeben eben diese Tare zuzulassen. Ohngeachtet Sir
Robert Peel sich für Beibehaltung des Herkommens Erklärte (welches
Duncombe abgeschaftt wissen will, wurde doch der Antrag nur mit
einer Stimme (222 gegen 221) zum zweitenmal verworfen. ES
dürfte daraus abzunehmeu seyn, daß die Zahl der Mitglieder des
Hauses, welche den Petitionen gegen die Jncome-Tar guten Er-
folg wünschen, sehr ansehnlich ist und Peel nicht länger auf eine com-
pacte Majorität zählen kann. Die Debatte über die Einkommensteuer
dauert fort. Bei Abgang der Post war noch nicht über Nussell's Prv-
pvsitionen abgestimmt.
— Die Königin Victoria hat den Konkg von Sachsen zum Mit-
glied des Hosenbandordens ernannt.
MaVriV, 9. Aprill Es beißt, der Conseilpräsident Gonzales
habe sich bei der französschen Negierung darüber beschwert, daß es
dem Erzbischof von Paris erlaubt worden sey, der Verfügung des Pap-
stes wornach Gebete für die spanische Kirche gehalten werden sollen,
Folge zu leisten. Guizot soll nicht eben im friedfertigen Sinne auf die
Note aeantwortet haben. *
Stimini, 8. April. Die Reise Sr. Maj. des Königs von Bayern
in Italien setzt sich glücklich und erheiternd fort. Am 7/ Abends trafen
AllerhöchstdiesklbenNn Bologna ein und heute Mittag auf der Straße
von da nach Nnnini begegneten sich der König und sein von Nom zu»
rückkehrendcr Sohn, der Prinz Luitpold k. Hoh., vor den Thoren der
Stadt Forli. Se. Maj. und sein geliebter Sohn sprangen aus dem
Neisewagen und lagen sich in den Armen. Es war ein herzlicher Mo-
ment. Nach einiger Zeit wurde die Reise fortgesetzt. Se. k. Hoh. der
Prinz Luitpold erfreut sich blühendes AnSse-enS. Se. Maj. gedenke«
am 11. in Nom cinzutreffen.
 
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