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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 114
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0457

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No. 114

Dienstag, den 17. Mai.

1842.

Spricht" (N'glischc Manufaklurwaa^nKolofiä?« 7^7^ 7 K "
reuqnisse deutschen Bodens und dci-tsib---'^ Z ^ und Er-
die Ausstattungen der abgebrannten^0 Millionen,
spritzen von London an, die wesen,sogar Dampf-
lind nach glaubwürdigen Nachrichten bm Leistet haben,
3ü 000 Pfund Pulv/r blos zu!7 prLn der^ "der
Ler Fortpflanzung des Feuers Tinhal ,n"b!n ^^ftr verbraucht, um
wurde wobl keine Stadt unseres deutschen Jahrhunderten
setzlichem Geschick betroffen, und es wchh ?es!aib ^ ^
Größe des Unglücks an ungewöhnlich o ungewöhnliche
sü»I, i-d-r '°msch° M.»nf d-!»
Wahrnehmung, haß - ss weit bis setzt die Nachrichten g?h-„^ -
überall auch d.e reichlichsten Betträge fließen. In ollen Thcllcn unse-
res Großherzogthums wird nach einer Entschließung Sr. köuiql. Hoheit
des Großuerzogs unsers erhabenen und edlen Regenten eine Coll.cte
für die Verunglückten veranstaltet werden und es ist laut der Carls-
ruher Zeitung vom 18. dss. bereits die Weisung hierüber an die be-
treffenden Behörden abgegaugen. — In Carlsrube hat sich ein Verein
unter der Präsidentschaft des Hrn. Staatsrathcs Nebenius gebildet.
u„d es rst aus zener Stadt bereits die erste Geldsenduna von ff
noch Hamburg abgegangen. - Auch in Frefburg un^He^elbera
haben sich Vernne gebildet, und Mannheim's allbekannte MttdtbÄ
tlgkeit zeigt sich auch diesmal un schönsten Glanze; die bis beute
Mittag beim hiesigen Journals eingegangenen Beiträge belaufen sich

da sich alles beeifert, sein Scherflein für die Verunglückten dar-
»ubringen. wird z. B. das verehrliche Theater-Comite dem Ver-
nehmen nach dieser Tage eine Vorstellung zum Vonheil der Abgebrann-
ten geben: die hiesige Schießliebhabergesellschnft kündigt ein großes
Freischießen von dem sie die Kosten trägt und die Einnahme zu gedach-
tem edlem Zweck bestimmt, an; ein hiesiger Bierbrauer verzapfte am
ersten Feiertag ein rheinisches Fuder Bier und bestimmte den Erlöß
ebenfalls den Hamburgern u. s. f. — In Düsseldorf hat das Co-
»nte des diesjährigen rheinischen Musikfcstes beschlossen die Net-
to-Einnghine den Vrandbeschädigtcn zuzuwcnderi, und in Hannover
hat die erste und zweite Kammer, auf den Antrag einzelner Mitglie-
der, zur Unterstübung Hamburgs 10 0,000 Thaler bewilligt. —
Der König von Dänemark hat ebenfalls dem Senat 100,000 Mark
zur Verfügung gestillt, und in Cöln sind bis setzt über 10,000 Tha«
lcr gefani.nelt worden.
is. Mai. Nachdem Herr Geh. Rath und Professor
Vr. Mittermeler in Heidelberg die für hier auf ihn gefallene Wahl
eines Deputaten abgelehnt hatte, so wurde heute Hr. vlvs. Schmidt
d. ^'7Ä^^^^°'brauer dahier, erwählt.
Carlsruye, 12. Mai. Das großh. Staats- und Regicrungs-
blatt vom Heutigen , No. iy enthält;
Die von dem ?/^"ungsrath der General-Wittwen-Casse mit Be-
richt vom 12. Aprü No. 08a vorgelegte Ucbersicht des Standes der
General Wittweu Eafse iin ttcechnungssahre 18L0/L1.
Ferner mehrere Stiftungen zu wvhlihätigen Zwecken.
^ Nachstehende §ivll^2lenstnachnchten:
k s Seine Königliche Hoheit der Troßherzog haben die erle-
digte katholische Pfarrei Eschvach, Amts Staufen, dem Pfarrer Trut-
pert Nieger in Gremelsbach gnädigst zu übertragen geruht.

Sodann folgende Stellen, die zur Bewerbung bekannt gemacht werden:
1) die Stelle eines Assessors bei dem Hofgericht des Seekreises;
2) zwei Lehrerftcllen an der neu organisi'lten höhern Bürgerschule
in Mosbach; -
3) eine Lehrstelle am Lyceum zu Heidelberg;
L) die evangelische Pfarrei Gutach, DecanatS Homberg;
8) die katholische Stadtpfarrei Bruchsal;
6) die längst erledigte katholische Hof- oder St. Diamant Psarrn
Bruchsal;
7) katholische Pfarrei Walldorff, Amts Wiesloch;
8) die Pfarrei Dittendorf, Amts Bonndorf;
9) die Pfarrei Gremelsbach, Amts Tryberg;
10) die Aussteuer eines in das weibliche Lehrinstitut zu Baden, in
das der Urselincrinen zu Freiburg, oder in das Lehrinstitut zu Rastadt
als künftige Lchrfrau aufzunehmcnden mittellosen Mädchens;
11) die Stelle eines Assistenz- und Badearztes zu Langenbrücken,
Oberamts Bruchsal.
Karlsruhe. Der erledigte kathol. Schul- Meßner- und Orga«
nistendienst zu Neibsheim, Amts Brette«, ist dem Hauptlchrer Adam
Jttensohli zu Rauenberg, Amts Wiesloch, übertragen, und dadurch
ist der kathol. Schul-, Meßner- und Ocgamstendienst zu Rauenberg mit
dem gesetzlich regulirten Diensteinkommeu von 175 fl. jährlich, nebst
freier Wohnung und Artthcil am Schulgeld, für welches bei einer Zahl
von etwa 180 Schulkindern ein jährliches Aversum von 112 fl. 20 kr.
bestimmt ist, erledigt worden. Die Kompetenten um den letztgenannten
Schuldienst haben sich durch ihre Bczirkoschulvisitaturen bei der Bezrrks-
schulmsitatur Wiesloch zu Balzfeld innerhalb 6 Wochen zu melden.
Der erledigte kathol. Schuldienst zu Adelhausen, Amts Schopfheim,
ist dem Hauptlehrer, Jakob Gerspach, zu Wutoschingen, Amts Walds-
hut übertragen und dadurch ist der katholische Schuldienst zu Wutosch-
ingen, mit welchem nach dem Ableben des Altlehrers Nicolauö Lüber
der dortige Meßnerdienst wieder wird verbunden werden, und mit dem
gesetzlich regulirten Diensteinkommen von ILO fl. nebst freier Wohnung
und dem Schulgeld, welches bei einer Zahl von etwa 7L Schulkindern
auf 1 fl. jährlich für jedes Kind festgesetzt ist, erledigt worden. Die
Kompetenten um den letztgenanten Schuldienst haben sich durch ihre
Bezirksschulvisitaturen bei der Dezirksschulvisitatur Waldshut innerhalb
6 Wochen zu melden. ' . ^
Paris, 12. Mai. Die Deputirtcnkammer hat den Antrag des
Hrn. Chafscloup-Laubat, der auf Errichtung einer Eisenbahn von Lille
nach Marseille ging und das große Vahnnctz vorerst beseitigen sollte,
gestern mit 222 Stimmen gegen 132 verworfen. Dam« ist die Lebens-
frage für das Eisenbahnengesetz entschieden. Man beschränkt sich nicht
auf eine Bahnlinie, sondern es werden alle Projectirte Bahnen zu-
gleich angegriffen. Die Kammer geht nun über zu der Bewilligung
der zum Beginn der Arbeiten an den einzelnen Bahnlinien erforderlichen
Summen. , _ . , . .
— Es ist nun ermittelt, daß die Zahl der Unglücklichen, welche
am 8. Mai auf der Versager Eisenbahn umgekommen oder seitdem an
den Folgen der erlittenen -Verletzungen gestorben sind, heute früh auf
121 gestiegen war.
Madrid, 5. Mm. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkam-
mer intcrpclllrte der Graf Las Navas den Minister der auswärtigen
Angelegenheiten m Bezng auf gewisse Gerüchte über die Vermahlung
der Königin Jsabella U.; er meint, diese Gerüchte sepea verletzend für
die Ehre der Nation. Der Minister antwortete: er müsse sich imt Vor-
sicht ausdrücken, werde aber genug sagen, die Deputaten zufrredcn zu
stellen. Die Würde der Nation erlaube nicht, zu unterstellen, dass
irgend jemand sich in eine Angelegenheit mische, die nur Spanien an-
gehe. Jede Prätention der Art müsse als eine Beleidigung gegen die
Nation angesehen werden.
 
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