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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 73
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No. 75

Dienstag, dm 2g. M»,z.

1842.

r ^ Tagesbericht.
Carlsruhe. ^chulverwcilter an der Schule zum Thurm
in Gutach, ^ -Weber, ist die erledigte Schule zu Wam-
bach übertragen worden. » a
Di- erledigte cvang. Schulstelle zu Neckarkatzenbach, Schulbezirks
A?L°-k»g S.-mk>i»zm. 2-°°b
Dem UnterlchrerAnselm Kille in Mengen ist di- bisher provi-
sortzch verwaltet ist ^ berm Thurm zu Gutach übertragen worden.
Der erlcdigtt at^ zu Lützelsachsen, Amts Wein-
herm, ist deni schulcandlda en Georg S ch ä fer vom Hemsbach, Amts
Weinheim, bisherigen Ziegclhausen, Oberamts Heidel-
berg, übertragen worden.
Die von der großherzoglich-markgräflichen Domänencamlei erfolate
Präsentation des Schulcandidaten Mathias Hibschenbcraer von Stetten
Amts Meersburg, ioherigen Schulverwal.L z? MiLnhauftn auf
den erledigten kathol. Schul-, Meßner- und Organistendienst zu Mim-
menhausen, Amts Salem, hat die Staatsgenehmigung erhalten.
Durch die Berufung des Schullehrers Jacob Friedrich Krug, auf
die Schulstclle zu Neckarkatzenbach ist der evangelische Schuldienst zu
Steinklingen, Schulbezirks Weinheim, mit dem Normalgehalt von IW
fl. nebst freier Wohnung und dem Schulgeld ä 1 fl. von jedem Schul-
kind in Erledigung gekommen. Die Bewerber um denselben haben
sich binnen 6 Wochen bei ihren Bezirksschulvifltaturcn zu melden.
WüvzAurg, 23. März. Die Direktion der Maindampfschifffahrt
hat so eben folgendes Handbillet (aus München vom 21. März) er-
halten: „Mit Bergnügen erthcile ich der Direktion der Dampfschiff-
fahrtSgesellschaft auf dem Main, zufolge der von ihr gestellten Bitte,
die Etlaubniß, das nächst zu erbauende Schiff nach meinem Namen
Maximilian zu benennen — anbei wiederholend, daß ich den lebhaf-
testen Anlhnl an dnn ersprießlichen Gedeihen des Unternehmens stets
bewahren werde. Ich verbleibe mit Versicherung vollkommenen Wohl-
wollens den Herren wohlgewogener Maximilian, Kronprinz.".
Berlin, 20. -.cärz. Sicherem Vernehmen nach, wird sich der
Prinz von Preußen zu der am 13. (1.) Juli d. I. statifindcndeu 23
jährigen Vermahlungsfeier des kaiserlichen Ehepaars nach St. Peters-
burg begeben und nach seiner Zurückkunft dem Könige sofort nach den
Nheingcgeuden folgen. In wie fern nun dieses Fest früher eintreteu
könnte, indem die Kaiserin vielleicht diesen Sommer Ems besucht, da-
rüber fehlen zur Zeit noch alle offizielle Nachrichten.
Asien, 18. März. Das Ceutralbureau der Staatseisenbahnen
ist nun znm größten Thcil organiflrt und bestellt. Bis jetzt sind
wo« Beamte dabei angestellt worden; darunter sechs Oberingenienre,
dient", ^'fl bei der Nordbahn und einer bei der Wien-Naaber Bahn
Es v-rln, jährliches Gehalt ist 1200 fl. mit 3 fl. 30. kr. Diäten,
ein Anl-b/nStaat beabsichtige zur Deckung der Kosten vorerst
geciren ^ ^ Milk. Gulden in Sprcceutigcn Papieren zu ne-
- Ein Antrag des Commodore Rapier, daß
,n per Admiralität nicht mehr einem Civil-
beamten anv-r.raut werten ^ ^ Unterhaus mi: 138
Stimmen gegen »o verworfen. Die Debatte über die Einkommen-
steuer hat keine F"tschri,te gemacht; die Opposition bietet
Alles auf, Zeit ZU gewinnen,^ g^I, den Finanzplan Sw Robert
Pcelö's zu oprmen. -- heißt, Lord Nipon werde ans dem Ca-
k>i„et treten.
^ D-'e P^e. ^ Munster erschossen hat, war
ei« ^ Prinzen von Wa.es, der spg,„ als Georg lV. König
wurde D-c Jury welche die welche besichtigt ^ gab ihr Verbiet da-
hin: Der Hingeschiedene habe sich, tn einem Augenblick von Geistes-
abwesenheit, mit eigner Hand zerstört.

Paris 24. März. Die Interpellationen über die Motive der Ver-
tagung des Zuckcrgesetzes sind gestern no^ in der Depntirtenkammer
durch Uebergehen zur Tages:rdv"-;g . worden. Die Aufregung
in den Seeplätzen ist noch im Zunehmen; der Handelsstand zu Bor-
deaux schickt eine Deputation von fünfzehn Mitgliedern nach Paris,
um die vier von der Handelskammer dahin abgeordneten Bevollmäch-
tigten ans alle Weise zu unterstützen.
— Es sollen wichtige Depeschen von St. Petersburg eingelaufen
seyn; sie beziehen sich, wie man hört, aus Frankreich's Weigerung,
den Tractat vom 20. Dez. zu ratificiren.
— Der Erzbischof von Paris hat, in Folge der Verhaltungsweisun-
gen des Pabstes, zuerst einen Hirtenbrief an die französische Geistlichkeit
gerichtet, worin er das Geheiß der Abhaltung von Gebeten für die leiden-
de Kirche in Spanien ausspricht. Der Hirtenbrief sagt, es seie Spanien,
einst das eifrigste Land für die Vertheidigung der kath. Einheit, jetzt mit
Trennung vom hl. Stuhle bedrohet, und es seie der kath. Glaube den An-
griffen der Zwietracht und Gottlosigkeit ausgesetzt. Der Erzbischof heißt
nun den franz. Klerus, zu Gott um Abwendung dieser Kalamität zu beten
und geht dann zur Erörterung des Streites zwischen der spanischen Regie-
rung und dem hl. Vater über, wobei er elfterer jedes Recht zu der von ihr
neuerdings in geistlichen Angelegenheiten ausgcübten Macht abspricht.
Brüssel, 23. März. Die British Queen, welche am L. Mai
ihre Fahrten nach Neuyork beginnt , ist dos-erste Dampfboot, das vom
europäischen Contiuent nach den Vereinigten Staaten Nordacherika's
geht und nur dadurch, daß eö belgisches Negierungs-Eigenthum ist,
war es möglich, das Passagegeld so billig zu bestimmen. Deutschland
nimmt a» diesen Vorthcilen eben so gut Theil, als der belgische Un-
terthan, ohne irgend einen Beitrag aus deutschen Staatskassen. Das
Paffagegeld nach Neuyork beträgt nur 330 Fr.
Madrid, 17. März. Die Municipalität der Hauptstadt hat eine
Petition an die Cortes gerichtet, um zu erlangen, daß der 1. Septem-
ber zu den Nationalfesten gezählt werden möge. Das Ereigniß vom
1. Sept. 18W soll dadurch im Andenken erhalten werden. Die Pcti-
tionnencommiffion bat auf Bewilligung des Gesuchs angetragen.
Bon der russischen Grenze, 14. März. Berichten ans Pe-
tersburg zufolge, gedenkt St. Mas. der Kaiser von Rußland seine,
auf den 13. Juli d. I. fallende silberne Hochzeit in Peterhof feierlichst
zu begehen. Die dießsälligen Festlichkeiten werden äußerst^ großartig
sein, da hierzu der ansehnliche Betrag von ein Million S'.lberrubel
bestimmt sein soll, und mehrere hohe Gäste darunter namentlich Sk.
Maj. der König von Preußen erwartet werden.
Alexandrien, 6. März. Mehemed Alt lst endlich am 23. Febr.
nach Kairo zurückgekehrt, gewissermaßen ganz unerwartet, den nach We-
nige Tage vorher empfangenen Briefen sollte er bis Ende April in
Oderägypteu verweilen. Er wird nun binnen wenigen Tagen hier sein
und cs wird dann die „Handelsfreiheit" zwischen den Cvnsuln der
Mächte und ihm ernstlich zur Sprache kommen.
Rom, 17. März. Am gestrigen Tage wurde der schwedisch? Graf
V. Pal in in seiner Wohnung durch Raubmörder Übefallen und ge-
tödtet. Dieses Ereigniß in einem isvlirten Gartenhause der Billa Malta,
wo in diesem Augenblicke gerade der Prinz Luitpold von Baiern an-
wesend ist, erregt in der ganzen Stadt Grauen und Schrecken. Der
Graf, ans Wwr bekannten und geachteten schwedischen Familie, hat
in früher» fahren mehreren diplomatischen Missionen, zuletzt in Kon-
stantinopel als Gesandter vorgestanden. Als eifriger und kenntnißrei-
chcr Sammler von Alterkhümern hat er dcßhalb mehrere Reisen in
Griechenland und dem Orient gemacht und lebte hier nun schon seit
vielen Jahren von ^ -k.-,-.»gen, mit Ordnen und Beschrei-
ben seiner Sam . " Tbeil eingebildeter Werth
vennu'hlich die - achtzig Jahre
allen Mann zu
 
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