Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Morgenblatt — 1842

DOI Kapitel:
No. 83
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0333

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

T e s b « x j ch
-s Mautthcn", 8. Aprrl. Es sollen sicherm Vernehmen nach die De-
putittNlwab!--'lecn.s ui der Mitte dieses Monats ihren Anfang nehmen.
'erwlhlt: fünften Distrikte wurden heute
-r I>n 2"kob Kühner, Gemcinderath.
ard NR .n iun ^ N Ehrmann, Bierbrauer. 5. Leon-
ff« sÄ L. M.N?r - *- «<—. Sch-°m°-. 7. S-i-d-
d-, Zchi«-2f',k° 2'Ewkk »-«»-»-«-» W-h,
»,,M Gid„r. qch. N-ch chAL w»-k-n ernMmr S»--m-r.
Deuter Karte, insvector Held Oberst v. Holl-, Hoflakrer
zercu^r, ^""inrmpector Held, Oberrcchnunasratb Reiff Sekretär Joff
und Partikulier Braunwarth. " ^ «erreiar
— Au die Stelle des zum Ober-Einnehmer und Domänen - Verwalter
in Pfullendorf ernannten Negierungsraths Hoffman» ist Ministeüal-Asscs-
sor Bar mit dem Charactcr als Regierungsrath ernannt, und des Leme-
ren Stelle beim Ministerium deS Innern, Plenum, durch Ministerialrat!)
Vogelmann wieder besetzt. Bei gr. Ministerium des Innern, evange-
lischer Kirchensektion, wurde in Folge von Vogelmanns Austritt Obcr-
Rechnungsrath Kugel zum Kollegial-Mitglicd befördert und dieser, wie
nuch Assessor Muth, zum Regierunsrath ernannt. Mit diesen beiden Er-
nennungen wirb, wie man glaubt, zugleich der Anfang gemacht, die bei-
den Kirchenscctioncn des Ministeriums der Innern den Kreisregierungen
gleichzustrlleu.
D'M Eiscnbahnban wird fortwährend emffg betrieben, jedoch dürft-,
ob^ktch die Möglichkeit gegeben, die Bahn zwischen hier und Heidelberg
noch UI diesem sichre zu befahren, d« ein nochmaliges Durchwintern des
Fahrdammes für dessen Solidität von Nutzen ist, die Eröffnung, theil-
weife wenigstens, erst im Mai 1813 statthaben.
Walldürn, 3. März. Bei der am 21. und 22. v. M. stattge-
habten Wahl der Wahlmänuer dahier wurden erwählt: Gemcinderath
Franz Eisenhauer, Amtmann Fieser, Gemeinderath und Handelsmann
Felix Anton Küssr, Amtsaffeffor Joseph Stcinwarz, Raths,chreiber u.
Kirchenfondsverwalter -dhrry und Medizinalrach und Phvsikus Doktor
Wenneis.
MüllhciM, 30. März. In der Nacht vom 28. auf den 29. d.
wurde das Grab der erst vor 8 Tagen verstorbenen Ehefrau des hie-
stge» Bürgermeisters Blankenhorn durch Unbekannte geöffnet, der Sarg
""/gesprengt und die Leiche, wie sich deutlich erkennen ließ, ar, Hals,
k ""d Ohren untersucht, ob sich nicht Schmuck vorfixde, was je-
der Fall nicht war, worauf sich die verruchten Entweiher des

»des, dieses lassend, entfernten.

/. iipiit. ^n ocr gestern begonnenen und heute fortqe-
6. Klaffe der 101. hiesigen Lotterie fiel auf das Loos Nr.
?"uptprris von LOK,MM fl., auf Nr. 11,667 der von
1810 tBeä-o/a iedes der folgenden 11 Loose 1000 fl.: Nr. 963,
« Taunuseisenbahn nimmt täglich zu und von
Bedeutung Eutertransport weiden. Die kölnischen Dampf-
schiffe nchmcn lltzt für den Nicdrrrheü. ihre Passagiere in Bieberich von
der Taunuselseubahn '"Empfang tx»en sie dort auch für Frankfurt ab.
Mainz, 6. Apnl. Gestern Abend um vor 7 Uhr traf das Schnell-
boot, der Adler Nr. 1 des Ober. Rheins, auf der nunmehr einge-
richteten täglichen Fahrt zum erstenmale von Strasburg hier ein. Man
hatte es gegen 8 Uhr erwartet und war deßhalb über die frühe Ankunft
nicht wenig erstaunt. Um 8 Uhr Morgens hMe es Strasburg ver-
lassen und somit, den Aufenthalt auf den Zwischenstationen mitgerech-
net, den Weg in nicht ganz 11 Stunden zurückgclegi. Von Mannheim
war cö um i Uhr 37 Minuten und Von Gernsheim um 5^ Uhr ab-

gegangen. Ein Gaflwirth letzter Stadt, der hier Geschäfte hatte, ver-
l eß um diese Zeit seine Wohnung und hoffte, da er mit demselben
Boote um 10 Uhr Abends wieder von hier abging, um 12'/7 Uhr
NachtS wieder in seine Bette zu liegen. Innerhalb 7^/4 Stunden
machte er sonach 20 Stunden Wegs und hielt sich 3^4 Stunden hier
auf; eine Schnelligkeit, die bisher bei Berg- und Thalfahrt aus dem
Rheine noch nicht vorgekommen ist. Die von Strasburg mit diesem
Boote Eintreffenden hatten noch eine halbe Sunde Zeit bis zur Ab-
fahrt des letzten Elsenbahnzugs nach Fe.chsurt; .„»» kann naher den
Weg von Strasburg nach Frankfurt jetzt ohne Anstrengung in einer
Zeit von 12'/. Stunden zurücklegen.
Berlin, 1. April. Der Diebstahl, welcher in der Nacht vom 31.
März bis 1. April an der Hofstaats-Kasse des Prinzen Albrecht von
Preußen begangen worden ist, hat die Verhaftung mehrerer Domestiken
veranlaßt. Die gestohlene Summe beträgt wirklich nahe an zehntau-
send Thaler. Glücklicher Weise hatten die Diebe eine kleine Bern-
steinkaffctte übersehen, in weicher sich die sehr bedeutende, der Frau
Prinzessin Albrecht angehörige Summe von fünfzigtausend Thaler befand.
St. Gallen, 2. April. Am 31. März, früh um 1 Uhr ist die
Pulvermühle bei St. Josephen in die Luft gesprungen.
Paris, 5. April. Ein Journal berichtet, Hr. Thiers werde nach
dem Schluffe der gegenwärtigen Session eine Reise nach dem Quent
machen. Diese Angabe ist indeß wohl ungegründct. Wie von anderer
Seite verlautet, beabsichtigt Hr. Thiers nur, wieder eine Reise nach
Italien zu machen, um seine vor zwei Jahren daselbst begonnenen
literarischen und archäologischen Arbeiten zu beendigen.
— Der „Consticutioniicl" berichtet von einer Waffenthat, die als
Pendant zu der heroischen Verthcidiguiig von Mazagran bienen kann.
Generallieuicnant Renault rückte vor Kurzem mit 250 Mann von Most-
aganem zu einem Streifzuge aus; er stieß auf einen 1000 Mann star-
ken feindlichen Hcerhaufen; er griff ohne Säumen die Feinde an,
schlug sie mit einem Verluste von 500 Mann in die Flucht und machte
60 Gefangene.
— Man kann sich kaum eine Idee machenden dem Zulauf, wel-
chen in der Ostrrzeit mehrere der beliebteren Pariser Prediger hatten;
Notredame und St. Roch, in welchen Kirchen Abbe Co quere au und
Abbe Fapet predigten, waren so besucht, daß bald kein Platz^ mehr
zu finden war; man sah besonders viele junge Leute, die dem Gottes-
dienst mit Andacht beiwohnten; Victor Hugo wurde bemerkt, als er
beim Abbe Navigiian zur Beichte ging. Die Volksstiinnmng ist dem
äußern Culüis zugewcndet und man sollte es darum auch der Geist-
lichkeit nicht verdenken, wenn sie strebt, einen Theck des verlorenen
Einflusses wieder zu gewinnen.
London, 2. April. Nach dem „Mormng Chromcle" ist der Be-
stätigungsfirman für den Bischof Alexander bereits von Cvnstaiitinopcl
nach Jerusalem abgcgangen.
Madrid, 29. März. Die Deputirtenkammer hat einen Gesetz-
entwurf angenommen, welcher die Regierung ermächtigt, die Bewass-
rmng und Equipirung der Nationalmiliz zu bestreiten.
St. Petersburg, 26. März. Das Finanzministerium hat die Ein-
fuhr aller Flinten und Pistolen verboten, die in ihren Wirkungen den
mit Lust geladenen Gewehren gleichkommen.
— Der berühmte Virtouse Liß t ist gestern in hiesiger Residenz ern-
getrvffcn und wird in den nächsten Tagen seinen Cpclus von Eoncer-
ten eröffnen.
Haag, 5. April. Wann die Kammer ihre Arbeiten wieder auf-
nimmt, ist noch unbestimmt, es sollen indessen einige neue Gesetzent-
würfe zur Vorlage an sie vorbereitet werden und namentlich wegen
einer Revision des Zolltarifs und, wie man glaubt, im Hinblick
auf einen neuen Haudelstraktat mit dem deutschen Zoll»
verein.
 
Annotationen