Mannheimer Morgenblatt (1842)

Uo. 60 Samstag den 12. März. 1842.

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Karlsruhe, d. Marz. Das großh. Staats- und Regicrungs-
blatt vom Heutigen, Nr. X.. enhthäli:
I. Eine Verordnung des großh. Ministeriums der Finanzen, den An-
satz und die Erhebung der Klasse,ist-uor betr.
II. Eiiie Verordnung desselben Ministeriums, die Ein- und Durch-
fuhr von Bier aus andern Vereinsstaaten und die Ausfuhr von Bier
nach Letztem betr.
UI. Eine Bekanntmachung des großh. Ministeriums des Innern,
nach welcher der Freiherr Heinrich von Ueb crbruck-R odcn stein zu
Bensheim auf die Ausübung der Forst- und Jaqdpolizei in den Ge-
markungen Thairnbach und Sternweilerhof verzichtet hat.
IV. Eine Bekanntmachung desselben Ministeriums, nach welcher
Seine Königliche Hoheit der unterihänigstcn Bitte des Hofrichtcrs von
Jagcmaun in Mannheim um Enthebung des ihm erthcilten Auftrags
zur Leitung der Deputirtcnwahl in den Städten Mannheim und Hei-
delberg gnädigst zu entsprechen, und sofort an dessen Stelle den Kanz-
ler Autcnrieth bei dem Oberhofgericht zum Wahlcommissär zu er-'
nennen geruht haben.
V. Eine Bekanntmachung des großh. Finanzministeriums, nach
welcher das Hauptzollamt Waldshut von da nach Kadelburg und das
Nebenzollamt I. zu Kadelburg von da nach Waldshut verlegt wer-
den soll.
VI. Eine Bekanntmachung desselben Ministeriums, nach welcher
dem Hafen an der Knielinger Nheinbrückc die Rechte eines Freihafens
ertheilt worden sind.
VII. Nachstehende Erlaubniß zum Tragen fremder Orden:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem
Staatsminister des Großherzoglichen Hauses und der auswärtigen An-
gelegenheiten, Freiherrn von BlitterSdorff, die gnädigste Erlaub-
niß ertheilt, das ihm von Seiner Herzoglichen Durchl. dem Herzog
von Sachsen-Coburg und Gotha verliehene Großkreuz des Herzoglich
Sachsen-Ernestinischen Hausordens anzunehmen und zu tragen.
Die gleiche höchste Erlaubniß erhielt der Geheime Rath und Re-
aierungsdirektor von Neck in Freiburg für das ihm von Sr. Mas.
dem König der Franzosen verliehene Offizierkreuz des Ordens der Eh-
renlegion, und
Zolldirektor Goßwerlcr für das ihm von Seiner Durchlauch dem
Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen verliehene Hohenzollcrusche Eh-
renkreuz zweiter Claffe. '
VIII. Nachstehende Ordensverleihungen:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben gnädigst
geruht,
dem Königlich Preußischen General-Lieutenant und Commandeur
Armeccorps, von Thile, das Großkrcuz des Karl Friedrich
Mckttarverdienstordens,
dem Herzoglich Sachsen. Coburg - Gothaischen Oberstallmeister, Obcr-
sten Frecherrn von Alvensleben,
dem Kurfürstlich Hessischen Generallieutenant und Dlvlstonscomman.
deur von Hapnan, und
dem Herzoglich Sachsen-Coburg-Gochaischen wirklichen Geheimen
Nath und Regierungspräsidenten Freiherrn von Stein, das Groß-
dem Großherzoglich Oldenburgischen Generalmajor von Gayl das
Commandeurkreuz mit dem Stern,
dem Fürstlich Leiningenschen Geheimen Conferenzrath Hercs,
dem Königlich Preußischen Maior Encke und
den, Königlich Französischen Prazecten des oberrheinischen Departe-
ments^ Br et, das Commandeurkreuz, und
dem Großherzoglich Hessischen Hauptmann Camesasca, Adjutan-
ten Seiner Hoheit des Erbgroßherzogs von Hessen und bei Rhein,

dem Architekten Ludwig Canina in Rom,
dem Königlich Preußischen Hauptmann Grafen von Oriolla,
dem Kurfürstlich Hessischen Hauptmann und Divisionsadjutanten
Schmidt,
dem Großherzoglich Oldenburgischen Hauptmann Plate, und
dem Herzoglich Sachsen-Coi urg-Gothaischen Cauzleirath und ersten
Ministerialsecretair Lotz das 'ittcrkreuz des Ordens vom Zähringer
Löwen zu verleihen.
IX. Nachstehende Dienstnachrichten:
Seine Königliche Hoheit der Großberzog haben beschlossen:
dem Regien,!,gsrath Hofmann bei der Oberdirection des Waffer-
und Straßenbaues die Ober-Einnehmerei und Doinänenverwaltung
Pfullendorf, unter Belaffung seines dermaligen CharacterS, zu über-
tragen,
den Hosgerichtsrath Sander ,n Rastadt zum Vorstand des Be-
zirksamts Hornberg mit dem Character als Oberamtmann zu ernennen,
den bisherigen Wirthschafts-Administrator der Universität zu Frei-
burg, Albert Schinzinger als Stiftungs. Revisor zur Negierung drs
Mittelrheinkreises zu versetzen.
Ferner haben Seine Königliche Hoheit der Großherzog
Sich gnädigst bewogen gefunden:'
den Oberamtmann Schrickel in Müllheim zum Hosgerichtsrath
in Rastadt zu ernennen,
dem Oberamtmann Bausch in Hornberg die erledigte erste Beam-
tenstelle in Müllheim zu übertragen,
den Hauptzollamts-Controleür Böhringer zu Waldshut in gleicher
Eigenschaft zum Haupt-Steueramt Freiburg zu versetzen,
an die Stelle des zum Oberhofgerichtsrath beförderten Hofgerichts-
rath vonWcchmarden Hofgerichtsrath von Jage mann zum Staats-
Anwalt bei dem Hofgericht des Oberrhcinkreises zu ernennen,
den Phpsicus Göring in Ettlingen wegen hohen Alters Ln Ruhe-
stand zu versetzen, und
das dadurch erledigte Phpsicat Ettlingen dem bisherigen Assistenz-
Arzt Phpsicus Kuen zu übertragen,
dem Polizeisccretair Wilhelm Hofmann dahier, den Character
eines Canzleiraths zu verleihen,
den Oberforstrath Laurop bei der Direktion der Forstdomänen und
Bergwerke auf sein unterthänigstes Ansuchen und unter Bezeugung der
höchsten Zufriedenheit mit seinen langjährigen Dienstleistungen wegen
vorgerückten Alters in den Ruhestand zu versetzen.
Sodann in Ruhestand zu versetzen, den Phpsicus Popele in
Waldshut wegen Kränklichkeit bis zur Wiederherstellung,
und den Oberrevisor Poinsignon bet der Stiftungsrevision der
Negierung des Scekreises wegen anhaltender Kränklichkeit und vorge-
rückten Alters, .
die fürstlich leiningensche Präsentation des Amtsassessors Kirchgcß-
ner in Mosbach zum Amtmann und Vorstand des großh. bad. sürstl.
leiningenschen Bezirksamts Eberbach zu bestätigen,
und den Revisor Rollender der Stiftungsrevision der Regierung
des MittlerrheisikreiseS zur Stiftungörevision der Regierung des See-
krcises zu versetzen.
Nachstehende Stellen, die zur Bewerbung bekannt gemacht werden:
1) die Stelle eines Assessors bei dem Bezirksamt Mosbach,
2) die Stelle eines Verwalters des Zuchthauses in Freiburg,
3) beim Hauptzollamte WaldShut die Stelle des Hauptzollamts-
Controleurs,
L) das evangelische Diaconat in Eberbach,
8) die evangelische Pfarrei Stein, Decanatö Breiten,
6) das kleinere altbadische Juristenstipendium.
Darmstadt, 8. März. In der heutigen Sitzung der zweiten
Kammer legte der Präsident viele neue Eingaben vor, unter andern