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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 276
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#1123

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Dienstag den 22.Novembr.


oWIMlck.

Xo. 27«.


1812.

Carlsruhe, 16. Nov. Das Groß-. Staats, und Regierungsblatt vom
Heutigen, Nr. 31, enthält ferner:
XNI. Eivildienftnachrichten.
Sc. königl. Hoheit der Großherzog haben Sich gnädigst bewogen gefunden:
den Oberbaurath Hübsch zum Bandirector,
den früher» Amtschirurgen Dvctor August Dietz mit dem Titel Direktor der
Strafanstalten in Bruchsal,
die außerordentlichen Professoren Doctor Mörstadt und Doctor Zöpfl zu
Heidelberg zu ordentlichen Professoren,
»en Professor Salzer in Lahr z»m Vorstand und ersten Lehrer am Pädago.
gium und der höher» Bürgerschule in Pforzheim zu ernennen;
dem Professor Stromeper in München die Lehrkanzel der Chirurgie und die
Direktion des chirurgischen Clinicums an der Universität Freiburg,
die erledigte Stelle eines Assessors bei der Regierung des Unterrheinkreises
dem Secretär Haager bei der Obcrdirektion des Wasser- und Straßenbaues zu
Übertragen;
den Regierungsrath Berolla in Rastadt in den Pcnssonsstand zu versetzen, und
den Ministerial-Secretär Wilhelm Müller dahier zum Assessor bei der Re.
gierung des MittlerrhcinkreiseS zu ernennen;
, Zweite Beamtcnstelle bei dem Stadtamte Carlsruhe dem Amtmann Ruth
tu Bühl,
dem Phpsskus Doctor Weber in MoSbach das Landphysscat Freiburg,
dem pract. Arzte BodeniuS in Breiten das Physikat Salem zu übertragen,
den Kanzlisten und Negistraturgchülfen Friedrich Wilhelm Bau schlich er bei
Höchst Ihrem «taatsministerium als Erpeditor zu charaktensiren;
den Lehrer Karl Seitz an der höher« Bürgerschule zu Constanz zum Professor,
den Lehramts-Practicanten Priester Provence an dem L-ceum zu Constanz
zum Lehrer dieser Anstalt,
den bisherigen Lehramts-Practicanten Johann Baptist Leiber an dem Lpceum
ju Constanz zum Lehrer an der hühcrn Bürgerschule daselbst,
die Lehramts-Practicanten Michael Langenbach und Joseph Reinhard am
Lpeeum in Freiburg als Lehrer dieser Anstalt,
den Lehramts-Practicanten Karl Baumann von Tauberdischofsheim als Leh-
rer am Gymnasium in Offenburg.
den Hofgcrichts-Registrator Mayer in Rastadt zum Kanzleirath,
und den Architekten Hochstetter von Durlach zum Lehrer der Baufachschule
an der polytechnischen Schule dahier zu ernennen:
den praktischen Arzt, Wund- und Hebarzt Ferdinand Erggelet zu Böhren»
bach als Assistenzarzt in Schiltach anzustellen; --
das Amtschirurgat Pfullcndorf dem Amtswundarzt Klopfer in Phtltppsburg
zu übertragen;
den Oderamtmann Schwab in Hüfingen auf sein untcrthänigsteS Ansuchen
Wegen vorgerückten Alters in den Penstonsstand,
ebenso den Medizinalrath, PhysikuS Doctor Bauer wegen vorgerückten Alters
uud anhaltender Kränklichkeit,
und den Prorectvr Lödig in Lörrach in den Pensionsstand zu versetzen;
die erledigte katholische Stadtpfarrci Bruchsal dem erzbischöflichen Decan und
St. Pauls-Pfarrer Joseph Guggert zu Bruchsal,
die erledigte katholische Pfarrei Langenbruckcn, Obcramts Bruchsal, dem bis-
herigen Decrn und Pfarrer Franz Anton Rüdloff zu Kürzcll, Obcramts Lahr,
die erledigte Pfarrei Hügelheim dem erledigten Pfarrer Jrion von Kandern,
und die erledigte evangelische Pfarrei Laufen dem Pfarrer Karl Ludwig Wag-
«er ln Sand zu übertragen,
dem Pfarrer Karl Hauß zu Fiedrichsthal die erledigte evangelische Pfarrei
Eimeloingen, Decanats Lörrach zu verleihen; und
der fürstlich lciningenschen Präsentation des bisherigen Pfarrverwescrs Heinrich
-Silkens zu Mittelschefflenz auf das Diaconat Eberbach die höchste Genehmigung
zu ertheilen.
Advokat Siebet zu Rastadt hat auf die fernere Ausübung der Advokatur und
Procnratur bei dem Hofgerichte des Mittlerrheinkrcises verzichtet.
sechzehn Cameralcandidatcn, welche sich der im Mai l. I- stattgehabten
vorschriftsmäßigen Staatsprüfung unterzogen haben, find nachstehende dreizehn
«nter die Zahl der Cameralpraclicanten ausgenommen worden:
Friedrich Schmidt von Durlach,
Albert Waag von Carlsruhe,
Wilhelm Sachs von Carlsruhe,
Peter Probst von Mannheim,
Joseph Sachs von Mannheim,
Otto Rau von Erlangen,
Franz Rigohrt von Ettlingen,
Franz Vogt von Bruchsal,
Jacob von Stetten von Jmpstngcn,
Joseph Stöcker von Mößkirch,
Ludwig Mayr von Heidelberg,
Herrmann Hcnch von Wertheim, und
Jacob Hofstättcr von Oberschopfheim. (Schlnßflgt.)

Freiburg, 19. Nov. Aus bestimmter Mittheilung vernehmen wir,
daß Se. königl. Hoheit der Großherzog gnädigst geruht haben, Lun
Rcgierungs Revisor Schinzinger zu Rastatt seine eh-vorige Sille
eines Wirthschafts > Administrators bei der hiesigen Uuioersität n ieder
zu übertragen. Derselbe ist auf die an ihn ergangene Einberufung be-
reits bier eingctreffen und wird unverwcilt feinen früheren Geschäfts'
kreis wieder antr ten.
Hannover, 17. Nov. In der Nacht vom 13. auf den 1t. d
M. ist der Flecken Vörden im Osnabrückschen von einer Feuersbrunst
heimgesucht worden, welche 80 G bände zerstört hat, unter ihnen die
Kirche, die Schule, das Nathhans, die Pfarr- und Küster-Wohnungen.
Osnabrück, 16. Nov. Unser verehrter Mitbürger, der Kaufmann
und Alicrmann Breusing ist, wie man hört, durch ein Erkenntniß dcs
Stadtgerichts zu Hannover, in der wieder denselben wegen einer Acn-
ßerung in zweiter Kammer der allgemeinen Ständcversammlung (üb-r
die Gewissenhaftigkeit der Minister) anhängig gemachten Crimiminal-
Untersuchung vollständig freigesprochen worden.
Wien, 13. Nov. Die hiesige Nationalbank hat ihren Prozeß mit
der Geymüllerschen Konkursmasse, wobei es sich darum handelte, ihren
in Wechseln G-ymüllcrs erlittenen Verlust durch die Depositen zu de-
cken, die anvertrautes Gut dritter Personen sind, auch in zweiter In-
stanz verloren.
Paris, 18. Nov. Man schreibt aus Malta vom 6. Nov: „So-
bald Admiral Owen erfahren hatte, daß Syrien in vollem Aufstande
sei, erpedirte er den Indus nach Beirut; das Linienschiff Howe und
die Fregatte Jnconstant werden folgen. Diese Fahrzeuge haben Le-
bensmittel auf 6 Monate an Bo d. ES sollen noch weitere Schiffe
nach der syrischen Küste abgesendct werden."
— Die Debats rathen heute der Regierung, sie solle das Einbrin-
gen von Schlachtvieh aus Deutschland frcigeben, um dadurch die Er-
höhung des Verein-Zolltarifs auf Pariser Artikel abzuwenden.
— Die Kammern werden am 9. Januar 1843 eröffnet und schon
jetzt unterhält man sich vom muthmaßlichen Inhalt der Thronrede. Es
heißt, die Minister wollten das bedenkliche Thema vom Zollverein mit
Belgien ganz umgeben.
London, 15. Nov. Der in Nr. 274 d. B. gemeldete Schiffbrnch
dcs aus China gekommenen Schisses „Reliance" unweit Boulogne, wo
bei 110 Menschen umkamen, hat in der City große Bestürzung erregt.
Die Theeladung des Schiffes betrug 1,884,748 Pfund; der Schaden
trifft die hiesigen V'rsicherungsgesellschaften nur mit 14 bis 15,000 Pfd.
St., während jene zu Bombay und Calcutta mit 150 bis 180 Pich.
Sterling beth iligt sein sollen. Die gehäuften Unglücksfällc zur See,
von welchen in diesen Tagen Kunde eingelaufen ist, haben die bei un-
serer Schifffahrt betheiligten Personen fast ganz muthlos gemacht.
— In London ist eine große Menge falscher Banknoten von 5 Pfd.
St. im Umlaufe.
Biborg in Dänemark, 11. Nov. In der 18. Sitzung der jüt-
ländischen Ständeversammlung ist von dem Abg. Jnstizrath With ein
Antrag in sehr demokratischer Richtung gemacht worden, welcher dahin
geht: daß der König das Recht, Grafschaften, Baronien,
Stammhäuser und Fideicommisse zu errichten völlig auf-
hcben, und nicht gestatten möge, daß jemals mehrere solcher privile-
girter Grundbesitze errichtet würden. Nach lebhafter Diskussion wurde
dieser Antrag mit 40 Stimmen gegen 9 an ein Comite zur Bera-
Ihung verwiesen.
Palermo, 28. Okt. Syracus soll in eine große Festung
umgcschaffen werden, welche immer eine Garnison von 16,600
Mann zu fassen im Stande sein wird. Bereits sind den Einwohnern
der Stadt, welche dieselbe zu verlassen geneigt sein sollten, für all-
fällige Entschädigung und anderweitiges Unterkommen Eröffnungen ge-
macht worden.
 
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