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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 263
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#1071

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Ao. 263.

1^2.

Sonntag den 6. November.

Tagsbcricht.
*— Lahr, 3. Nov. Wenn der E-nender d s Artikels aus ilasir,
in No. 258 dieses Blattes, di- Zählgcbühr für den Einzug der Ze-
H.nd-Ablö ungs C pituli n von den einzelnen Pflichtigen zu dock findet
u: d sie, unt-r de,! angeregten Verhältnissen, für übermäßig hält, so
muß sich zuvörderst die Fr-ge au drängen: Haben diejenigen, welche
sich mit diesem Einzug beichten, die Zä.'lg bä-r eigenmächtig bezogen,
oder durch welche Autorisat on si d sie die;» befugt worden? - Hät-
ten dG.meind.-r.'th und der engere Bürgerausschuß, als solche, di?
B w lligur.g biezn erthkilt; so wü den ries.lbfN die Grenzen ihrer
Amtsbe-ug isse über sch-itleu haben, west sie uc-c' §, 53 und 57 des
G > 6 und zufolge der Abstimmung der Gemeinde-Versammlung r.«r
allff-, die Z Hend-Ablösung an sich, die F ststillur-g der Ablö ungs Ea-
pimlicn, n«ch den genau vorg r sch rieb en c n N o > m e n, zu vermit-
teln un' zu genehm g n hatte».
Ni"g nds, silbst nicht in Z. 71 des Gesetz s, ist dem poetischen Ge-
rn i»der> tb und dein ei gen! Aus chusse dao Recht ei' g räumt, die Bc-
lsbnnng d s Einzi, Hers zu bestimmen. Die Festsitzung einer Zählge-
bühr für VerwaltuNjjShandlungt'N hängt demnach nolhwendig
von d n Zeheiidpflichkigen, deren Beute! all-in in Anspruch genominen wird,
selbst ab. Woüte man ober sogar aus die Gemcindeordnung zurück-
g den, so müßte der —'die Gemeinde vertretende --- größere Bür-
g.rausschuß seine Zustimmung geben.
Wäre nun hi r-n etwas per säumt worden, u d läge dabei , och,
uberdi ß die Absicht ,ff es t. d-lswerthen Gewinns zu Grunde, so n üids
nvth r endig sein, die Sache in geordnete n W ge, auf eine, die Zestenv«
Pflichtige» bindende Weese, zur Erledigung zu bringen und b i einer
rt,v:ig.-k! Nl'chtveriim'gung mit den ,esp. Einzühern, der Zeheedablö-
sungsbettiff.iße, den Zv-stanzenz! g einznh lten und so den 'Auc-spruch
des Rechtis zu erwarten.
EoiiZsruho« Durch die Beförderung des Knabrnschull h rrS Nico-
laus Weiß auch den Schuldienst Hornberg ist die 2ie Hauptlehrersillc an
der evarg. Volksschule zu St. Eco gen, Schulbezirks Ho nbcrg mit dem
neu re,,uli Iwe, Gehalt von 175 fl. nebst freier Wohnung und einem eiüst-
w iltsien Averfum vo i 30 fl. am SchulgCidntrage, dann m't der Berbind«
lrchkeit den Unlerricht der Knab.a, sowohl i» der Elementar- als auch Fort-
b ldnn,:s chule zu über,'h.uen, geweirschasilich Mt dem ersten oder
Mädchenschr-ll h-er den O gunisiii- und M-ßncrdienst zu versehen, und
nöth-g. i falb- l-ci den Casu-ülieu ohne Ansprüche an dir Accidcntien aus-
zuhel'en in Erledig»-g gekommen; die Bewerber um di,selbe hoben sich
bim-e» o Woch n bei ihren Brzilksichulvlsüatunn zu melden.
Stuttgart, 3. New. Aus gute, Hand kann ich die wich t'ge Mit-
thkilüng mache», daß sich die ständische Eisenb .hn Comm sson für An-
lb.gUt g von Eis.nb hnen in Wü iemberg erklärt hak; ob dieselbe auch
de» vor.geschlagenen Richtungen vollkommen bcistm-m, oder ob sie in
die er B ziehllug Acntcru g braut.agt; ist mir im jetzigen Augenblicke
n ch! ^ > na» bekannt.
München, 1- Nov. Ve n-ögc höchst-n Finanzn-i, isterialrescripts
vom 16. v. P>. ist die könrgl. Geneealbergwerks- u>ck Saliiienadmini-
ßralion in Berücksichtigung des last allg mein Herrschenden großen Fut-
termangels c.inechngi worden, zur Erleichterung der
voir lh schüft eins Preisabm in deru„g des Viehsalzes um 25^
pEt. der gegcr wärligcn Verkausspr-.ise auf den Niederlagen auf die
Dau<r ven 8 Monale,-, sonst vom Anfänge des laufenden Mona's
bis rum Swlusse d.e Mouato Mai 1873 «..treten zu lassen.
WÜrzburH, 2. Nov. In der heutigen Generalversammlung der
Mauttamp'lchiUuhrtS G,sikschast r-urle von dnn Verwaltungs Präsi-
d.nte-n von Ho-Nthal Vorirag über dir.G -ammt. Ergebnisse der dieß-.
j hri^cn Sch.ffs.rhrt ersiü-ieff wob sich 2a durchaus b friedigendes
Resultat, trotz dcc ungünstigen Wassersiandes, herausstellie, das auf
eine Mc Rente für die Zukunft schließen läßt. Es wurde sodann ein-

stimmig der Beschluß gefaßt, daß vom künftigen Dr'enstjahr an tägst'ch
von Würzburg ab Schiffe nach Frankfurt, resp. Mainz, dann ein ?o-
cal'oot zwilchen Aschaffenffirg und Mainz, und ebenso ein anderes
zwisri-n Bamberg und Schweinfurt fahren soll-. Die D-rection ward
ermächtigt, den As kauf derftlben ung.-kä:mt z» betbärigeu. - Zugleich
wurr-c der seither g-mü lh stc „Benin" als Effenthum übernommen.
Bon Main; mhi-lk man die Nichrickt, daß das Schiff von Eockeu'll
aus Seraing anzrkommen ist und nächstens in Würzburg eintrcffenwird.
Weimar, 28. Oct. In einem der g fflligen V-. eine, die die
j tzig-n Iubelrage unserer Stadt feierten, fand unter anderen folgen-
der Trink-p>uch großen Beifall: „K ffe Volk§souvera:n tat und k-ine
Will ür; ab r gesetzliche Freiheit, wie in All m, so auch in der Ange-
leg nheit der Press- ! W nden wir h ffmurgöooll m-s re Blich- nach Pseii--
ßen! Wo ein Fürst wie F-jerrich Wilhelm lV. aff der Spitze steht;
wo Männer, wie Alexander von Humboldt t-ud Eichhorn, direct ur:v
indir-ct die grist-ge Fo-tbildung des Volkes leiler; wo am Dnndrstage
eine Stimme von dem Gewichte Preußens in die Wag chal? gelegt wird:
da kenn ganz D.utschlaud Vertrauens- u-d hoffnungsvoll eine g sitzliche
Frnh st der Presse erwart n. TrinkiN wir in der Hoffnung, daß ein
weises Preßgesctz bald ron Berlin ausgehe. Ver.'rancn w,r auf Preu-
ßen; koch lebe Friedrich Wilhelm der Viert' !"
Basel, 31. Oct. Wir vernehmen mit Bestimmtheit, daß eini.e
unserer K -ufl ule in Verbindung mit d-n Uyternehmern der elkäsischen
Eisenbahn nicht abgeneigt si--d, den,Bau d-S schon frühe'- projektirt.n
Schienenwege von hier dis Zürich fo tzus tzen, falls von jener Stadt
aus auf >inc k ästige Mitwirkung gezählt w rden kann.
Von der Aar, 1. Nov. Bis jetzt ist neck- keine Aussicht vor-
handen, daß die zwischen uns rm Kiutone und d m Gwßherzogthum
Baden «''geordneten Sp rrmüßregeln aufgehoben würden.- Daß die
Bewohner «us beiden Seiten dadu ch leiden, liegt klar am Tage, und
daß es bei d m Strx't, so wie er j tzt wo.Ii-gk sein Bewenden bade,
glaubt Niema d bei uns. Wenn sich die Eidgenossenschaft im Allge-
meinen in der Conflict mi'cht, so d oht die Sache noch ernsthafter'zu
werden, und Niemand zweisilt, d aß eia solcher Schritt erfolgen werde.
Zürich, 2, Nov. Ein Missionär der Pi tisten, w -scher unlängst
siine Rundreise nach dem Niederth ine nnremahm, soll plötzlich mit
einer nicht unbedeutend-n Summe durchgegangen sein uns den Weg
nach Amerika eingeschlag-n haben.
Paris, 2. Nov. Die Bekenner des mosaischen Glaubens in
Frankreich haben d-m Hin. Crcmienr, in An rk-nnu-g seiner Ver-
dienste b-i der Angelegt- heit von D m Skus, einen Pokal im Werth
von 10 bis 12,000 Fr. z'stellen lassen.
— Man will wssn, die Neberla> dpvfi ans Ostmd-e,- sif z» Mar-
seille «ngekommen; die Ne icrini,- soll Nachricht haben , die Angelegen-
heiten der Engländer in Afghanistan hätten eine günstigere Wendung
genommen.
— Die Mch zahl der Journale ist heute aus Ankaf" des gestrigen
Alle heiligenfkstcs nickt erschien-».
London, 31. Oct. Nach dem „Obscrser" doll die Nachricht, daß
die Königin in andern Umstä -den sei, voreilig sein, wenigstens soll
MSN in -den Hofzirkel,- nichis davon wissen.
Madrid, 26. Oct. Der N gent hat dec epsit, daß den Offizie-
ren und Seltn en, we'che im Jahr 1823 -ls Kriegsgefangene noch
Frank»eich griührt wo den seien,-nachdem sis-für ic Freiheit gefochten
hätte ein Ehre,-kreuz ertleilt werden solle. Da - Ehrenk euz der Os-
si.irre wird von Gold, das der Soldaten voo Silber sein.
Südamerika. Hand lsnächrichten aus Buenos Apres zufolge
wurden daselbst 7000 Ochsen u. 20 090 Schose-geschlachtet, um das
Flessch g salzest, nach England miszufähren, während früher die Rin-
der der zahllosen Heerd?»,sast mar ihrer Häute Md ihres Talges we-
gen gcschl .ch:.! wurden.
 
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