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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 15
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0061

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13 Dienstag, den 18. Januar. 1842.

, IN ^^gesbcricht.
Mantthc'M' in. ^an. Pom 1. Januar bis zum 13. d. fuhren
auf der Eisenbahn
Bon Heidelberg nach Mannheim . . -2330 Personen;
" " " Friedrichsfeld .136 „

Summa:
Von Mannheim nach Heidelberg . .
„ „ » Frredsrlchsfcld .

2666
2375
156

_ m - Summa: 2751 „
Im Ganzen 3707 Personen. - Geldbetrag 1853 fl. 15 kr.
EQrl^vuye, ^an. Das großherzogliche Staats- und Re-
gieruugsblatt vom heutigen No. 2, enthält folgende Bekanntmachun-
gen:
Seine Königliche Hoheit der Großherzoa haben nach
höchster Entichlicßung aus großb. Staatsministerium vom 27. d. M.
No. 2118 gnädigst geruht, der Bitte der Wablmänner ves 16. Aem-
Acmterwahlbezirks (Kenzingen und Cndingen) um Anordnung einer
neuen Deputirtenwahl zur zweiten Kammer der Ständeversammlung
gnädigst zu entsprechen, und zu beschließen, daß zur Vornahme dieser
Wahl der geheime Regierungsrath Mors in Freiburg als Cvmmissär
ernannt werde.
Karlsruhe, den 31. Dezbr. 1871.
Ministerium des 'Innern.
Frbr. v. Rüdt.
Den Umlauf falscher Sechskr euzerstücke btrssd.
Es wurden falsche Sechstreuzerftücle mit großh. bad. Gepräge und
der Jahreszahl 1837, aus sogenanntem weißem Kupfer gefertigt, im
Ilmlause wahrgeuommen, deren llnächtdeit übrigens an der Mangel-
haftigkeit des Randes und an der Unvollkommenheit des Gepräges,
besonders am Brustbilde, leicht zu erkennen ist.
Vor der Annahme solcher Münzen wird hierdurch Jedermann ge-
warnt. — ^ ^
Carlsruhe, den 27. Dez. 1871.
' Ministerium der Finanzen.
v. Böckh.
Folgende Ordens-Verleihungen:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben gnädigst
geruht, den großh. Hess. Obe,Hofmeister und Generallieutenant Frhrn.
v- Pretlack zum Ritter Höchstihres Hausordens der Treue zu ernen-
nen, und
dem K. K. Oestreichischcn Oberstlieutenant vonAlemann;
dem K. K. Oestreichischen Oberlieutenant von Collin, so wre
dem geistlichen Ministerialratb Doctor Holder mann
bas Ritterkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen zu verleihen.
Carlsruhe. Durch das am 30. November d. I. erfolgte Ab-
leben des Hanptlehrers Franz Joseph Frei ist der katholische Schul-,
Mcßner- und Organisten dienst in Wkißcnbach, Amts Gernsbach, mit
dem regulirtcn Dienstcinkammen von 1ss3 fl. jährlich, nebst
freier Wohnung «nd A„thcil am Schulgelde, welches bei einer Zahl
von etwa 1-- Schulkindern auf 1 fl. jährlich für jedes Kind festgesetzt
ist, erledigt worden. Die Competenten um diesen Schuldienst haben
sich durch ihre Bczerks^ulvisttaturen bei der kathol. Vczirksschulvisita-
tur Gernsbach zu -stenau innerhalb 6 Wochen zu melden.
Frankfurt, 10. Jan. Zufolge. Bundesbeschluß vom 0. Nov. 1837
bat die Hobe deutsche Bundesversammlung in Bezug aus das erlassene
Gesetz: „die Richte der Schnststcllcr und Verleger" bctr., versprochen,
mit Eintritt des Jahres 1872 dasselbe einer Revision zu unterwerfen
und noch eine ausgedehntere Schutzfrist zu gewähren. Dies geschieht
nün und die damals bestehende Kommission Eröffnet demnächst ihre Be-
rachuugen, an welchen auch Männer vom Fach Theil nehmen sollen.

Wie verlautet, sind dazu gewählt: Kriminaldirektor Hitzig in Berlin,
Hcrausgeb'er der Preßzeitung, früher selbst Buchhändler, ferner die
Buchhändler F. Perthes in Hamburg, Barth in Leipzig, Reimer in
Berlin, Winter in Heidelberg und F. Campe in Nürnberg. Auch soll
das literarische und artistische Eigenthumsrecht zwischen Nationen zur
Sprache kommen, und den englischen, französischen, holländischen und
belgischen Regierungen Vorschläge gemacht werden. Also Gründe ge-
nug, zu hoffen, daß den Werken des Geistes endlich genügender Schutz
zu Tbeil wird.
Stuttgart, 12. Jan. Der Landtag, der mit dem 1. Februar
! wieder Zusammentritt, hat Arbeit mehr bekommen, als er sich nur
wünschen konnte. Die Strafprozeßordnung ist so gut als eine zu
Grunde gerichtete Sache, an der unmöglich etwas der Rede Wertstes
auszubefsern ist, als sie von vorne und ganz anders zu machen; da-
gegen wollen die kirchlichen Wirren und die Eisenbahnen beratsten sein.
Bei beiden Fragen wird es großen Streit geben.
München, 17. Jan. Der jüngste Polizcianzeiger enthält Fol-
gendes: In neuerer Zeit sind mehrere halbe Guldenstücke, sowohl bai-
rische als würtembergische in Umlauf gekommen, die falsch sind.
— Nach Briefen aus Berlin wäre die Aussicht ans den Anschluß
des Königreichs Hannover an den Zollverein neuerdings wieder näher
gerückt, als zu hoffen zu sein schien. Die Verwirklichung der dessmll-
siges Angaben würde vier die größte Freude verursachen.
London, 11. Jan. Es heißt immer noch, das der König von
Preußen der Eröffnung des Parlaments am 3. Februar beiwohnen
werde.
— Vom 12. Jan. Kurz nach Ankunft der Könige von Preußen
und von B-lgien, so wie der übrigen speciell zur Taufe des Prinzen
von Wales geladenen Gäste werden die Königin und Prinz Albert in
Begleitung derselben die Theater Trurplane und Coventgarden besu-
chen. II. MM. werden daselbst in vollem Staate erscheinen. Der
Lvrdkammerberr ist bereits mit den nöthigen Anordnungen beschäftigt.
Paris, 17. Jan. Die Pairskammer hat gestern mit 128 Stim-
men gegen eine die ganz im ministeriellen Sinn abgefaßte Adreffe
in Antwort auf die Thronrede angenommen. Der einzige eingeflochtene
Paragraph betrifft die vom Hrn. v. Harcourt angeregte, jährlich wie-
derkehrende, sehr unschuldige Protestatio» zu Gunsten der polnischen
Nationalität.
— Die Pairskammer hat gestern mit ansehnlicher Mazontäi ent-
schieden, daß Louis Perrer, Gerant des Siecle, am 18. Jan. vor
den Schranken der Kammer erscheinen soll, Rechenschaft zu geben über
einen verfänglich befundenen Artikel des Blattes. — Hy, Ehambolle
Mitglied der Deputirtenkammer, Redacteur en Chef des Siecle, hat
darauf hin ein Schreiben an den Präsidenten der Pairskammer ge-
richtet und sich als den Verfasser des Artikels erklärt, der den Be-
schluß vornehmlich motivirt hat. Man vermuthet, die Pairskammer
werde sich an den Geranten halten und von dem Autor dieses Artikels
keine Notiz nehmen.
— Es wird versichert, die Regierung habe Nachricht, daß die Belle
Ponle mit dem Prinzen von Joinville an Bord auf der Rhede zu Tou-
lon angrkommen ist. Der Prinz von Joinville wird gegen den 25.
Januar zu Paris eintreffrn. — Hr. v. Salvaudp sollte am 13.
Jan. z» Bayonne eintrcffcn; er wird vorerst dort bleiben, um abzu-
warteu, was die englische Vermittlung zu Madrid ausrichtet.
— Der Hofball in den Tuilericn hat vorgestern Abend um halst
9 Uhr angcfangen und bis 7 Uhr Morgens gedauert; es waren 7000
Einladungen ergangen, 800 Damen waren die Zirdcn des großen Ball-
festes. In Begleitung des Königs und der königlichen Familie befand
sich auch die Königin Christine von Spanien. Der König hat sich mit
dem russischen Geschäftsträger, Hrn. v. Kiffelcff, der von seiner Un>
päßlichkeit ganz hergestellt schien, einige Augenblicke unterhalten.
 
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