No. 285
Freitag den 2. Dezember.
1842
-L2
Tagsbericht.
Karlsruhe, 27. Nov. Das Großherzogliche Staats» und Regierungsblatt
vom Heutigen, No. 35., entbält:
I. Eine höchstlanvcSherrliche Verordnung, die Offenkundigkeit der StamnigutS«
Eigenschaft betr.
n Eine hochstlandeshcrrliche Verordnung nachstehenden Inhalts: Nachdem
durch Unsere höchste Entschließung vom 21. October d. I. die von der deutschen
Bundesversammlung gefaßten Beschlüsse vom 26. März 1841 und 1t. August d. I,,
wornach Rastadt zu einer Bundcsfestung angelegt werden soll, und die Grundlinien
der Befestigung von Rastatt bereits festgesetzt stnd, zur öffentlichen Kenntniß gelangt
sind, und nunmehr in Vollziehung derselben, die Erwerbung der zu diesem Festungs-
dau erforderlichen Grundstücke eingeleitet werden soll; so ermächtigen Wir, nach
Ansicht des Gesetzes vom 28. August 1835 (Regierungsblatt No. 42.) Unser
Kriegs-Ministerium, daS im tz. 18 desselben für größere militärische Anlagen be.
stimmte Verfahren Hierwegen eintreten zu lassen.
III. Eine Verordnung deS Ministeriums des Innern, die beschränkte Licenz
der Wundärzte zur Ausübung der innern Heilkunde betr.
>v. Eine Bekanntmachung desselben Ministeriums, die Revision der Medica-
MkNten-Tare betr.
V. Nachstehende Crlaubniß zum Trigen eines fremden Ordens:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem Obcrpostdircc»
tor, Geheimen-Legationsrath von Mollcnbec die gnädigste Erlaubniß ertheilt,
daS ihm von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehene Ritterkreuz
des Leopoldordens anzunehmcn und zu tragen.
VI. Nachstehende Ordensverleihungen:
Seine Königliche Hoheit derGroßherzog haben gnädigst bewogen ge»
fundcn, dem Königlich Preußischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtig-
ten Minister an Höchstihrem Hofe, Obersten von Radowitz, das Großkrcuz,
dem Geheimen-Rath und Hofgcrichtspräsident von Jagemann in Mannheim
den Stern zum bereits innchabendeo Commandcurkreuz des Ordens vom Zährin-
ger Löwen,
dem K. K. Ocsterrcick'lschcn wirklichen Hofrath Freihcrrn Nell von Nellen»
bürg,
dem Oberpostdirector und Geheimen Legationsrath von Mollcnbec und
dem Oberamtmann Ortallo in Typingen das Commandeurkreuz, sodann:
dem K. K. Oesterreichischen Regierungsrath Turnerctscher,
dem Galeriedirector Zrommel und
dem Hofrath und Medizinalrcferenten Doctor Eisenlohr in Mannheim daS
Ritterkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen zu verleihen. (Schl, flgt.)
Carlsruhe, 29. Nov. Gestern Abend wurde die Ehefrau eines
biesig-n Bürgers von Drillingen, nämlich zwei Knaben und einem
Mädchen, entbunden. Die drei Kleinen sind alle wohlgebildet und
lebenskräftig.
Rastadt, 25. October. Den 21. August d. I. wurde der elfjäh-
rige Franz Deck von Illingen während des Badens im Rhein von der
Strömung fortgetrieben und würde, da er nicht schwimmen konnte, un-
fehlbar ertrunken sein, wenn nicht der dreizehnjährige Ludwig Heck in den
Kleicern in das W sser gesprungen, ihn erfaßt und so lange über demsel«
brn -Thalien hätte, bis der zwölfjährige Johannes Bittcrwolf zur Hülse
geeilt war, woranf es Beiden gelang, den Franz Deck vom Waffcrtod zu
retten und an das Land zu bringen. Dieses entschlossene und mutbvolle
Benehmen der beiden Knaben wird mit dem Anfügen hiermit öffent-
lich belobt, daß denselben gleichzeitig eine angemessene Belohnung aus
der Amtskasse zueekannt worden ist. Großherzogliche Regierung des
Mittelrbeinkrelses.
Freiburg, 25. Novbr. Gestern wurde durch ein eigenhändiges
Schreiben Seiner He,l,gkeit des Papstes an Hrn. Vicari die Nach-
richt ertbeilt, daß die Päpstliche Bestätigung seiner Wahl zum
Erzbischof von Frciburg ui dem nächstens odzuhaltcnden Consistorium
werde ausgesprochen werden.
Berlin, 26. Nov. In den höhern Kreisen heißt es nun wieder,
daß der Graf von Nassau doch nächstens in Begleitung seiner erlauch-
ten Tochter, der Prinzessin Albrecht sich „geh dem Haag begeben wer-
de, und mit derselben den ganzen Wint-r h,„^xch weilen dürfte.
Wien, 24. Nov. Die vergangene'IZoche war an Unthaten reich.
Drei Soldaten von den hier caritonirenden Jnfanterieregimentern Hes.
sen-Hvmburg und Deutschmeister haben todeswürdige Verbrechen be-
gangen, unter welchen das eine psychologisch merkwürdig ist. Ein Cor-
pora! wurde wegen unerlaubten Umganges mit Weibspersonen in der
Kaserne degradirt, und bezog Tags darauf die erste Wache als Ge-
meiner an der Taborbrücke. Da faßt er den Enschluß das erste weib-
liche Wesen zu tödten, das ihm Unterkommen würde, und bald darauf
erschießt er eine böhmische Magd, die des Weges geh». Bei der schnel-
len Prozedur der Militärgerichte dürften That und Lohn nicht weit aus-
einander liegen.
Auch an Selbstmorden weist diese verhängnißvolle Woche Einiges auf,
und erwähnen wir besonders den eines Kaufmanns, der aus Habsucht
ein altes Weib genommen, sich in seinen Hoffnungen betrogen sah, und
sich das Leben zu nehmen beschloß. Ein unglücklicher Pistolenschuß zer-
riß sein Gesicht, ohne ihn zu tödten; kaum geheilt, erhängte sich der
Verzweifelte, und erreichte dießmal leinen Zweck nach Wunsch.
— Die Ratification des mit dem Großberzogthiun Baden abge.
schlossenen Posivertrags ist bereits von beiden Seiten er'olgt.
Paris, 27. Nov. Die Nachrichten aus Barcelona gehen bis
zum 21. Nov. Die Junta hat mehrere strenge Verordnungen erlassen.
Wer die Crisis benutzt zu Raub oder Diebstadl soll mit dem Tode ge-
straft werden. Dieser Beschluß ist auch bereits in Anwendung gekom-
men; Mariano Ricon, ein Einwohner von Barcelona, wurde am 19.
Nov. Abends erschossen, weil man Gegenstände, die er sich zugeeignet,
bei ihm gefunden hat. Drei andere des Diebstahls angeschuldigte In-
dividueo wurden zur Haft gebracht. — Eßwaaren sollen, nach einer
Verordnung der Junta, zu keinen höhern Preisen als vor dem 15.
Nov. verkauft werden dürfen. — Auch aus Madrid hat man keine
neuer--,, Berichte als vom 21. Nov. Der Regent Espartero war IN
der Nacht um 2 Uhr abgereist. Madrid war rubig. Man hatte dort
Deveschen aus Barcelona bis zum 18. Nov. Die Berichte Van Ha-
len's über die blutigen Tage vom 15. und 16. Nov. waren in den
Corteü verlesen worden. Das Vertrauensvotum, welches der Regent,
bevor er nach Barcelona avfgebrochen, vom Congreß erlangt bat,
wurde in zwei Abstimmungen, zuerst mit 67 Stimmen gegen 14 und
dann mit 110 gegen 2 b-, willigt. Zu Barcelona herrschte am 21.
Nov. das Martialgesetz. Das Dampfschiff Phenicicn, von Ca-
dir kommend, ist am 23. Nov. zu Marseille eingetroffen; es batte am
21. Nov. zu Barcelona angehalten und brachte von da etwa 50 spa-
nische Flüchtlinge mit, worunter sich auch die Familie Ban Halen's
befand.
— Die Königin Marie Christine von Spanien b-gibt sich fast täg-
lich zu dem König nach St. Cloud, wo sie, wie es heißt, wenn auch
nicht um eine bewaffnete Intervention, doch um eine Vermittlung zu
Gunsten der Königin Jsabella, ibrer Tochter, nachsucht.
— Generalgouverneur Bugeaud ist am 20. Nov. von Algier
aus zu einem neuen Feldzug aufgebrochen.
— Fanny ElSler und der Direktor der großen Oper sind aus-
gesöhnt; Leon Pillet erläßt der berühmten Tänzerin den Schaden-
ersatz von 60 000 Frcs., die sie wegen Nichterfüllung des früheren
Contrac-s schuldet; dafür muß sie aber zwei Monate zum Besten des
Pensionsfonds der großen Oper gratis tanzen.
London, 25. Nov. Der Lord Kommissär der Ionischen Inseln
hat seine Entlassung eingereicht.
Madrid, 19. Nov. Aus sicherer Quelle vernehme ich, daß der
Regent unmittelbar nach Ankunft des Couriers von Barcelona eine
lange Conferenz mit dem britischen Minister, Hrn. Aston, hatte, und
daß man übereinkam, daß dieser letztere unverzüglich einen außeror-
dentlichen Courier mit dem Befehle nach Gibraltar schicke, sofort alle
daselbst stakionirenden Kriegsschiffe Ihrer britischen Maj. abzusenden,
welche sich am Orte ihrer Bestimmung angelangt, zur Verfügung der
spanischen Behörden stellen und uöthigen Falls gegen die rebellische
Stadt (Barcelona) alle Feindseligkeiten ausüben sollen, die von den
den Behörden requirirt werden würden.
Freitag den 2. Dezember.
1842
-L2
Tagsbericht.
Karlsruhe, 27. Nov. Das Großherzogliche Staats» und Regierungsblatt
vom Heutigen, No. 35., entbält:
I. Eine höchstlanvcSherrliche Verordnung, die Offenkundigkeit der StamnigutS«
Eigenschaft betr.
n Eine hochstlandeshcrrliche Verordnung nachstehenden Inhalts: Nachdem
durch Unsere höchste Entschließung vom 21. October d. I. die von der deutschen
Bundesversammlung gefaßten Beschlüsse vom 26. März 1841 und 1t. August d. I,,
wornach Rastadt zu einer Bundcsfestung angelegt werden soll, und die Grundlinien
der Befestigung von Rastatt bereits festgesetzt stnd, zur öffentlichen Kenntniß gelangt
sind, und nunmehr in Vollziehung derselben, die Erwerbung der zu diesem Festungs-
dau erforderlichen Grundstücke eingeleitet werden soll; so ermächtigen Wir, nach
Ansicht des Gesetzes vom 28. August 1835 (Regierungsblatt No. 42.) Unser
Kriegs-Ministerium, daS im tz. 18 desselben für größere militärische Anlagen be.
stimmte Verfahren Hierwegen eintreten zu lassen.
III. Eine Verordnung deS Ministeriums des Innern, die beschränkte Licenz
der Wundärzte zur Ausübung der innern Heilkunde betr.
>v. Eine Bekanntmachung desselben Ministeriums, die Revision der Medica-
MkNten-Tare betr.
V. Nachstehende Crlaubniß zum Trigen eines fremden Ordens:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem Obcrpostdircc»
tor, Geheimen-Legationsrath von Mollcnbec die gnädigste Erlaubniß ertheilt,
daS ihm von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehene Ritterkreuz
des Leopoldordens anzunehmcn und zu tragen.
VI. Nachstehende Ordensverleihungen:
Seine Königliche Hoheit derGroßherzog haben gnädigst bewogen ge»
fundcn, dem Königlich Preußischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtig-
ten Minister an Höchstihrem Hofe, Obersten von Radowitz, das Großkrcuz,
dem Geheimen-Rath und Hofgcrichtspräsident von Jagemann in Mannheim
den Stern zum bereits innchabendeo Commandcurkreuz des Ordens vom Zährin-
ger Löwen,
dem K. K. Ocsterrcick'lschcn wirklichen Hofrath Freihcrrn Nell von Nellen»
bürg,
dem Oberpostdirector und Geheimen Legationsrath von Mollcnbec und
dem Oberamtmann Ortallo in Typingen das Commandeurkreuz, sodann:
dem K. K. Oesterreichischen Regierungsrath Turnerctscher,
dem Galeriedirector Zrommel und
dem Hofrath und Medizinalrcferenten Doctor Eisenlohr in Mannheim daS
Ritterkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen zu verleihen. (Schl, flgt.)
Carlsruhe, 29. Nov. Gestern Abend wurde die Ehefrau eines
biesig-n Bürgers von Drillingen, nämlich zwei Knaben und einem
Mädchen, entbunden. Die drei Kleinen sind alle wohlgebildet und
lebenskräftig.
Rastadt, 25. October. Den 21. August d. I. wurde der elfjäh-
rige Franz Deck von Illingen während des Badens im Rhein von der
Strömung fortgetrieben und würde, da er nicht schwimmen konnte, un-
fehlbar ertrunken sein, wenn nicht der dreizehnjährige Ludwig Heck in den
Kleicern in das W sser gesprungen, ihn erfaßt und so lange über demsel«
brn -Thalien hätte, bis der zwölfjährige Johannes Bittcrwolf zur Hülse
geeilt war, woranf es Beiden gelang, den Franz Deck vom Waffcrtod zu
retten und an das Land zu bringen. Dieses entschlossene und mutbvolle
Benehmen der beiden Knaben wird mit dem Anfügen hiermit öffent-
lich belobt, daß denselben gleichzeitig eine angemessene Belohnung aus
der Amtskasse zueekannt worden ist. Großherzogliche Regierung des
Mittelrbeinkrelses.
Freiburg, 25. Novbr. Gestern wurde durch ein eigenhändiges
Schreiben Seiner He,l,gkeit des Papstes an Hrn. Vicari die Nach-
richt ertbeilt, daß die Päpstliche Bestätigung seiner Wahl zum
Erzbischof von Frciburg ui dem nächstens odzuhaltcnden Consistorium
werde ausgesprochen werden.
Berlin, 26. Nov. In den höhern Kreisen heißt es nun wieder,
daß der Graf von Nassau doch nächstens in Begleitung seiner erlauch-
ten Tochter, der Prinzessin Albrecht sich „geh dem Haag begeben wer-
de, und mit derselben den ganzen Wint-r h,„^xch weilen dürfte.
Wien, 24. Nov. Die vergangene'IZoche war an Unthaten reich.
Drei Soldaten von den hier caritonirenden Jnfanterieregimentern Hes.
sen-Hvmburg und Deutschmeister haben todeswürdige Verbrechen be-
gangen, unter welchen das eine psychologisch merkwürdig ist. Ein Cor-
pora! wurde wegen unerlaubten Umganges mit Weibspersonen in der
Kaserne degradirt, und bezog Tags darauf die erste Wache als Ge-
meiner an der Taborbrücke. Da faßt er den Enschluß das erste weib-
liche Wesen zu tödten, das ihm Unterkommen würde, und bald darauf
erschießt er eine böhmische Magd, die des Weges geh». Bei der schnel-
len Prozedur der Militärgerichte dürften That und Lohn nicht weit aus-
einander liegen.
Auch an Selbstmorden weist diese verhängnißvolle Woche Einiges auf,
und erwähnen wir besonders den eines Kaufmanns, der aus Habsucht
ein altes Weib genommen, sich in seinen Hoffnungen betrogen sah, und
sich das Leben zu nehmen beschloß. Ein unglücklicher Pistolenschuß zer-
riß sein Gesicht, ohne ihn zu tödten; kaum geheilt, erhängte sich der
Verzweifelte, und erreichte dießmal leinen Zweck nach Wunsch.
— Die Ratification des mit dem Großberzogthiun Baden abge.
schlossenen Posivertrags ist bereits von beiden Seiten er'olgt.
Paris, 27. Nov. Die Nachrichten aus Barcelona gehen bis
zum 21. Nov. Die Junta hat mehrere strenge Verordnungen erlassen.
Wer die Crisis benutzt zu Raub oder Diebstadl soll mit dem Tode ge-
straft werden. Dieser Beschluß ist auch bereits in Anwendung gekom-
men; Mariano Ricon, ein Einwohner von Barcelona, wurde am 19.
Nov. Abends erschossen, weil man Gegenstände, die er sich zugeeignet,
bei ihm gefunden hat. Drei andere des Diebstahls angeschuldigte In-
dividueo wurden zur Haft gebracht. — Eßwaaren sollen, nach einer
Verordnung der Junta, zu keinen höhern Preisen als vor dem 15.
Nov. verkauft werden dürfen. — Auch aus Madrid hat man keine
neuer--,, Berichte als vom 21. Nov. Der Regent Espartero war IN
der Nacht um 2 Uhr abgereist. Madrid war rubig. Man hatte dort
Deveschen aus Barcelona bis zum 18. Nov. Die Berichte Van Ha-
len's über die blutigen Tage vom 15. und 16. Nov. waren in den
Corteü verlesen worden. Das Vertrauensvotum, welches der Regent,
bevor er nach Barcelona avfgebrochen, vom Congreß erlangt bat,
wurde in zwei Abstimmungen, zuerst mit 67 Stimmen gegen 14 und
dann mit 110 gegen 2 b-, willigt. Zu Barcelona herrschte am 21.
Nov. das Martialgesetz. Das Dampfschiff Phenicicn, von Ca-
dir kommend, ist am 23. Nov. zu Marseille eingetroffen; es batte am
21. Nov. zu Barcelona angehalten und brachte von da etwa 50 spa-
nische Flüchtlinge mit, worunter sich auch die Familie Ban Halen's
befand.
— Die Königin Marie Christine von Spanien b-gibt sich fast täg-
lich zu dem König nach St. Cloud, wo sie, wie es heißt, wenn auch
nicht um eine bewaffnete Intervention, doch um eine Vermittlung zu
Gunsten der Königin Jsabella, ibrer Tochter, nachsucht.
— Generalgouverneur Bugeaud ist am 20. Nov. von Algier
aus zu einem neuen Feldzug aufgebrochen.
— Fanny ElSler und der Direktor der großen Oper sind aus-
gesöhnt; Leon Pillet erläßt der berühmten Tänzerin den Schaden-
ersatz von 60 000 Frcs., die sie wegen Nichterfüllung des früheren
Contrac-s schuldet; dafür muß sie aber zwei Monate zum Besten des
Pensionsfonds der großen Oper gratis tanzen.
London, 25. Nov. Der Lord Kommissär der Ionischen Inseln
hat seine Entlassung eingereicht.
Madrid, 19. Nov. Aus sicherer Quelle vernehme ich, daß der
Regent unmittelbar nach Ankunft des Couriers von Barcelona eine
lange Conferenz mit dem britischen Minister, Hrn. Aston, hatte, und
daß man übereinkam, daß dieser letztere unverzüglich einen außeror-
dentlichen Courier mit dem Befehle nach Gibraltar schicke, sofort alle
daselbst stakionirenden Kriegsschiffe Ihrer britischen Maj. abzusenden,
welche sich am Orte ihrer Bestimmung angelangt, zur Verfügung der
spanischen Behörden stellen und uöthigen Falls gegen die rebellische
Stadt (Barcelona) alle Feindseligkeiten ausüben sollen, die von den
den Behörden requirirt werden würden.