Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Morgenblatt — 1842

DOI chapter:
No. 106
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0425

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

No. LOS

Samstag, den 7. Mai.

1842.

Erbprinzen Ernst von Sachstn.^^^^ung Lenirr Durchlaucht >kS
Pn.izcssi» Alerandrine von Baden ist Hc^it ber
dem bekannt gemachten Progrcnnm ft> ?,?'cM,itaq um 2 Uhr nach
Fünfzig Kanonenschüsse verkündigen ^ öiM°b"rche gefeiert worden.
Der Residenz. Die Trauung wurde v ' - '^ki den Bewohnern
-vollzogen. Das durchlauchtigste Bra,.«si», Hofpredigcr Deimling
Handlung durch seine rührende, gss» steigerte den Ernst der
auf fand'im Großherzoglichen Schloff^^^^^>ude Haltung. Hier-
durchlauchngsten Neuvermählten die ^'"bn die
geruhten. Die freudige Bewegung unw!"^
zeugt von dem innigen Antheil, welcher einer Bevol.erung
die unier verehrtes und geliebtes GroZberröalft^a
r.ud zwei längst befreundete beglückt,
Aenvandtfchast noch enger verknüpft. Nack der Bande der
die höchsten und hohen Herrschaften in das' Jnurre del'' ^
rück. Der Minister des Hauses und der auswLen stu
vereiniztc das diplomat-schc Corps, mehrere a!iMc?cnde'Am>^'v^
Staaisimniflcmun rc. zu einem feierlichen Diner. Dieser festlick/ ^
»vird durch eme glanzvolle Beleuchtung des Schauplatzes und dcr^m
SLweL^' ^ durch einen Fackelzug der Bürgerschaft

geschlossen werden.
^tg^?Lstl"Nsbsr?lich?^ k'^7'"^latt, '"thält:
b-n- »°n -Laven, H?rw^on ^t»E?p°ld v on Gottes Gna-


. Tage rapier cinzunnvcn, die gewählten Ässqwrd7,7t7fl "" ucvacy-
die Abgeordneten der zweiten Kammer, welche im Staatsdienste ^stc!wtt"'michdcm
sie vorerst den erforderlichen Urlaub bei der ihnen Vorgesetzten Sw-lte siachgesucht
und von Uns erhalten haben werden. Gegeben zu Carlsruve in Unseren! Staats-
riiinisterium. den 28. April 1812. dcopold Frhr. v. NM. Auf höchsten Be-
fehl Sr. königl. Hoh. de, OropherzogS: ^uchlcr. 2. Leopold, von Gottes
Gnaden, Großherzog von ^aden, Herzog von Zähringcn, Wir ernennen rum
^Präsidenten der ersten Kammer Unserer Ständeversammlunq für die Dauer des
nächsten Landtags, Uiucrcs gellebtcn Herrn Bruders des Markgrafen Wilhelm Ro-
heit und Liebden , sor-ann zum erste» Vizepräsidenten, Unsercs^H rrn^c tcrs ^
Schwagers dcS Fürsten vom Furstenberg Durchlaucht und Liebden^ wd wn 'wetten
Vizepräsidenten, Unseren Großhofmetsttr Staatsnnnister Freiherr» von Berckhettn
Wir beanftrageii Uisscr Muiistertiim des Innern, diese Ernennungen seiner ckeit üv
Kcnntniß der ersten Kammer zu bringen. Gegeben zu Carlsruhe in Un
Staatsministerium, den 28. April 1842. Leopold. Frhr. v. Riidt. Auf bäuiUl-n
Dcfthl Sr. königl. Hoh. des Großherzogs: Büchler. 3. Leopold von Got e«
Enaden, Großherzog von Baden, Herzog von Zähringcn. Wir haben Uns in
Gefolge der §§. 27 und 32 der Verfaffungsurkundc gnädigst bewogen gefunden
bevorstehende Ständcversammluiig zu Mitgliedern der ersten Kammer von
Seite zu ernennen: 1. Unseren Großhofmeistcr, Staatsminister Frhrn v
-> Unseren Gcncraltteutciiant und Divisionär Frhrn. v. Stockbörn'
räth Woin und Gencraladiutanten v. Freistedt, 4. Unseren Staats-
verbrn » Unseren Generalmajor und Couimaiideur der Artillcricbriaadc
^ Unseren Lam^b'. " Unseren Generalauditor und Gebein,em Kriegsrath BoM,
^^n r err^ n^^^ Geheimen Legationsrath v. Marschall, 8. Unsren
^ n st r un d s ^ Zrhrn. v. Gemmingen. Wir beauftragen Unser
Mersomn und seiner Zeit' Unsere höchste Entschließung vorstehend benannten
kn Uns rem St Msm °rllen Ka.nmer zu cröffnen. Gegeben z„ Carlsruhe
.ssrcm , den 28. April 1842. Leopold. Frhr. v. Rudi.
Auf Ochsten ^ Hvh. des Großherzogs: Büchler. ,
Carisruye. E fürstlich furstenberg,,che Präsentation des Schul-
«andidaicn von Mühlberg, Amts Stlcnhkim, bisherigen
Unterlebrers daselbst, auf den erledigten katholischen Filialschuldienst zu
Dären.hal, AmtS Neustadt, hat^.e Staatsgenehmigunq erhalten.
Durch das am 3. Apnl >r> ersolgw Ableben des HauptlehrerS
Franz Taver Klenker ist der katholische Schul-, Meßner- und Orga-
mstendienst zu Beuren, AmtS Hcckl.geaberg. mit dem gesetzlich regulirtcn
Diensteinkommen von IsiO fl. -ahrltch, nebst freier Wohnung und dem
Schulgeld, welches bei einer Zahl von etwa 92 Schulkindern auf 1 fl.
jährlich für jedes Kind festMyt ist, erledigt worden. Die Competenteu

um diesen Schuldienst haben sich bei der fürstlich fürstsnbcrgischcn Standes-
herrschasl, als dem Patron, innerhalb 6 Wochen nach Vorschrift zu
melden.
Alts Sachsen, 28. April. In einigen Theilen unseres Landes
häufen sich die Klagen über Mangel an Nahrung mehr als je. Die
Folge davon sind in der Regel Auswanderung oder Selbstmord. Erst
vor einigen Tagen wurde in dem Landesschulholze bei Nimbschen, zwi-
schen Grimma und Coldiz, wieder zwei Männer gefunden, die.ihrem
Leben eigenhändig ein Ziel gefetzt hatten. Der Eine, ein Dicker, hatte
als Beförderungsmittel den Strang, der Andere, ein Magerer, das
Pistol gewählt. Beide Unglückliche schienen Fremdlinge zu sein, denn
sie waren von Niemand gekannt.
Paris, 2. Mai. Der Moniteur enthält einige von den Reden,
welche gesleni, am Namensfcste des Königs, in den Tuilerien gehal-
ten worden sind. Der sardinische Botschafter, Marquis Brignole Sale,
sprach glückwüuschend im Namen des diplomatischen Corps. In seiner
Antwort drückte der König die Zuversicht aus, das Einverständniß zwi-
schen den Mächten werde auch ferner ungestört erhalten werden: „Ver-
gebens bewegen sich noch beklagenswectbc Leidenschaften, das Vertrauen
in die Zukunft zu erschüttern und Besorgnisse auszustrcuen über die
Dauer der guten Harmonie zwischen den Negierungen, welche die Wohl-
fahrt der Völker sichert. Die Kundgebungen (Manifestationen), die
mir von Ihnen zu Thkil werden, sind ganz geeignet, Befürchtungen
solcher Art zu verdrängen, und den Beweis zu geben, daß der Welt-
sriede aus soliden Bürgschaften ruht." Die Gratulationsrede des Erz-
bischofs von Paris ist nicht im Moniteur erschienen; sie enthielt zwet
Stellen, die nicht gefallen haben; eins über die Entheiligung des Sonn-
tags durch öffentliche Arbeiten; die andere in Bezug auf die Polemik,
welche sich zwischen dem Ekerns und der Universität entsponnen hat.
Dir- Rede des Hrn. Affre war gestern schon im Univers abgedruckt'
was als starke Unziemlichkeit ausgelegt wird, indem Reden, an den
König gerichtet, nur durch die Einrückung in den Moniteur officielle
Authcncttät erdalten. Die Debats sagen: „Man versichert uns, die
Antwort des Königs sei bestimmt und fest (neckte eck forme) gewesen,
eben so übereinstimmend mit der königlichen Würde, als mit den un-
verletzbaren Grundsätzen politischer Freiheit und religiöser Duldung,
auf welchen der Iulithron gegründet wurde." Die Debats geben auch
die im Univers veröffentlichte Rede, unterstellen aber, sie sei ohne Zu-
stimmung des Prälaten abgedruckt worden.
— In den letzten Tagen drang man von verschiedenen Seiten,
Wenn schon vergeblich, in Hrn. Gnizot, vcm Prinzen Louis Napoleon
die Freiheit zu schen.ken. Dieses Gesuch ,oll selbst durch zwei einflußrei-
che Diplomaten unterstützt worden sein.
— Die Festlichkeiten, welche gestern zur Feier des Namenstages
des Königs statifanden, keinerlei Unordnung gestört.
Die Behörden hatten indcß alle Maßregeln getroffen, um de» gering-
sten Versuch zu Unruhen auf der Stelle zu unterdrücken. Cämmtliche
Truppen standen in den Eascrnen bereit, die Waffen zu ergreifen.
Am Abend durchkreuzten sich Patrouillen in allen Straßen.
— Graf Pontow, Bolichafter Frankreichs bei der ottomanischen
Pforte, reist am Io. d. von Pgrjs ah um sich auf seinen Posten in
Eonstantinopcl zuruckzuverfügen.
— Der König und die Kö -iqin der Belgier treten morgen Abend
oder übmnorgen früh die Rückreise nach Brüssel an.
— Medreie ^.ouxin'e sind h?ute auö dem Ministerium der aus-
wärtigen Angelegenheiten nach Madrid und Wien abgegangcn.
London, 30. April. Nack Briefen aus Rw Janeiro vom 21.
Februar treiben die Amerikaner au« den Vereinten Staaten den Ne-
-erhandel ganz offen; ein Schiff der Mion war u 300 P ar Hand«
fesseln und Halscisen nach der afrikanftchen Küste auszclause:,.
 
Annotationen