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Mannheimer Morgenblatt — 1842

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No. 50
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https://doi.org/10.11588/diglit.32620#0204

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2Ü0

s386)2 Hiermit erlauks iek mir erAedeust antiureigvn, dass äis von mir seit ckaniinr 1841
ÄNAekaukte und unter der bsirlnu
IS. 8«I»« ILiiQZrlrAirrtliiliK
gekükrte Handlung nunmelir unter meinem eigenen I^amen und unter der ?irmu
IZucii-. miä 8^rr;)ioZjrrni(!!u«tt'
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kortbesteden vird.
>Venn iok miok ru Kutißen ^uttriizen. «-eletie in das buck meines üesekättes einAreikcn,
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VOr8i«I»Sl'nii,^ Aeben, dass iek durok vi«I« in den Stand xesetrt
bin, das Vertrauen, vomit iek Leekrt verde, auek j» zeilei II LII rtllel-
VLr»lk,»Iti ii«. 27. Vekruar 18i2.
(xuilto Keiler'.

Bekanntmachung.
(393f1 Obschon nicht Freund von öffentlichen
Erwiderungen, sieht man sich doch in Beziehung
auf den in No. 46 u. 48 deö Morgenblattes
angeregten Vorfall veranlaßt, anmit zu erklä-
ren, daß die fragliche Beerdigung eines zehn
Monate alten Kindes, welche am Dienstag Abend
statt finden sollte, erst darum am Donnerstage
geschah, weil die hiesiir angestellten Diener, de-
ren Dienstbesiissenheit noch immer rühmenswerth
War, es aus Versehen unterließen, dem die Wo-
che habenden Herrn Caplan von der vorhande-
nen Leiche eine Anzeige zu machen, und daß
des Kindes Leichnam in der Zwischenzeit da
aufbewahrt war, wo der Leichenwagen und die
übrigen Leichenrequisiten verschlossen sichen.
Schließlich bemerkt man noch, daß man jede
Beschwerde am liebsten aus direktem Wege ver-
nimmt, und nie säumen wird, wenn sie gegrün-
det ist, die Ursache hievon schleunigst zu beseiti-
gen.
Mannheim den 26. Fcbr. 1842.
Großh. Kath. Stadtpfarramt.
Orbin.

Zum //letzten Worte" in No.
48 des Morgenblattes.
(392)1 Der Angriff auf die Herren Capläue, von
Seiten des Herrn Hafnermeister Weph dahier, ist, wenn
nicht gerade „böswillige Verläumdung" doch ein großes
Unrecht gegen diese wackere, diensteifrigen jungen Män-
ner; ein Vorwurf, den diese, in ihrem heiligen Berufe
'so pflichttreu und gewissenhaft thätigcn Geistlichen nie
treffen kann. Man war in der That sehr erstaunt, wie
«in sonst rechtschaffener katholischer Bürger sich so weit
vergessen konnte, die Geistlichen seiner Confessio» auf
solche Weise anzugreifen, sie, wenigstens indireckt, einer
Dienstnachlässigkeit zu beschuldigen und ohne alle vor-
herige, nähere Verläßigung in der Sache, sie dem
itrtheile der Oeffentlichkeit, nach seiner Ansicht, preis zu
geben, und mir und dir nichts, eine Berufung an das
gesammte kath. Publikuni zu machen.
Näher war es Herrn Weih gelegen, wie die Her-
ren Capläne sehr richtig bemerken, zuvor an die ein-
schläglige Behörde sich zu wenden und sich genau zu ver-
läßigen, ob wirklich das verspätete Begräbniß der Kin,
dcsleiche einem der Geistlichen, der dje Woche hatte,
zur Last gelegt werden könnte. Dieser Mühe unterzog
sich aber Hr. Weih nicht; die Gelegenheit, den geistli-
chen Herren eines zu versetzen, lag ihm näher; er wollte
das kath. Publikum mit in den Kampf ziehen, nicht er-
wägend, daß dieses Publikum zu einsichtig, ruhig prü-
fend und richtig beurtheilend sei, um auf die Provoka-
tion und Proklamation des Hrn. Hafnermeisters hin, sich
sogleich unter seiner Fahne zu sammeln.

Was die Beerdigung der Kinderleichcn anbelangt,
die diese Fehde mit Haaren hcrbeizog, so kann ich, der
dreiundzwanzig Jahre die Ehre hat, in Mannheim zü
wirken, uud selbst mehrjähriger Caplan dahier gewesen
zu sein, versichern, daß es zu meiner Zeit schon und
mehr als zwanzig Jahre früher, herkömmlich war, die
Kinderreichen in ver Stille auf den Gottesacker zu ver-
bringen, sie in der Kapelle oder an sonst einem ver-
schlossenen Ort daselbst niedrrzustellen und dann, wenn
nicht früher die Anzeige gemacht oder die Beerdi-
gung sogleich verlangt wird, solche bei dem Begräb-
nisse eines Erwachsene» gelegenhcitlich mit einzusegnen.
Gewiß ist es, daß dem Herrn Caplane, der die
Woche hatte, von einer und der andern Kindsleiche keine
Anzeige gemacht wurde, und eben so gewiß ist's, ich
verbürge es, wie ich den Eifer und die Pünktlichkeit
dieser Herren kenne, mit meinem Worte, daß der dienst-
thuendc Caplan und, bei dessen Verhinderung jeder an-
dere, wäre ev angczeigt worden, auf der Stelle die
Einsegnung vorgenommen haben würde. Herr Weph
wird das Gegentheil hievon weder behaupten noch be-
weisen wollen.
Wenn daher der Berufung an das kath. Publikum
keine böswillige Berläumdung zum Grunde liegen soll,
so muß ich, im übrigen Herrn Weph als braven Bür-
ger schätzend, d»ch die« sein Benehmen gegen die Herren
Geistlichen seiner Kirche sehr tadelnswerth finden, solches
höchlich mißbilligen und der besonnene uud gut denkende
und fühlende Theil des kath. Publikums mit mir. Die
Absicht einer derartigen Provokation kau» jedenfalls keine
gute, löbliche und christliche gewesen sein; deßhalb
ist es den Herren Caplänen auch nicht zu verargen, wenn
sie in der Anfrage des Herrn Weph eine „böswillige
Berläumdung/ und „falsche Beschuldigung" hinsichtlich
der Erfüllung ihrer Dienstpflicht darin zu erkennen glau-
ben und wie „das letzte Wort" beurkundet, noch
glauben müssen.
Dem „herben Schmerz der trostlosen Mutter und
deS bekümmerten Vaters" ist bei der Sache nicht im
mindesten zu nahe getreten und das „Luftmachen"
des Vaterherzens auf derartige Weise, gewinnt sei-
nem Schmerze eben so wenig Theilnahme, als ein fal-
scher Angriff auf die Dienstehre der Herren Capläne und
durchaus unbegründete Anschuldigung, denselben beiden!
kath. und protestantischen Publikum schaden kann.
Am Schluffe des »letzten Wortes» geht Herr Weph
auf du» Gewissen der Capläne los; auf welchen zweiten
Angriff ich kurz den Spruch Schillers anwende:
„Dacht ichs doch, wissen sie nichts Vernünftiges
mehr zu erwiedern, schieben sie's Einem ge-
schwind in das Gewissen hinein."
Wenn Herr Weph glaubt, „im Geiste unserer Re-
ligion und unseres Heilandes" gehandelt zu haben und
„dem irdischen und himmlischen Richter" deshalb Rede
stehen will, so scheint er den milden, sanften, stille»
und duldenden Geist der Jcsuslehre, wenigstens in dem
Augenblicke nicht gekannt zu haben, als er seine Pro-
vokation zu Markt brachte und mit einem Zettcrgeschrei
über nichts und wieder nichts, vordem Forum der->ef-
fcntlichkeit, seinem „tiefen Schmerze" in einer ganz ei-
genen Art von christlicher Liebe „Luft machte. Das!
Alles konnte er, nach eignem Geständnisse Mit „Voll-I
kommenster Gewiffensruhe" Vorbringen. I

Die Berufung an das kathol. Publikum, dem ich
auch anzugchöreii bas Glück habe, erzeugte diese Er-
wiederung, die ich nach Überzeugung und Sachkennt-
nis, nach Pflicht und Gewissen, der Wahrheit gemäß
gegeben habe und zur Steuer der Wahrheit geben mußte,
damit jedes Mitglied der kath. Gemeinde wisse, wie es
daran ist, um den Gegenstand von allen Seiten erfassen,
richtig beurtheilen und würdigen zu können.
Mannheim den 26.Febr. 1842.
Heinrich Sprenger.

Für ein stilles
Geschäft wir- ein Local von
einigen Zimmern zu miethen
gesucht. Nähere Auskunft
bei -er Ne-aetion -. Blts.

(374)1 Für abzugebende Geschäfte und Etablissements
jeder Art haben wir durch unsere ausgedehnten GcschästS-
vcrbinvungcn stets solide Ucbernahmslustige. Darauf Rc-
ffcktirende belieben uns, unter Zusicherung größtmöglich-
ster Verschwiegenheit ihre Anträge zu machen.
Jos. Eiilsmann u. Comp.
Idt. i dio. 8, unterm Kaufhausc.

Lehrlingsgesuch.
(373)2 In ein hiesiges Commissions-Geschäft wird
ein gesitteter junger Mensch, mit den nöthigen Vorkcnnt-
nifsen, in die Lehre gesucht. Die Reoaktion des Mor-
gcnblatts gibt nähere Auskunft darüber.

(370)2 Es wird ein solides Mädchen auf Ostern in
ein Geschäft gesucht. Das Nähere zu erfragen bei der
Rcdaction dieses Blatts.
s363)2 Von der im Verlage von Franz
Barrentapp in Frankfurt a. M., bereits
in ihrem fünften Jahrgänge erscheinenden
Katholischen Kirchenzeitung
ist das Januar-Heft an alle Buchhandlun-
gen versandt worden. — Die ersten 11 Num-
mern nebst Literaturblatt No. 1 u. 2 enthalten
Original - Correspondenzen aus Rom, Cin-
cinnati in Nordamerika, Westphalen, Cöln,
Trier, Düsseldor f, Bonn (die Hilgers'sche
Symbolik betreffend), Hessen (Professor Rif-
fel betreffend) u. a. in., eine Abhandlung von
I)r. G. Kloth in Aachen, Erklärung der
Geistlichkeit zweier Dekanate im Bisthum Culm,
eine Nachweisung der Lehrübereinstlmmung der
ersten fünf Jahrhunderte und der heutigen ka-
tholischen Kirche, Miffionsberlchte ,n Original-
Uebersetzunq ans Abyssinlen und der Tar-
tarei re. rc. — Der Preis dieser eben so be-
liebten als weitverbreiteten Katholischen Kir-
che nzeitung, jährlich aus 164 Nummern be-
stehend, denen von jetzt ab Beilagen und an-
statt 12 nuiimehr Literaturblätter bei-
aeqeben werden, bleibt ungeachtet Vieser
Wermchrung Rthlr. 5 — fl. 7. 30 kr. Conv.
Münze oder fl. 9 — rhcin. —
Bestellungen werden bei allen löblichen
Postämtern und Buchhandlungen ange-
nommen.

Theaternachricht.
Mittwoch de» 2. März, mit aufgeh. Abonnement, zum
ersten Male wiederholt: »Beusar." Große Oper in 3
Aufzügen von Donizctti. Nach der Oper um 10 Uhr
Eiscnbahnfahrt von Mannheim nach Heidelberg.

«edigict iMter Verantwortlichkeit von Friedrich Roth. — Verlag und Druck »so E. Schmelzer.
 
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