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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0983

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977

Anfang gemacht werden kann, und wir hoffen, daß sie
einen wohlthärigen Einfluß nickt verfehlcn werde, wenn
sie nicht nur bestimmt ist, dem absolut Armen und Ar-
beitsunfähigen unentgeldlich, sondern auch den gering
bezahltcn Arbeitern um den möglickst niederen Preis
eine gesunde, kräftige Nahrung zu bieten, dadurch aber
zugleich dem lästigen Bettel wirksam entgegen zu treten.

Ohne die Mitwirkung der Bewohner der Stadt
dürsen wir kaum erwarten, ein Ziel zu erreichen, wie
es gewiß von Allen zur Ehre der Stadt ausrichtig ge-
wünscht werden muß.

Gelduntcrstützngen aus ihrer Hand müssen moglichst
deswränkt, und könnten vielleicht zum Bortheil der
Suppen-Anstalt erhöht werden, wenn die große Zahl
von Wohlthätern, der wir uns zum Ruhme unserer
Stadt erfreuen, auf den Vorschlag einzugehcn geneigt
wäre, solche Suppen-Anweisungen von der Ärmen-
Commission um den kostenden Preis von 2 Kreuzern
per Porlion anzukaufen und ste als Almosen dcnen zu
reichen, welchen ein solches zugewendet werden will.

Dadurch würde ein drcisacher hoher Zweck erreicht
werden.

Es würde erstens dadurch zum größten Theil dem
Lästigen, unserer Stadt nicht zur Ehre gereichenden
Haus- uno Straßen-Bettel auf wirksame Weise gesteuert
werden. Wir unserer Seits, haben kein Mittel dage-
gen anzuwcnden, als Ermahnung und ernste Rüge die
ader leider ohne Erfolg sind. Dagegcn wird es dem
Bertler von Profession, der die erhaltenen Gcldspenden
rn der Reget auf die allerschlechteste Wcise anwcndet,
bald verleiden, die wohlthätigen Bewohnec der Stadt
mit seinm Zudrange zu belästigen, wenn er nur das in
nirtuirl erhält, was zu einer gesunden Nahrung hin-
reicht, womit lhm aber nicht gedient ist.

Es würde zweitens dadurch oer unglücklichen Leiden-
schaft des BranbweinirinkcnS, des Kaffcegenusses und
deö so verderblichen Einsetzens in die Zahlcnlottcrie em
Ziel gesteckt, die Leute dagegen an gesunde, krästige
Nahrung gewöhnt und dadurch zur Arbeit defähigt.

Endlich drittens würde die Armen-Verwaltuug da-
durch auf eine sehr wirksame Wcise in ihrem Beftreben
unterstützt, das große Ziel zu erreichen, das sie sich vvr-
gesteckr, die Arbeitsfähigen, aber Ardeirsunlustigen zu
veranlaffen, sie zu zwingen, ihre Kräfte anzuwenden,
wenn sie ihren Zustand über die Befriedigung ihreö
allerunentbehrlichsten Lebensbedürsniffes hinaus verbest-
sern wollen, sie somit aus der Versunkenheit aufzurich-
ren und möallchst m brauchbare Glieder der Gesellschast
umzuwandeln.

Wahrhast Bedürftige, d^ h. solche die nickt arbeiten
können^ oder deren Arbeit zum Unterhalt nicht zureicht,
werden dankbar die ihnen gereicht werdenden Anwei-
sungen auf die Suppen-Anstalt benützen und die wohl-
kdärigen Spender dürsen somit in jeder Bcziehung die
Ueberzeugnng hegen > daß ihre Gaben gut verwendet
werden.

Heidelberg den 3. Dezember 1839.

Die allgemeine Armen-Commission.

P v s s e l t.

Dicjenigcn, welche uns auf Maitini d. I. vcrschie-
dene Geldgcfälle schuldig gcrvorden sind und vis jetzt
noch keine Zahlung geleistet habcn, fordern wir durch
gegenwartige allgemeine Bekanntmachung aus, uns in-
nerhalb 14 Tagen um so gewiffer zu befriedlgen, als
sür die Schuldner aus der Zögerung unangenehme Fol-
gen entstehcn müssen. Besonders aufmerksam mocht
man darauf, daß die Forderungen in Folge eines hof-
gerichllichen Urtheils nicht mehr in bisherigcr Weise

vnmittelbar von uns, sondern mit Hülfe des Großh.
Oberamts gemäß der Prozeßordnung beigetrieben werden.
Heidelberg, den 29- November 1839.

Großb. Pslege Schönau.
Fesenbeckh.

(H o lzv e rst ei g erun g.) Jn den Domänenwak-
dungen des Forstbezirks St. Leon werden durch den
Bczirksförster Warnkönig versteigert:

Montag, den 16- d. M., in den Distrikten Santner
und Blauensteken

lj/» Klafter eichen Nutzholz, 5

4172

bucken Scheitholz,

43 7,

eichen «

18

sorlcn «

12

buchen Stockholz,

25/,

eichen

27-

forlen «

75 Stück buchene Wellen.

Dinstag, den 17. d. M., im Distrikt Kuppel, /
2/(, Klaster eichen Nutzholz, 5 schuhig,

61V. -- buchen Scheitholz,

26 eichen «

V, » forlen «

30 « buchen Stockhvlz,

Die Zusammenkunft sindet jeden Tag früh 9 Uhr und
zwar am erstcn Tag am Schöneichen-Richtweg auf der
dritten Allee und am zweiten Tage auf der Waghäus-
ler Allee beim Jägeracker statr.

Schwetzingen, den S. Dezen.ber 1839»

Großh. Forstamt»

V e l t e n.

Z ipp erlin.

fH olzversteigerung.) Jn den Domänenwal-
dungen des Forstbezirks Schwetzingen werden durch
deu Bezirksförster Raisberger versteigert:

Mittwoch und Donnerstag, den 18. und 19. d. M.,
im Distrikt Lattwegschlag rc.,

S31'/i Klaster forlen Scheitholz,

35 V» « » Prügelholz,

4/^ « buchen «

3 « sorlen »

275 Stück buchene Wellen,

11200 « sorlene

53 Stamm forlen Bauholz,

35 . « Nutzholz.

634 Stück ° Nutzholzklötze (4schuhig zu

Schindelholz).

Freitag und Samstag, dcn 20. und 21. d. M.,
im Distrikt Untere Vesper:

705 Klaster forlen Scheitholz,

,23'/r . - Prügelholz,

26575 Stück « Wellen,

174 « « Deicheln.

Montag , den 23. d. M., im Distrikt Grünhaus,

'/» Klafter eichen Scheitholz,

92 « forlen ..

8'/, ,, buchen Prügelholz,

150 » forlen «

1400 Stück buchene Wellen,

5500 . forlene

Die Zusammenkunst sindet jeden Tag srüh 3 Uhr
auf den Schlägen statt.

Schwetzingen, den 5. Dezember 1839.

Großh. Forstamt.

F B e l t e n.

Zipperlin.

(Ho lzversteig erung.) Mittwoch, den 11. De-
zember d. I., Morgens 9 Uhc, wird durch den Be-
zirksförster Schreiber auf dem Schlag m dem Domänen-
 
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