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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0024

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Aach

— U —

Abb

namentlich in dem benachbarten Burtscheid mehrere Bauten er-
halten. Das Jonastor (1644). An dem ehem. Klst. der Abtei sind
die Dachsparren wegen ihrer figürlich geschnitzten Enden be-
achtenswert; in dem gegenüberliegenden Pfarrhause 3 üppige
Kamine. — Die Fassaden der Häuser des 17. Jh. sind teils massiv,
teils aus Fachwerk auf steinernem Unterbau. Kreuzstabfenster und
verzierter hölzerner Dachgiebel. So z. B. Hof 1, Klappergasse 1,
Hauptstr. 40 und 53, Jakobstr. 208 und 126 (1658) rest. Von 1657
das durch seine innere Einrichtung interessante Haus Krämerstr. 2/2.
Daneben das Haus «Postwagen", originell durch das hölzerne
Obergeschoß mit seinen kleinen Fenstern und gewundenen Säulchen.
Ferner Haus Jakobstr. 24 (1659) und Hauptstr. 33 (1725). — im
18. Jh. setzte eine lebhafte Bautätigkeit durch Laurens Mefferdali,
J. J. Couven und Jak. Couven ein. Bei dem Häusertypus des
erstem liegt die Fassade im Fond des vorgelegten Hofes. Dieser
wird von Seitenflügeln und an der Straße von einem monumen-
talen Tor abgeschlossen. So Kleinkölnstr. 18 u. a. — Für / J. Couven
sind bezeichnend die gequaderten Ecklisenen, die Fenster mit Stich-
bogensturz und ornamentalem Schlußstein und die Konzentration
des dekorativen Details auf das Portal. Im Innern reich stuckierte
Decken und Wände. So namentlich Hauptstr..35, Kleinmarschier-
straße 45, jetzt durch Geschäftsläden leider entstellt. [Die prächtige
Inneneinrichtung im Nürnberger Germ. Museum.] — Das durch
Jak. Couven 1782—85 erbaute Kurhaus enthält im I. Stockwerk
als Hauptraum den großen Ballsaal. Korinth. Pilaster und Atlanten
stützen das Hauptgesims und die auf der Hohlkehle ruhende, be-
malte Decke. Durch seine prächtige Stuckdekoration eine der
schönsten rheinischen Innenarchitekturen. — Klassizismus: Elisen-
brunnen und Stadttheater (rest.) beide von Schinkel ent-
worfen.

Marktbrunnen. Bronzeguß von Meister Franz von Trier 1620,
die Statuette Karls d. Gr. in Dinant gegossen, die Delphine Zutat
von 1738.

Stadtbefestigung. Von der 1172 begonnenen älteren Befestigung
fast nichts mehr erhalten. Von dem E. 13. und A. 14. Jh. an-
gelegten zweiten Mauergürtel mit seinen 11 Toren und 22 Türmen
bestehen noch das Marschiertor (um 1300) und das Ponttor (um
1320) mit 2 türmigem Vorbau. Beide rest. Von den fortifikato-
rischen Türmen sind erhalten: Lavensteinchen-T., Pfaffen-T., Lange-T.
und Marienburg.

ABBENDORF. Pr. Sachsen Kr. Salzwedel. [K.]
Dorf-K. Granitziegelbau E. 15. Jh., Isen., 3joch., 7/u geschl.,
Kreuzgwbb.; Äußeres im IQ. Jh. verdorben. — Spgot. Bildwerke:
Flügelaltar (Maria), Christoph, Maria mit Leichnam.
 
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