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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0232

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Höt — 219 — Höx

HÖTENSLEBEN. Pr. Sachsen Kr. Neuhaidensleben. [B.].
Dorf-K. Neubau 1678, Saal-K. mit 3/sSchluß, innen amphithea-
tralisch, Holztonne auf Kreuzrippen. Majestätischer Kanzelaltar
und Orgelgehäuse mit zahlreichen Figg., 1691, wahrscheinlich von
Mich. Helwig. — Taufbecken von 2 Engeln gehalten.
Amthaus 1597, Armenhaus 1741 mit got. Madonna und Pietas.

HOVEN. RB Köln Kr. Euskirchen.
Ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst.-K. Erb. bald nach der Gründung
1188 mit Benutzung einer älteren K. lsch. flachgedeckte Anlage,
WTurm, eingezogener quadr. Chor mit Apsis. Der älteste Teil
(11. Jh.) ist der T, oben Sseitig mit 8 gekuppelten Fenstern. Das
in Bruchstein ausgeführte Lhs. hat jederseits 6 schlanke Rundbg.-
Fenster, Portal an der NSeite, zweiter Eingang (für die Nonnen)
vom WFlügel des Kreuzgangs. Das Sch. wird fast zur Hälfte (W)
von einer 2sch. steinernen Empore eingenommen, die jedoch erst
spgot. ist. Etwas reichere Architekturformen nur an der Apsis.
An ihrer Außenwand eine interessante Besonderheit, daß die Li-
senen in ihrem unteren Teil als abgestufte Strebepfll. verstärkt
sind; die Verkröpfung mit dem rom. Sockel macht die Ursprüng-
lichkeit gewiß. Unter dem Dachgesims Horizontallisene von
Konsölchen getragen. — Rom. Madonna von Holz, sitzend,
67 cm h.; auch das Kind trägt eine Krone.
Von den Klst. Gebäuden, außer der ausgedehnten Umfassungsmauer
des 17. Jh., wenig erhalten.

HOVESTADT. Westf. Kr. Soest.
Schloß. Erb. 1562—72 von Laurens von Brachum für Godwin
Kettler. Gelegen auf einer Insel. Ausgeführt nur 2 im rechten
Winkel zusammenstoßende Flügel mit quadr. Eck-T. Backstein
mit Hausteingliedern. Niederdeutsche Renss. in sehr reicher Be-
handlung. Die Flächen durch gemauerte Muster von Kreisen,
Rauten, Vielecken belebt. Gute Stockwerkverhältnisse. Der durch
das Wasser abgesonderte Wirtschaftshof 18. Jh. — Schöne Möbel,
Geräte und Gefäße, vornehmlich 17. Jh.

HÖXTER. Westf. Kreisstadt. [D.]
Kiliani-K. Rom. Pfl.BasL, ursp. flachgedeckt, roh eingewölbt,
A. 13. Jh. (so nach der Form der Eckblätter), grätige Kreuzgwbb.
zwischen korbbg.förmigen Gurten und '/skr. Schildgurten. Die zur
Aufnahme der letzteren nötigen Vorlagen springen über den alten
Pf 1. Kern kulissenartig vor. Platt geschl. Chor mit 8rippiger Hänge-
kuppel. Ssch. nach S got. erweitert. Typisch sächsische WFassade
in Bruchstein, türlos, der mit Glockenhaus gekrönte Mittelteil bildet
Risalit. Die hohen Türme unverjüngt, gesimslos, in den 3 Ober-
geschossen mit gekuppelten Schallöffnungen, welche dieselbe Eigen-
tümlichkeit zeigen, wie in Corvey (s. dort). — Auf dem neuen
 
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