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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0258

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des rom. Typus ohne WTurni. Denselben wiederholen sonst noch
leidlich erhalten, die besonders beschriebenen Dorfkirchen in Bück-
nitz und Stegelitz sowie die in Gübs, Rosian und Stresow.

KLEVE. RB Düsseidf. Kreisstadt.
Stifts-K. beg. 1341, Chor gew. 1356, T. beg. 1380. — Backstein-
bau mit Sandsteindetails. 3sch. Anlage ohne Qsch. 59 m 1. Der
Aufbau, wie am Niederrhein häufig, in einer unreinen Mittelform
zwischen Basl. und Hllk.; d. h. das Msch. ist überhöht, hat aber
nur Blenden, keine wirklichen Fenster. Trotzdem Strebebgg. Pf 11.
rund, 2seitig mit Diensten besetzt. Die WFassade ungewöhnlicher-
weise 2türmig. In der Mitte hohes Portal mit Oberlicht und
ziemlich reich mit Stab- und Maßwerk geschmückt. Die Türme
haben in allen 4 Geschossen von unten auf kräftige Blenden. —
Hochaltar; got. Mensa mit 13 Blenden, darin ehem. Christus und
die Apostel; Retabel neu. S Seitenaltar 1515 geschnitzt von
Heinrich Dotivevmann und Jakob Dericks; angelegt mit Rück-
sicht auf eine vorhandene thronende Madonna aus M. 14. Jh.;
Douvermanns Seitenteile (Weihnacht, Dreikönige) in ganz male-
rischer, dabei durch Klarheit ausgezeichneter Anordnung, in der
Predella dieWurzel-Jesse. Flügelgemäldeminderwertig, nach M. 16.Jh.
N Seitenaltar, eins der besten Werke der späteren Kalkarer
Schnitzerschule, um 1530—40, das Zierwerk renss. Sakraments-
häuschen 14. Jh., renss. Reliquienschrank von Sandstein 2. H.
15. Jh.; zur Seite, auf die Wand gemalt, je 2 kniende Klevische
Fürsten. Dreisitz, um 1400, zierliches Schnitzwerk in eigen-
artiger Behandlung. Grabmal Adolf IV. v. Kleve f 1394
und der Margarethe v. Berg f 1425, ursp. in der Mitte des Chors;
Tumba von Sandstein; sie enthielt noch 1850 die Statuetten der
16 Kinder des Grafen, die noch erhaltenen 6 jetzt in der Sakristei;
auf dem Deckel die liegenden Rundbilder, zu Häupten Baldachine.
Grabmal Johann II. (f 1521) und der Mechthilde v. Hessen
f 1505; Tumba aus Schiefer, in den Deckel eingelassene gravierte
Messingplatte, lebensgroße Bildnisfigg., Grund mit farbigem
Schmelz ausgefüllt, das Metall vergoldet. Epitaph Johanns I.
f 1481 und der Elisabeth v. Burgund f 1483, gravierte Bronze-
tafel, Pieta, darunter die Bildnisfigg. mit Patronen. Steinepi-
taph des Dechanten Balthasar v. Distelhuysen, treffliche Arbeit
von 1502. Mehrere Holzskulpturen, darunter die bedeutenden
Apostel in der s Vorhalle, E. 14. Jh. In der Sakristei Kalvarien-
berg um 1400, Gemälde der hl. Familie M. 16. Jh., deutscher
Meister unter italienischem Einfluß. Vorzügliche silberne Brust-
schilde der Antoniusbrüderschaft, 15. Jh. Silberner Buchdeckel
gegen 1500.

Große ev. Kirche 1677, 1 sch., Hnlzgwb.
 
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