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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0477

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Sol

— 464 —

Som

S. Thomas. Gemengbau aus 3 Bauzeiten, rom., überg. und frgot.
Zugrunde liegt eine schlichte rom. Gwb. Basl. aus 2. H. 12. Jh.
Vermutlich ursp. im gebundenen System. Ihr gehören die Pfll.,
die rundbg. Gurte und grätigen Gwbb. des Msch. Am Schluß
der rom. Epoche wurden die Zwischenstützen und Scheidewände
ausgebrochen, die Außenmauer überhöht und mit einhüftig gegen
das Msch. steigenden Muschelgwbb. versehen. So zeigt sich noch
jetzt das schmale n Ssch. Das breite s Ssch. hat Rippengwb.; sie
sind got., wiewohl rundbg. So ist eine Hllk. entstanden, deren
Schiffbreiten von N nach S nach dem Verhältnis 1:2:2'/a zu-
nehmen. Chor in 5/s Schluß ganz frühe Gotik. Kräftiger WTurm
mit 4 hohen Giebeln und Spitzhelm.

S. Paul. Etwa M. 14. Jh. Wiederholung der Minoriten-K., um
1 J. kürzer. Im W starker, sehr einfach behandelter T. — Im
Chor Wandtabernakel mit einer Menge dekorativer Kleinplastik
1. H. 15. Jh. Ungefähr gleichzeitig ebendort die lebensgroßen
Wandstatuen (verwandten Stils wie die am SPortal der Wiesen-K.).
Fenster im s Ssch. mit 20 Figurenfeldern. Altargemälde, Trip-
tychon, in der Mitte Kreuzigung, auf den Flügeln 4 Passions-
szenen, um 1420—30, rohere Nachahmung des Altars in Nieder-
Wildungen; 2,84 br., 1,47 h.

Rathaus 1714. Niedriger 2gesch. Bau, Erdgeschoß in Lauben,
schweres Walmdach. Im Archiv Rechtsbücher mit Miniaturen
14. und 15. Jh.

Wohnhäuser. Der heutige Bestand läßt erkennen, daß der Nieder-
gang von Soest schon im 15. Jh. begonnen hat. Das älteste Haus
ist zugleich das stattlichste: das rom. Haus auf dem Burghof,
Hinterhaus eines großen Wirtschaftshofes. Was sonst noch an
alten Häusern erhalten ist, stammt zumeist aus M. 16. bis M. 17. Jh.,
Fachwerkhäuser in einfacher Behandlung.

Osthoven-Tor (1523—30) und einige andere Reste der Stadt-
befestigung vom Meister Porphyrlus aus Ziegenhain in Hessen.

SOLINGEN. RB Düsseidf. Kreisstadt.
Ev. Kirche 1732 von /. M. Moser. Saalbau, durch hölzerne SU.
und Emporen in 3 Schiffe zerlegt. — Schnitzaltar um 1500.
Privathäuser des 18. Jh. in guten typischen Beispielen.

SOLTAU. Hannover Kreisstadt.
Stadt-K. 1757.

SOMMERSCHENBURG. Pr. Sachsen Kr. Neuhaidensieben. [B.]
Von der Burg der Pfalzgrafen steht nur der quadr. Bergfrid, an
welchen der Feldmarschall v. Gneisenau seit 1835 das Schloß in
englischer Gotik anbaute. Großer Naturpark, darin das Denkmal
Gneisenaus von Rauch 1835—41, das Mausoleum dahinter von
Hptm. Köppe.
 
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