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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0197

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Hei

— 184 —

Hei

2 spgot. Leuchter aus Eichenholz. Reliquiare und Mon-
stranzen. Mehrere Kasein mit ausgezeichnet gestickten Stäben
um 1500.

Ehem. Prämonstr.-Nonnen-Stift. Gegr. um 1140. Oft zerstört.
Die K. 1802 abgetragen. Klst. Gebäude von 1774 erhalten.

HEISTERBACH. RB Köln Siegkreis.
Ehem. Cisterc.-Abtei. Gegr. 1189. Grundsteinlegung zum Monu-
mentalbau der K. 1202. Chor und Qhs. gew. 1227. Schlußweihe
der ganzen K. 1237. Unverändert bis zur Säkularisation 1803.
Abbruch 1809 f. Erhalten nur die Chorapsis als offene Ruine.
Die Quaderverblendung des Umgangs und die Dächer whgest.
1878—97; Aufnahmen der ganzen K. 1810 für Boisseree. Die hohe
baugeschichtliche Bedeutung fordert eine wenigstens summarische
Beschreibung auch an dieser Stelle.

In der starken Streckung des Lhs und der Anlage von rck. Kapp,
an der OWand des Qhs. gleicht der Gr. dem Durchschnittsschema
des Ordens; ungewöhnlich (jedoch sicher auf ein französisches
Vorbild zurückgehend) ist die Anlage des Chors; vorn schmal-rck.
Joch mit Abseiten, diese als ringförmiger Umgang um die in Sil.
und Arkk. aufgelöste 1/ikr. Apsis weitergeführt und konzentrisch
um diesen ein Kranz von 7 + 2 tiefen Nischen (überhöhter '/s Kr.),
die nach außen aber nicht als solche hervortreten, sondern eine
geschlossene 1ji kr. Mauermasse bilden. (Die dem geraden Chor-
teil entsprechenden Nischen, jederseits eine, in den Hochteilen der
Ruine nicht erhalten.) Entsprechend dem Gr. entwickelt sich der
Aufbau 3 teilig, jedoch mit verschiedener Höhenteilung in Binnen-
chor und Umgang. Der erste hat unten eine Sockelmauer von

3 m H., dann 7 schlanke Arkk. auf gekuppelten Sil., im Ober-
geschoß ein Kranz von 7 weiten Fenstern; vor den Fensterpfll.
schmächtige Sil., welche die rippenartig ausgearbeiteten Gewölbe-
gräte aufnehmen. Im Umgang wird das äußere Glied der oben
erwähnten gekuppelten Sl. Paare nicht auch von der Sockelmauer,
sondern von freistehenden, wieder als Sil. geformten Stützen auf-
genommen. Die Außenwand des Umgangs ist 2 teilig, unten die
ganz schlicht behandelten Nischen, darüber eine niedrige Arkatur
mit Fenstern, je 3 auf 1 Nische. Die Gwbb. grätig, nach außen
trapezförmig verbreitert und in jeder Abteilung den Fenstern ent-
sprechend in 3 Kappen (mit muschelartiger Wirkung) zerlegt. Als
Widerlager des Hauptgwb. dienen schräge Strebemauern; ihre
Steinschichten nicht wagerecht, sondern nach innen geneigt, so
daß die Drucklinie des Gwb. ungefähr senkrecht zu ihnen steht;
eine im 13. Jh. hier und da auch sonst angewandte Konstruktion.
— Langhaus: Es hatte 8 durchlaufende Traveen, davon die vierte
(von O) als zweites kleineres Qsch. ausgebildet. Im Msch. quer-
 
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