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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0467

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— 454 —

Sie

SENGWARDEN. Oldenbg. A Jever.
Dorf-K. Langes, schmales rom. Sch. mit 1,80 m starken Granit-
mauern, in Backstein rest.; der polyg. Chor got. — Emporen
und Gestühl in guter, schlichter bäuerlicher Renss. des 17. Jh.
Rom. Taufstein. Guter Kelch 1637, gräfliche Stiftung.

SEPPENRADE. Westf. Kr. Lüdinghausen.
Dorf-K. neu. Am Altar Relief von Gerhard Gröninger 1635.

SIEDENGRIEBEN. Pr. Sachsen Kr. Salzwedel. [K.]
Dorf-K. Rom. Granitquaderbau, Apsis mit Halbkuppel, Chor mit
grat. Kreuzgwb., Sch. mit Holzdecke; einfache Gesimsbildungen,
Türen und Fenster noch alt.

SIEG BURG. RB Köln Siegkr.
Ehem. Benedikt.-Abtei. Von dem für seine Zeit bedeutenden Bau
des hl. Anno (gew. 1066) nur die Krypta, und auch nur der unter
dem Qsch. liegende Teil derselben, erhalten, von N nach S 2 Reihen
von je 6 Sil. Die 21 Gwb.Felder quadr., gratig, ohne Quergurten;
an den Sil. hohe steile att. Basen, die Würfelkaptt. mit kleinen
Nasen an den Ecken (in Süddeutschland ein Merkmal der Hirsauer
Schule); an der WWand mehrere Nischen. Der unter dem Chor
liegende Teil der Krypta ist, wie der Chor selbst (nachdem schon
im 12. Jh. eine Erweiterung stattgefunden hatte), unter Abt Pilgrim
(1388—1417) in einfachen got. Formen erneuert. Im übrigen der
ganze Oberbau Neubau des 17. Jh., voll. 1667. Gwb.BasI. in
schlichten Bar. Formen. In den Fenstern rundbg. Maßwerk. Der
im Kern rom. WTurm von Nebenräumen umfangen. — Die einst
reiche Ausstattung bei der Aufhebung des Klst. 1803 zerstreut. Die
Grabsteine ohne künstlerische Bedeutung. [Der außerordentlich
reiche Schatz an Edelmetallarbeiten, vgl. Inventar von 1608, schon in
den Kriegsnöten des 17. Jh. dezimiert und vollends 1803 einge-
schmolzen. Wichtige Reste in der Pfarr-K]
Klostergebäude nach Brand 1772; kolossal, doch in einfachsten
Formen.

Pfarr-K. Gemengbau aus rom. und got. Teilen. 1. Rom. (1169
im Bau) das Msch. bis zu halber jetziger Höhe, die Sschiffe ganz.
Basl. mit Längsemporen, 16 m br., c. 12,50 tri h. Nur das Erd-
geschoß der Sschiffe gewölbt, in gratigen gedrückten Kreuzgwbb.
zwischen breiten Gurten. Die Emporenöffnungen hatten früher
eine 3achsige Unterteilung. Von den Sschiffen das s spgot. er-
neuert. Außen an der NSeite das rom. Untergeschoß und die
rom. Vorhalle erhalten. — Der mächtige, von unten auf reich ge-
gliederte 5gesch. WTurm beg. im 12. Jh., die beiden letzten Ge-
schosse A. 13. Jh., das Portal in vorgeblendeter Umrahmung, das
2. Geschoß nach innen in breitem Bg. gegen das Sch. geöffnet.
Die seitlich am T. liegenden Verlängerungen der Sschiffe von 1888.
 
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