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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0259

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Cle

— 246 —

Klo

Minoriten-K. 1. H. 15. Jh. langgestreckte, unsymmetrisch 2sch. An-
lage. Chorstühle 1474, durch die Güte in der Behandlung der
figürlichen Teile alle andern der Zeit und Gegend überragend.
Kanzel 1698 von Nikolaus Alberts, vorzüglich in den Verhält-
nissen.

Schloß. Stammburg der Grafen und Herzöge von Kleve. Die
noch immer ausgedehnte Anlage, dem bogenförmigen Rande des
Plateaus folgend, nur die Hälfte der ursprünglichen. An den 1771
abgebrochenen rom. Bauteil erinnern die im inneren Hof einge-
mauerten reichen und schönen Kaptt. und Friesstücke eines Por-
tals. Die Wohnflügel im 16. und 17. Jh. ausgebaut. Über sie ragt
der mächtige Schwanen-T., erneuert 1439—53, und der noch rom.
Spiegel-T. hervor. Statue des sog. Eumenius (eigentlich Figur aus
der Nikolauslegende) A. 13. Jh.

Rathaus M. 18. Jh. mit bmkw. älteren Gemälden und Altertümer-
sammlung. Der Neue Tiergarten, eine 1652 von Moritz von Nassau-
Siegen begonnene Parkanlage; Marmorstatue der Minerva von
Artus Quellimis; das Amphitheater 1711 von König Friedrich I.
In ,/Berg und Tal" großes gußeisernes Denkmal für Moritz von
H. Pithan.

CLEVERUS. Oldenbg. A Jever.
Dorf-K. Rom. Granitbau, langes Rck. mit eingezogener Apsis.
Got. Backsteinlettner. — Schnitzaltar des sp. 15. Jh., Kreuzigung
und 12 Passionsreliefs.

KLIETZ. Pr. Sachen Kr. Jerichow II.
Dorf-K., rom. Backsteinbau, sehr entstellt.

KLOSTER-GRÜNINGEN. Pr. Sachsen Kr. Oschersleben.
Ehem. Benedikt.-Klst.-K. Gegr. 936. Der bestehende Bau im Cha-
rakter des fr. 12. Jh., um 1830 der Sschiffe und der Apsiden be-
raubt (nicht mehr in kirchl. Gebrauch). Ganze L. ursp. 45 m, also
kaum mittelgroß. Regelmäßig kreuzf. Basl. Das Msch. im Gr.
Summe von 3 Quadr., geteilt in 6 Arkk. Der Wechsel der Stützen
aber nicht in 3, sondern 2 Perioden, 1 Pfl. in der Mitte zwischen
je 2 Sil. Das durch Verwitterung und Kalkkrusten schlecht kennt-
liche Detail soll an Quedlinburg (Otte) und Liebfr. in Magdeburg
(Schmidt) erinnern. 8eckiger 2stöckiger, ungewöhnlich hoher, durch
keine Zwischendecke vom inneren Raum getrennter Vierungs-T.
Die WEmpore hatte eine gegen das Sch. '/akr. ausgebaute Brüstung.
[An ihr die Sitzfigg. Christi und der Apostel in Stuck, jetzt im
Mus. zu Berlin; die in schwachen Spuren erhaltenen Malereien des
Msch. vervollständigten vielleicht den Zyklus zur Darstellung des
Jüngsten Gerichts.] Über die ursp. äußere Gestalt des WBaues
ist nichts ermittelt.
 
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