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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0248

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Cap

— 235 —

Kap

donnenschnitzbild und Flügelbilder, gute niederl. Arbeiten
aus 1". V. 16. Jh.

CAPPELN. Oldenbg. A Cloppenbg.
Dorf-K. Gemengbau ohne charakteristische Stilformen. — Rom.
Taufstein aus einer wohl westfälischen Exportwerkstatt, deren
Erzeugnisse man aufwärts der Ems und Hunte oft begegnet. Vgl.
in der Nähe Emstek und Lastrup.

KAPPENPERG Westf. Kr. Lüdinghausen.
Ehem. Prämonstrat.-Klst-K. gegr. 1122 von den Grafen Gottfried
und Otto v. K-, eingerichtet vom Ordensstifter Norbert. Bei. der
Übertragung der Gebeine des hl. Gottfried 1149 war die K. voll-
endet. Nach Abzug der nicht erheblichen got. Veränderungen
zeigt sich eine einheitliche rom. Kreuzbasl. Das Chorquadrat
schloß ursp. platt, jetzt mit got. 6/s Apsis; am n Kreuzarm Rest
einer Va kr. Apsis. Im Lhs. je 7 schlank proportionierte Arkk.,
Pfl. quadr. mit feingliedrigen Deckplatten. Die rom. Fenster am
Qsch. und am Hochsch. des Lhs. erhalten. Keine Türme, keine
Krypta. — Ganze innere L. (ohne Chorschluß) 42,8; 1. Br. des
Msch 8,8; 1. Br. der Sschiffe 3,6. — Im 14. Jh. die flachen Decken
durch got. Gwb. ersetzt, die Fenster der Sschiffe und des Chors
erweitert und mit Maßwerk ausgestellt. — Altäre und Kanzel neu-
got. — Chorgestühl, das reichste Westfalens; bez. 1509 (n),
1520 (s), wohl Anfang und Ende der Arbeit. Es nimmt den Raum
der Vierung ein und hat kleine Türöffnungen nach den Flügeln.
Dorsal und Baldachin geben ein Gerüst von rechtwinkligen Ver-
bindungen, in den Füllungen Rankengeschlinge und Wappen, an
den Wangen Reliefs, an den Miserikordien Groteskfiguren. Sakra-
mentsnische im Schema eines 3teil. Wandschranks, aus der Zeit
des Stuhlwerks. — Deckel der Tumba eines Grafen von K. (A.
14. Jh.), langgewandet mit Schwert, Schild und Dolch, in der
Rechten ein Kreuz, auf dem wellig herabfließenden Haar ein
Kranz, obere Begrenzung durch einen von rundbg. Archivolte um-
schlossenen Kleeblattbg., in den Zwickeln kleine Engel, eine Krone
haltend; 2,40: 1,50 m. — Denkmal für die Stifter, die Grafen
Gottfried (-f 1126) und Otto von K.; kräftiges Hochrelief, oberer
Abschluß durch Baldachine; die beiden Brüder halten gemeinsam
ein got. stilisiertes Kirchenmodell; die Haltung groß und frei, in
fein differenzierter Symmetrie; entstanden c. 1320—30, ein Haupt-
stück der westfälischen Plastik dieser Epoche (vgl. vom selben
Meister Bielefeld, Marien-K.) 2,22:1,10 m. — 2 kniende Dona-
toren in Stein. — 2 Steinreliefs von einer Passionsfolge c. 1520
bis 1530. — Triumphkreuz 13.Jh., Holz, 1,87 m h. — Vor-
tragekreuz A. 16. Jh., Holz 0,79 h. — 2 spgot. Messingleuchter
auf Steinfuß 2,20 h. — Bmkw. Kopfreliquiar, 12. Jh., Kupfer
 
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