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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0538

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— 525 —

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Dreifaltigkeits-K. (luth.). Putzbau 1683—96, griech. Kreuz mit
Kreuzgwbb., geräumige Verhältnisse und treffliche Ausstattung.
Herzogl. Schloß. Putzbau in 3 Flügeln angelegt, von Cornelius
Ryckwaerts 1681—96, einfach, doch die Risalite der Eingänge in
reicherem Relief. Der prächtige Ausbau von Johann Simonetti,
der große Saal 1696, die Kap. im WFlügel 1705—08. Der Mittel-T.
1722. Ausbau des OFlügels Rok. um 1750. — Im Garten die
Orangerie um 1700.

Rathaus. 1889—95 durch aufdringlichen Neubau ersetzt. Vom
spgot. Ziegelbau stammen noch der O- und WGiebel, jener 1479,
dieser 1481 von Hans Schmidt, mit selten reichem, auch figürl.
Zierat. Die s Langseite von 1610 hatte schlichte Flächen mit
Quaderzeichnung; erhalten blieb nur das schöne Sandsteinportal.
— Auf dem Markt: Roland 1445, der architektonische Überbau
von Heideloß 1849. Die „Butterjungfer", ma. Figürchen auf
hohem Holzpfosten. Brunnenhaus auf 4 Sil. M. 16. Jh.
Neues Haus. 1537 als Schöffengericht und Ratskeller erbaut, 1838
zur Bürgerschule umgestaltet und der Giebel beraubt. Die rck.
Fenster und halbrd. Portale in den Formen des Ausgangs der
Gotik, ähnlich dem Dessauer Schloß.

Wohnhäuser. Fachwerkbauten: Markt 30, um 1500, an den
Knaggen geschnitzte Heilige; Schulstr. 1; Fischmarkt 11—13, mit
Portal 1668; Wegeberg 15, 1671. — Putzbauten 17.—18. Jh.:
Markt 17, A. 17. Jh.; Schloßfreiheit 12 und 10, gut bar. 1707 und
1710; Markt 4, neuklass.

Befestigung 15. Jh. Heide-Tor (quadr. T. mit Zinnen und ge-
mauertem Helm, daneben Durchfahrt, Bg. des Vortors) und
Breiten-Tor (mit bar. Dach), beide in Anbetracht der Bedeutung
der Stadt auffallend schlicht. Die Mauer mit wenigen Türmen be-
setzt, von einem Wehrgang aus verteidigt, dessen Bedachung noch
auf einigen Strecken erhalten ist.

Friedhöfe der Nikolai- und Bartholomäi-K., E. 16. Jh. angelegt,
das Portal des letzteren aus Sandstein 1595.

ZEVEN. Hannover Kreisstadt.
Ehem. Nonnen-Klst. 1141 von Heeslingen (s. dort) hierher verlegt.
Die interessante, einheitlich aufgebaute und später so gut wie un-
verändert gebliebene K. erb. nach M. 12. Jh., rest. 1872. Wände
aus Findlingen, Gwbb. aus rheinischem Tuffstein (also der Back-
stein in dieser Gegend noch nicht bekannt). Gr. lsch. Kreuz-
anlage, 5 Quadrate von W nach O, 3 Quadr. von N nach S. Der
WTurm schließt bündig an, im O Apsis. Ganze äußere L. von
W nach O 42 m, von N nach S 23,5 m. Die Gwbb. des Lhs.
und der Kreuzflügel ruhen auf starken Pfl.Vorlagen, welche für
die Schildgurten dieselbe Breite ergeben wie für die Quergurte.
 
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