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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0523

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Wie

— 510 -

Wie

Skulpturenschnuick. Barock: ungemein prachtvolle Kanzel, vor
deren Fuß eine sitzende Mosesstatue; steinerner Seitenaltar mit
großen Reliefs 1642; bedeutendes Epitaph 1615. Pietas des
16. Jh., Stein, schön im Ausdruck und edel in der Form. Bronzene
Leuchterfig. frgot., angeblich französisch. Verschiedene bmkw.
Meßgeräte.

Kloster-K. Spgot. Hllk. (Inschr. 1470.) Die westf. Neigung zu
gedrungenen Grundrissen ist hier so weit getrieben, daß das Ge-
meindehaus bei 19 m Br. nur 12,8 m L. hat. Chor 1 Schmaljoch
und 5/8 Schluß. — Pietas, im Motiv mit derjenigen der Pfarr-K.
übereinstimmend, in der Ausführung geringer. 2 gute Stein-
statuen A. 16. Jh., Maria, Rochus.

Rathaus. Verputzter Fachwerkbau, im Innern sehr reich kompo-
nierte Pfosten und Kopfbänder, renss.
Fachwerkhäuser mit Daten 1560, 1561, 1595, 1610.

WIEDENEST. RR Köln Kr. Gummersbach.
Pfarr-K. Schlichter 3sch. rom. Gwb.Bau mit spgot. Qsch. und
plattem Chor; in allen Teilen ähnlich Müllenbach. — Im Garten
des Pfarrhauses sprom. Taufstein.

WIEFELSTEDE. Oldenbg. A Oldenbg.
Dort-K. Granitquaderbau um oder nach M. 13. Jh. lsch. mit
3 sehr stark steigenden, im Querschnitt einen vollen '/aKr. er-
gebenden Rippengwbb. Die Randbgg. spitz. Niedrigerer Chor mit
rom. Gratgwb. und rom. Apsis. — Schlichte, charaktervolle Aus-
stattung M. 17. Jh. Großer spgot. Schnitzaltar (niederländisch?).

WIENHAUSEN. Hannover Kr. Celle.
Ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst.-K. In der üblichen lsch. Anlage, der
WTeil unter Propst Konrad f 1309. Architektonisch unerheblich,
wichtig als in Norddeutschland einziges Beispiel einer vollständigen
und in allen Teilen einheitlichen farbigen Dekoration des got.
Stils, zeitlich wohl in nahem Anschluß an die Bauausführung
(weshalb die übliche Bezeichnung als »frühgotisch" doch ver-
mieden werden sollte). An der unteren Hälfte der Wand bis zur
Fensterhöhe hölzernes Gestühl, von da ab und an der Decke
(4 Kreuzgwbb.) alle Flächen bemalt. Die figürlichen Darstellungen
in verhältnismäßig kleinem Maßstab und ganz in das Ornament
verwoben, an den Stil gleichzeitiger Textilien oder Glasgemälde
erinnernd, namentlich auch im Prinzip der Farbenverteilung. Die
tlekorative Aufgabe ist glänzend gelöst.

WIEN RODE. Braunschw. Kr. Blankenbg.
Kirche im Kern mittelalterlich, Umbau 1702: 2 Emporengalerien,
Altarwand mit Kanzel und Apostelfigg. eines Schreins um 1500.
Typisches Beispiel einer kleinen behaglichen protestantischen
Dorf-K. der Gegend.
 
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