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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0447

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Rie

— 434 —

Rie

Ecksäulchen gesetzten Blendbg. — Im Gesamteiiidruck verbindet
sich mit der großen Einfachheit, die der Ordenscharakter forderte,
ein sicheres und strenges Schönheitsgefühl. — Außenbau. Turm-
los, schmucklos, nur durch die großen Linien wirkend. (Dach-
reiter bar.) Ein eigentümlicher Anblick die 3 fache Abstufung des
Chors. Strebepfll. nur an den Schmalseiten. Das große Fenster
der WFront hatte Maßwerk von Paul Francke (vgl. Helmstedt,
jetzt im Vaterl. Museum zu Braunschw.). Mittelportal 2 teilig mit
kleiner Madonna von c. 1270; daneben Pf Örtchen in das s Ssch.
(Die meisten Cisterc.-K. begnügen sich mit dem letzteren allein.)
Eine durch ihre Dekoration interessante kleine Seitentür führt aus
dem ehem. Kreuzgang in das s Ssch. — Hochaltar 1735 mit
tüchtigem großen Relief von H. M. Vetia. Kanzel 1622 in
reicher Knorpelmanier. Lettner (weiter nach O gerückt, als der
des Ma.) 1620, fein und vornehm. Die zahlreichen Grabmonu-
mente nicht bedeutend.

Konventsbau 1850 abgebrochen. Er war vor der K. erbaut in
der für den Orden normalen Anordnung. Erhalten, aber nicht
vollständig, der Torbau aus E. 12. Jh., daneben eine Kap. für die
Frauen 2. H. 13. Jh. (ähnlich angeordnet in Loccum).

RIECHENBERG b. Goslar. Hannover.
Ehem. August.-Klst.-K. Gegr. 1117, nach der Aufhebung 1803 die
K. als Steinbruch benutzt. Der Gr. in der Ruine zu erkennen.
Basl. in sehr regelmäßiger kreuzf. Anlage, ganze L. 59,5 m. Die
Angabe über die Stützenform als SU. nicht zuverlässig, jedenfalls
kein Stützenwechsel. Von 2 WTürmen der Unterbau erhalten;
2 OTürme in Hirsauer Stellung (vgl. Hamersleben) mindestens be-
absichtigt. Gut erhalten nur die Krypta. Sie ist die reichste
Niedersachsens. Gurtenlose Gratgwbb. in 4 J., dekorierte Sil., die
Schafte teils kanneliert (geradläufig und spiralisch), teils mit Damast-
mustern der Königslutterer Schule; gleichen Ursprungs die Tier-
ornamentik der Kaptt. Um die Zeit der zweiten Kirchweihe 1173
kann die Krypta gerade eben fertig gewesen sein. Sonst noch er-
halten der schöne Sockel der Hauptapsis.

RIEDER. Anhalt Kr. Ballenstedt. [K.]
Dorf-K. Sprom. rck. WTurm wie in Frose mit 2 Kreuzgwbb. und
geteilten Schallöffnungen. Sch. und 3seit, geschl. Chor spgot. um
1500, mit Steinfenstern und Balkendecke; Sakrainentsnische von
Malerei umrahmt. Emporen 1563. — Taufstein frgot., im Pfarr-
garten.

RIESENBECK. Westf. Kr. Tecklenburg.
Dorf-K. neu bis auf den rom. WTurm. — Interessanter rom.
Tumbendeckel, trapezförmig, Bild der Frau Reinheldis, deren
 
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