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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0260

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— 247 —

Kne

KLOSTERNEUENDORF. Pr. Sachsen Kr. Gardelegen.
Cisterc.-Nonnen-Klst. Bedeutende Teile erhalten. Die K. 2. H.
13. Jh. Langgestrecktes Rck. mit flacher Decke. Die die WHälfte
einnehmende 2sch. gewölbte Nonnenempore aus 15.Jh. Die Fenster
aus dem Urbau, 2teilig, im Maßwerk Kreis über 2 Spitzbgg. Die
Fenster des Erdgeschosses liegen in einem Blendbg., auf dessen
Spitze ein Hufeisenbg. sitzt; eine sprom. Reminiscenz. Vortrefflich
die Gliederung der OWand mit 3 schlanken, ebenfalls in Blenden
sitzenden Fenstern, steigendem Spitzbg. Fries und kleinen Fialen. —
Alvenslebensche Grabsteine.

Von den Klst. Gebäuden 3 Flügel erhalten. Die Behandlung der
BacksteinformeH künstlerisch bmkw. Nach den unvollkommenen
Abb. vielleicht E. 13. Jh.

CLUS. Braunschw. Kr. Gandersheim.
Ehem. Klst.-K. Rom. Basl. des 12. Jh., sehr klein, gleichwohl mit
Qsch. und w Doppeltürmen. Offene Vorhalle, im Gr. schlechtes
Portal. Im Lhs. 1 säuliger Stützenwechsel, Chor got. vergrößert. —
Schnitzaltar um 1500, reich, nicht groß. Interessante rom.
Stuckfigg., verstümmelt, jetzt in der Gandersheimer Münster-
sammlung.

KNECHTSTEDEN. Rheinpr. Kr. Neuß.
Ehem. Prämonstratenser-Klst. Beg. 1138, voll, unter Abt Her-
mann (1150—81). Beschädigungen im burgundischen Kriege
(1474—77). Die Klst. Gebäude und das Dach der K. zerst. durch
Brand 1869. Rest. 1879. — Gwb. Basl. in doppelchöriger Anlage.
Lhs. in gebundenem System, 4 Doppeljoche in genau durch-
geführtem quadr. Schema, Türme im Winkel zwischen Chorquadrat
und OChor und über der Vierung. Ganze innere L. 60 m, Br.
19 m, H. 15 m — Die Bauführung ging von W nach O. Haupt-
stützen kreuzförmig mit kräftigen Halbsll. an allen 4 Seiten; an der
Stirnseite steigt nicht nur die 1/3S1., sondern auch die rck. Vorlage
bis zum Gwb. auf, wo sich das Profil am Gurt eckig und wulstig
fortsetzt. Die Gwbb. grätig, mit wenig vortretendem Schildbg.
Die Zwischenstützen sind untereinander nicht gleich; im w J.
schlanke Pfll., im folgenden Sil. fast ohne Verjüngung, im s Sil.
mit starker Verjüngung und Schwellung, im letzten Bündel aus
3 ganz dünnen Sil. Die Basen haben nicht überall Eckzierden,
die Kaptt. gleichmäßig in normaler Würfelgestalt mit wechselndem,
meist geometrischem, flach skulpiertem Ornament, das durch Be-
malung weiter ins Einzelne ausgeführt war. Über den Arkk.
kräftig profiliertes Gesims. Oberfenster gepaart, sehr stark ab-
geschrägte Sohlbank. Die 3 Komportimente des Qsch. und das
Chorquadrat haben Hängekuppeln. Im Qsch. schließen sich un-
mittelbar an die Winkeltürme kleine Nebenapsiden, die Haupt-
 
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