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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0445

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Rhe

— 432 —

Rhy

RHEINKASSEL. Rheinpr. Kr. Köln.
Pfarr-K. Sie gehörte dem Stift S. Gereon. Der massige, jetzt
formlose WTurm frröm., die geradläufige Treppe in der Mauer-
dicke. Das Übrige in kraftvoll belebten sprom. Formen um 1220
bis 1240. Gebundenes System in 2 Doppeljochen. Die Hauptpfll.
rck. mit Dienstbündeln, die Zwischenstützen gekuppelte Sil. mit
gemeinschaftlichem Sockel, weich konturierte Eckblätter, Knospen-
kaptt. Die Kreuzrippen in den Ecken auf langgestielten Konsolen.
Der Chor durch einen Triumphbg. vom Lhs. getrennt, aber mit
ihm von gleicher Höhe; geteilt in 2 schmal-rck. Joche; das zweite
mit den Rippen der Apsis nach dem 5/s Schema verschmolzen. Im
Gr. ist die Apsis '/a kr., innen mit 3 flachen Segmentnischen. Das
Äußere in derben, noch rein rom. Gliederungen. Die Apsis flan-
kiert von 2 schlanken 4seit. Türmen. — Der schöne Bau ist vom
17. Jh. an wiederholt mißhandelt worden.

RHEYDT. Rheinpr. Kr. Gladbach.
Pfarr-K. Gemengbau aus 15., 17., 18. Jh.

Schloß. 2. H. lö. Jh. völliger Umbau einer ma. Anlage. Hauptbau
um 1580, gestreckte 2gesch. Palastanlage in niederl. Renss. mit
italien. Anklängen. Reiche Fassaden. Auf der OSeite im Erd-
geschoß offene Bg. Halle auf tosk. SIL, am Obergeschoß jon. Pilaster,
über dem Hauptgesims abgewalmte Dacherker. Vorburg mit Eck-T.
und strengem dorisierenden Portal.

RHODEN. Pr. Sachsen Kr. Halberstadt.
Dorf-K. Sprom., 13. Jh., der WTurm und die Tür an der SSeite
des Lhs. Sonst Umbau des 18. Jh. — Altar 1734, einer der
reicheren.

RHYNERN. Westf. Kr. Hamm.
Pfarr-K. Etwa letztes Viertel 12. Jh. Quaderbau. Kreuzf. Gwb.-
Basl. mit plattem Chorschluß und 3 Doppeljochen (etwas unter-
quadr.) im Lhs. Die schweren Hauptpfll. mit sehr starken rck.
Vorlagen für die Gurten. Als Zwischenstützen WürfelknaufslI. von
schlankem, elegantem Aufbau. Sämtliche Bg.Linien 1/?kr. Die
Sschiffe 1872 erweitert. Innere L. (ohne Turmhalle) 28,50 m,
Qsch. 18,25. Das Äußere ungegliedert bis auf das kräftig pro-
filierte, in der Kehle mit Kugeln verzierte Hauptgesims. — Schnitz-
altar mit gemalten Flügeln, virtuose niederländische (Antwerpener)
Arbeit um 1520, Reliquienschrein der hl. Regina 1457, Holz
mit Silberverkleidung, an der Wand Arkatur mit je 6 Statuetten,
am geschuppten Satteldach Reliefmedaillons. Orgelgehäuse und
Bühne in flottem Bar.

Ev. Kirche 1665. Einfacher kleiner SEckbau, Pyramidendach mit
Laterne, rundbg. Maßwerkfenster.
 
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