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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0261

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Kne

— 248 —

Coe

apsis got. ersetzt. Krypta fehlt. Der Chor nur um einige Stufen
erhöht, an seinem Eingang Spuren einer ehem., fast 3 m hohen,
wohl als offene Arkk. Reihe gestalteten Querschranke; sie gehört zu
den spätest ausgeführten Teilen, aber noch dem 12. Jh. (ältestes
Beispiel neben Maulbronn). — Das der Erbauungszeit angehörige
farbige Dekorationssystem umfänglich erhalten; es erstreckte
sich allein auf die Strukturteile und bewegt sich vornehmlich in
Textilmotiven; figürliche Monumentalmalerei nur in den Apsiden;
erhalten allein die westliche: in der Halbkuppel die Majestas
domini mit den großartig und kühn charakterisierten Evangelisten-
symbolen, an der Wand zwischen den Fenstern zu 2 und 3 grup-
piert 11 (so!) Apostel. — Rom. Taufstein aus schwarzem Granit.
Sonst ist alle alte Ausstattung, auch die bar., zugrunde gegangen. —
Äußeres. Die Behandlung der Wandflächen karg und herb. In
der OAnsicht energische Massengruppierung. Kontrastierung der
schmächtigen Chortürme gegen den schweren Zentral-T. Sein
Höhenmaß ist dem Durchmesser gleich. Aufbau 8seitig in einem
höheren und einem niederen Geschoß, jenes mit 3 teil. Fenstern. —
Hauptportal im S erst 2. H. 12. Jh. hinzugefügt, 3fach gestaffelt,
weniges aber vorzügliches Ornament.

Kreuzgang abgebrochen. Einige Sl.Kaptt. in der Sakristei, eine
größere Anzahl in einem Park bei Königswinter, andere in Grips-
wald. — Klostergebäude, im 17. Jh. mit Aufwand erneuert,
seit 1869 Ruine.

KNEITLINGEN. Braunschw. Kr. Wolfenbüttel.
Dorf-K. rom., gut erhalten (rest.). Das Lhs. und der stark ein-
gezogene Chor mit Apsis, beide quadr., gratige Kreuzgwbb. Der
außer der Achse stehende WTurm älter, Obergeschoß modern.

KOBBENRODE. Westf. Kr. Meschede.
Dorf-K. Einfacher Gwb.Bau von 1717. — Rom. Leuchter.
Spgot. Schnitzbild der hl. Elisabeth. Glocke 13. Jh.

COCHSTEDT. RB Magdebg. Kr. Quedlinbg.
Stephani-K. lsch. got. Anlage, jetzt ohne Gwbb. — Reicher
Schnitzaltar A. 16.Jh. Sakramentsnische 1513. Grabsteine
des sp. 16. Jh.

COESFELD. West. Kreisstadt.
Jakobi-K. Ein reicher Bau des Oberg.Stils, vielfach verbaut und
entstellt. Anlage als Hllk. mit Stützenwechsel; die Zwischen-
stützen 8eck., übrigens mit elegant skulpierten Kaptt. Der rck.
Chor später angesetzt, breiter als das Sch., noch mit romani-
sierendem Detail. Ein berühmtes Glanzstück das aus der Turm-
halle in die K. führende Portal; 8säulig; der obere Abschluß nicht
durch Tympanon, sondern durch Kleeblattbg.; die runden Glieder
sind mit Schuppen, die eckigen mit Pflanzenornament überzogen. —
 
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