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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0187

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Häm

- 174 —

Ham

dies ein Hirsauer Motiv. Bg. Friese, aber keine Lisenen. Die
Hauptapsis glatt bis zur Höhe der Nebenapsiden, dann das Ober-
geschoß mit den Fenstern, die in eine sehr eigentümlich rhythmi-
sierte Arkatur eingeschlossen sind. Der Mangel von Gesimsen und
Friesen am OQiebel kann kaum ursp. sein. Die nicht großen
Portale am Qsch. und s Ssch. haben im Tympanon das eine
Drachen, das andere Löwen, symmetrisch gepaart und mit Ranken-
und Palmettenwerk unisäumt. — Die WFassade jetzt ohne Türme.
Im Erdgeschoß eine vermauerte Doppelark., die in einem früheren
Zustande eine Vorhalle voraussetzt; der Teilungspfl. in thüringischer
Gliederung, d. i. mit kleinen Nischen, in welche Sil. eingesetzt
sind. Der zugemauerte große Bg. im Obergeschoß regt die Ver-
mutung einer 2gesch. Anlage, wie in Paulinzelle, an. — Der Kreuz-
gang lag auf der NSeite. Was von KIst. Gebäuden erhalten ist,
ist aus 18. Jh.

HÄMERTEN. Pr. Sachsen Kr. Stendal. [K]
Dorf-K. Sprom. Granitquaderbau A. 13. Jh., Sch., quadr. Chor mit
Kreuzgwb., Apsis mit Halbkuppel. Der 8eck. T. über dem Chor
gibt der K. einen ungewöhnlichen malerischen Reiz (Ansicht von
Strack und Meyerheim). Die Strukturteile der Apsis aus Ziegeln
hergestellt, durchschlungener Bg. Fries auf pfostenartigen Lisenen.
— Große Glocke 1471.

HAMM. West f. Kreisstadt. [D.]
Ev. Stadt-K. Beg. nach dem Stadtbrande 1275. Unter den auf
der Grenze von FrGotik und Hochgotik stehenden Hllk. Westfalens
mit die namhafteste. Jener gehört die Anlage, dieser das Detail.
(Ausgiebig rest.) Teilung des Gr. im Lhs. 3:5, stark ausladendes
Qsch., Chor 1 + 7/i2- Aufbau im Charakter des 13. Jh., ruhig,
weit, schönräumig, die Gwbb. der schmal-rck. Msch.Joche steigend,
die mächtigen Rundpfll. (ohne Dienste) gut zu dem Raumbild
passend. Ganze L. 55,50, Br. des Msch. und Qsch. 10,50. Starker
WTurm in vielen gleichartigen Stockwerken zu 3x4 Fenstern. —
Treffliche Kanzel 1746. Sonst das Innere protestantisch kahl.
Kath. Pfarr-K. (ehem. Franziskaner) 1504—12. Hauptsch. und
Chor bilden zusammen einen einheitlichen Raum von 57,50 m L.
und 10 m Br., geteilt in 9 J. Kreuzgwb. und 5/s Schluß; Ssch. von
6 J. an der SSeite; das n Ssch. durch eine Balkendecke so geteilt,
daß das untere Geschoß einen Flügel des Kreuzgangs bildet, während
das obere zu den Klosterräumen gezogen ist. Der Innenraum der
K. ist also ein unsymmetrisch 2schiffiger. — Grabplatte des
Stifters Gf. Gerhard v. d. Mark f 1441, Messing, aus 12 kleineren
gravierten Platten zusammengesetzt (niederländischer Import?).
Grabplatte der Anna Rödinghaus f 1534. An der NWand 24
 
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