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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0470

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Sil

— 457 —

Soe

Deutschordenskommende. Ansehnlicher Hauptbau 1571; Backstein
mit Hausteingliedern; rck. Anlage, starke vorspringende Ecktürme
und Mittelrisalit. Schöner Marmorkamin.

SILLENSTEDE. Oldenbg. AJever.
Dorf-K. Typisch rom. Anlage des 13. Jh., die größte und inter-
essanteste im jeverländischen Marschgebiet. Das rck. Sch. innen
41,5 m L, 10,3 m br., 11 m h. Auf den Triumphbg. folgt ein
um 5 Stufen erhöhter quer-rck. Raum in gleicher Breite und Höhe
mit dem Sch., dann eingezogene 1fakr. Apsis. Rechts und links
vom Triumphbg. Ciborienaltäre, die 4 Rundbgg. von derben sprom.
Sil. getragen. An den Wandstreifen zu Seiten des Triumphbg. je
2 Doppelnischen, in jeder eine Statue. Großer spgot. Schnitz-
altar. Sehr interessanter Taufstein, zylindrisch, auf gemustertem
Grund Hochreliefs ohne archt. Umrahmung, 2. H 13. Jh.

S1LSTEDT. Pr. Sachsen Kr. Wernigerode.
Dorf-K. WTurm (türlos, neugot. Aufsatz) und Lhs. rom., Chor
got. Empore mit bibl. Gemälden 1684. Aufwendige Altarwand
1689 aus derselben Zeit.

SINDORF. RB Köln Kr. Bergheim.
Pfarr-K. 1484. 3joch. Hllk., breiter als lang, alle 3 Schiffe unter
einem quergestellten Walmdach. Vorgeschobener 5/s Chor, der
vortretende WTurm älter.— Spgot. Taufstein, Sseitig mit Maß-
werkrelief.

Herrenhäuser des 1.6—17. Jh. Haus Breitmar und Burg Boisdorf.

SINZENICH. RB Köln Kr. Euskirchen.
Pfarr-K. Bescheidene spgot. Hllk. mit rom. Resten. WTurm und
4 seit. Chor.

SITTENSEN. Hannover Kr. Zeven.
Dorf-K. 1606. Ziemlich prächtige Ausstattung in FrBar.

SÖDER. Hannover Kr. Marienbg.
Schloß 1742. Langgestreckter 2 stöckiger Bau, im Gr. mehrere
Rücksprünge, Wechsel hoher und flacher Dächer verdeutlicht die
Gliederung.

SOEST. Westf. Kreisstadt. [D].
Stifts-K. („Dom") S. Patroklus. Erster Bau durch Erzbischof
Brun von Köln, den Bruder Kaiser Ottos I. Von späterer Bau-
tätigkeit zeugen Weihenachrichten zu 1090, 1118, 1166. — Große
rom. kreuzf. Basl., Msch. 11 m br., ganze innere L. 89 m. Die
Gwbb. sind augenscheinlich erst nachträglich einer ursp. flachgcd.
Basl. hinzugefügt. Die noch sehr ungeschickt durchgeführte Pro-
zedur läßt sie ungezwungen mit der durch den Weiheakt 1166 be-
zeichneten Bauperiode in Verbindung setzen. Wie alt aber ist das
übrige? Ist darin noch etwas vom Brunonischen Bau? Der all-
gemeine Charakter ist Großräumigkeit neben äußerster Schlichtheit,
 
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