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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0097

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Brü

— 84 —

Bück

frgot., die Ausführung jedoch ländlich derb und gewiß zeitlich
jünger.

BRÜNEN. Rheinpr. Kr. Rees.
Pfarr-K. Unsymmetrisch 2sch., Hauptschiff 15. Jh., n Ssch. und
T. 13. Jh. Das rom. Portal in Kleeblattblende.

BRUNKENESEN. Braunschw. Kr. Holzminden.
Dorf-K. 1720. Dekoration und Ausstattung mit einem be-
scheidenen Anflug von Aufwand.

BRUNSHAUSEN. Braunschw. Kr. Gandersheim.
Ehem. Kloster-K. (Nonnen), lsch. got. Anlage, Gwbb. nur in
der rck. Chornische. Von dem vorangehenden rom. Bau erhalten
die s Nebenapsis und ein kleiner Teil des WBaues.

BUCH. Pr. Sachsen Kr. Stendal. [K.]
Roland, Sandstein M. 16. Jh., nach dem Vorbilde desjenigen in
Stendal, doch stilistisch gefällig weiterentwickelt; der Kopf mit
Lockenperücke erneuert 1693.

BUCHHOLZ. Westf. Kr. Minden.
Dorf-K. Kleiner rom. Gwb.Bau, lsch., 2joch., eingezogen quadr.
Chor mit niedriger Apsis. — 2 Glocken mit rom. Ranken-
ornament.

BUCKAU. Pr. Sachsen Kr. Jerichow I.
Dorf-K. Sprom. Granitbau wie in Moritz. — Spgot. Schrein-
altar.

BÖCKEBURG. Schaumburg-Lippe. [D.]
Die kleine Residenz verdankt ihren sehr bemerkenswerten Platz in
der Geschichte der Renss. dem Grafen Ernst (1601—22), bei dem
leidenschaftliche Prachtliebe mit einem bei seinen deutschen
Standesgenossen seltenen Sinn für Qualität zusammentraf. Die für
ihn in Bückeburg, Stadthagen und Baum ausgeführten Arbeiten
gehören in die Reihe derer, die bekunden, daß um die Jahrhundert-
wende die deutsche Kunst in einem entschiedenen Aufschwung sich
befand, den dann der Ausbruch des 30j. Krieges tödlich lähmte.
Die Stilrichtung ist bar. unter Mitwirkung niederländischer und
italienischer Hilfskräfte.

Lutherische Kirche. Am Hauptportal Inschr. 1613 (Beginn?),
Weihe 1615. Der Meister nicht bekannt. Die Tendenz verwandt
der wenig älteren Haupt-K. in Wolfenbüttel. (Gf. Ernst war
mehrere Jahre Student in Helmstedt.) Der innere Aufbau Hllk.
mit 3/s Schluß, ganze L. 45 m. Die Kreuzgwbb. getragen von 2x7
gewaltigen korinth. Sil. Das Raumgefühl um einen Grad gotischer
als in Wolfenbüttel. An den Wänden ringsum hölzerne Emporen,
die aber nicht bis an die Sil. herantreten (auch dies wie in Wolfen-
büttel). Auf der WEmpore die fürstl. Betstube, auf der OEmpore
ein ungemein prächtiger Orgelaufbau, darunter der Altar be-
 
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