Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0116

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Dro

— 103 —

Drü

Nischen, die aus der Mauerdicke ausgespart sind. Es folgen Chor-
quadrat und Apsis, in deren sehr starke Mauer 3 Flachnischen
kleeblattförmig eingreifen. Das Äußere Bruchsteinbau ohne jeg-
liche Kunstform. Starker WTurm mit kleinen, unregelmäßig ge-
stellten Fenstern. — Schöner rom. Tauf stein; das halbkugelige
Becken facettiert, Fuß in Form einer attischen Sl. Basis, 6 Säulchen
in Kreisstellung stützen den oberen, mit einem Biätterkranz ge-
zierten Rand (wohl rheinischer Import). Pietas Holz, 1. H. 15. Jh.

DROVE. RB Aachen Kr. Düren.
Dorf-K. 3sch. Hllk. des 15. Jh., im 18. einige Veränderungen. —
Im s Ssch. rom. Mensa mit Arkatur, 12. Jh. Feiner Crucifixus
1540. Pietas E. 15. Jh. Sitzende Muttergottes E. 14. Jh. Glas-
gemälde 1538 vom Meister der Dürener Marien-K. — Im Pastorat
Reisealtärchen 1439.
Schloß 1741.

DRÜBECK. Pr. Sachsen Kr. Wernigerode.
Die ärmliche Dorf-K. enthält als Kern die verstümmelten Reste
einer rom. Basl., die einem angeblich im 9. Jh. gegr. Nonnen-Klst.
gehörte. Schon in rom. Zeit mehrere Wandlungen. Ursp. otto-
nische Basl. mit Doppelchor und Stützenwechsel (zugemauerte alte
Fenster). Unter Bewahrung dieses Planes nach M. 12. Jh. Umbau
mit Gwbb. im gebundenen System. Über den rck. Pf 11. starke
Wandvorlagen mit Ecksäulchen und skulpierter Kämpferplatte.
Die Sil. in Schichten aufgemauert, ihre Kaptt. in dem von König-
lutter ausgehenden italisierenden Stil, später (noch rom.) mit Stuck
überzogen (im 19. Jh. abgeschlagen). Abschluß dieses Umbaues
um 1200 mit dem WBau: Apsis, 8eck. Türme, Zwischenbau mit
Glockenstube (obere Teile neuerdings rest.). Der jetzt gerade-
schließende OChor um 1250. In seinem Giebel eingemauert Fig.
eines Mannes in der Zeittracht, vielleicht Träger einer Sonnen-
uhr. — Krypta. Die Wandstützen ähneln denen in der WKrypta
von Quedlinburg (um 1000), die Sil. mit flachskulpiertem Akanthus-
schema und Eckranken aus 12. Jh.; Gwbb. gurtenlos. — Vom
Kreuzgang 2 rom. Pf 11. erhalten. — In der Krypta verwitterter
Gräbst., vermutlich der hier verehrten hl. Adelbrin, Nimbus, die
Arme in der Geste der altchristl. Orans, Arbeit rohester Art, 10. bis
11. Jh. Leinendecke mit 21 bibl. Darstellungen (ursp. anti-
typisch?) in Stickerei, 2. H. 13. Jh.

DRÜGGELTE. Westf. Kr. Soest.
Kapelle. Erb. zwischen 1217—26 als Sühnestiftung des Gf. Gott-
fried v. Arnsberg in vermeintlicher Nachahmung der hl. Grab-K. in
Jerusalem. 12eck. Zentralbau, der Innenraum 11,6 m im Durch-
messer bei kaum 4 m H. Geteilt durch 2 konzentrische Sl.Ringe,
der innere mit 4 (davon 2 stärker), der äußere mit 12. Ringför-
 
Annotationen