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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0540

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Zons

— 527 —

Zül

ZONS. RB Düsseidf. Kr. Neuß.
Kleine kurkölnische Zollstadt, die Befestigung einheitlich unter
Erzb. Friedrich von Saarwerden, 1373 bis c. 1400, in der guten
Erhaltung einzigartig. Mauer und Gräben umschreiben ein regel-
mäßiges 4 Eck von 300: 250 m. In einer Ecke die mit Zwinger
und besonderem Graben umgebene Burg Friedestrom. Auf der
Stadtmauer sitzen oblonge Wichhäuser, die sich noch mit 2 Ge-
schossen über den Wehrgang erheben. Doppeltore der einfacheren
Art. Am Zollturm von 138S Stifterrelief. Die Ausführung zielt
in ungewöhnlicher Weise auf künstlerische Wirkung.

Z U CH A U. Pr. Sachsen Kr. Kalbe.
Dorf-K. An den sonst formlosen Sch. ein hübsches rom. Sl. Portal
des 12. Jh. Der rck. türlose WTurm könnte älter sein.

ZÜLPICH. RB Köln Kr. Euskirchen.
Ehem. Benedikt.-Probstei-K. 11. und 13. Jh., ohne große spätere
Veränderungen; rest. 1880. Das sprom. Lhs. auf 2 Doppeljoche
in gebundenem System angelegt. Bei langsamer Ausführung traten
frgot. Elemente hinzu. Es wurden schmal-rck. Rippengwbb. an-
genommen. Die Pf 11. haben nach rheinischer Weise nur unter den
Leibungen Kämpferprofile, später wurden an der Stirnseite Dienste
angesetzt. Die Fenster variieren zwischen der sprom. Fächerform
und normaler frgot. Bildung. Nach W folgt noch ein Joch mit
Querempore. Der T. erst 1816 hinzugefügt. Auf der NSeite
sprom. Portal mit schönem Detail. — Der Chor in der Anlage
des 11. Jh., im Gr. überhöhtes Quadr., früher flach, später mit
Holztonne gedeckt, die 5/io Apsis 13. Jh. — Die Krypta 3sch.
4joch. Sl.Bau. Später, aber noch in rom. Zeit, wurde die SWand
durchbrochen und eine zweite, in der Anlage gleichartige Krypta
angelegt. Über ihr die dem Kölner Erzb. hl. Anno gewidmete
Kapelle, ein flachgedeckter rom. Bau mit interessanter Wand-
gliederttng.

Ausstattung. Hochaltar 18. Jh. NNebenaltar vornehme
Antwerpener Arbeit aus A. 16. Jh. Der s Nebenaltar gleicher
Herkunft, nicht ganz so gut. Taufstein 12. Jh., roh, interessanter
spgot. Deckel. Rom. Weihwasserstein. Kruzifix 14. Jh. An
der Sakristeitür vorzügliches spgot. Beschläge.
Burg des 14. Jh. Regelmäßiges Rck. mit sehr hohen runden Eck-
türmen. Das innere des Hofes durch jüngere Einbauten entstellt.
Stadtbefe9tigung. Der alte Mauerzug läßt sich vollständig ver-
folgen, in den Einzelheiten am besten erhalten zwischen Bach- und
Kölntor. Die Partien in Sandstein von Erzb. Sifrid E. 13 Jh., die
in Backstein von Friedrich v. Saarwerden. Erhalten haben sich,
wiewohl nicht ganz unverändert, 3 Doppeltore von interessanter
Anlage; das Innentor in starkem quadr. T., das äußere zwischen
 
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