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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0119

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Dür

sehr regelmäßige Anlage ist aber der Entstehung nach nicht ein-
heitlich: OTeile 2. H. 13. Jh., Qsch. und WJoche 1. V. 16. Jh. Für
diese späte Zeit ist das ausgeprägte Streben nach Symmetrie etwas
sehr Ungewöhnliches. — Die OTeile interessieren als Ableitung
aus der Kölner Hütte, trotzdem noch immer mit einigen rom. Re-
miniszenzen. Der 3 teil. Aufbau des inneren Systems befremdet
durch das mittlere Glied; es nimmt die Stelle eines Triforiums
ein, ist aber keines, vielmehr sind diese Maßwerkblenden die zu-
gemauerten Fenster der ersten Anlage (die sehr ähnlich der zu
Frauwüllesheim, vielleicht vom selben Meister, projektiert war).
Noch vor Vollendung wurden höhere Verhältnisse beschlossen.
Schon der Chor zeigt im Fortgang der Bauführung diese Absicht.
Die Überhöhung der Sschif .e im 16. Jh. — Der w Erweiterungsbau
hat mit den OJochen die gleiche Gesamthöhe, teilt sie aber durch 2.
Das Qhs. bei der letzten Rest, stark verändert; die Ausbildung des
SEndes als Doppel-Kap. für die Ausstattung der kostbaren Annen-
reliquie. NEnde (Josephs-Kap.) erst 1879 ausgebaut. — WTurm
aus 3 sehr schlanken Geschossen, die beiden oberen mit Maßwerk-
blenden gegliedert; Brüstung und Helm modern. — Ausstattung.
Sie hat durch den Brand 1543 stark gelitten. Die Zahl der Altäre
von 14 auf 8 herabgesetzt. Der Hochaltar von 1723, ein ernster,
tüchtiger Bar. Bau wurde 1900 entfernt. [Als Reste des älteren
Hochaltars werden die 3 jetzt im Pfarrhaus befindlichen flandri-
schen Schnitzgruppen vermutet.] Die Seitenaltäre sind vor-
zügliche gattungsmäßige Arbeiten des Rok. von 1758, aus der Kap.
in Tönnisstein. Chorgestühl und Orgel (neben der Kempener
die einzige Renss.Orgel im Rheinland) nach 1550. Kanzel
nach 1650.

Marien-K. (ehem. Franziskaner), beg. 1470, Anlage sehr gestreckt,
nur 1 Ssch. (S). — In 2 Chorfenstern Glasgemälde um 1536,
farbenprächtig, reiches Renss. Ornament (Werke desselben Ateliers
in Drove und Schleiden).

Stadtbefestigung. Eine größere freiliegende Strecke auf der SSeite,
andere eingebaut. Die Türme breite Ziegelzylinder mit Brüstung,
stadtseitig im Gr. abgeflacht. Die Tore nicht mehr vorhanden,
z. T. aus Hollarschen Ansichten bekannt.

Bürgerhäuser. Im 16. und 17. Jh. herrschte der Fachwerkbau vor,
mehrere Beispiele erhalten. Ein spgot. Ziegelhaus mit reichem
Sandsteinerker Bongart 14, Probe eines Giebelhauses der Renss.
Oberstr. 37, Arweiler Platz 3. Zahlreich vertreten das 18. Jh.

DÜRSCHEVEN. RB Köln Kr. Euskirchen.
Pfarr-K. lsch. rom. Anlage, sehr entstellt bis auf den kräftigen,
einfach behandelten WTurm.
 
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