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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0539

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— 526 -

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Die Qwbb. fast ohne Stich, die Bgg. durchweg rund. Im Erd-
geschoß des Lhs. springt eine auf ganz niedrigen (erneuerlen)
Würfelknaufsll. ruhende Arkatur bis zur Vorderkaute der Wandpfll.
vor, auf ihrem Rücken ein etwas mehr als 1 m tiefer Laufgang
mit Durchbrechung der Wandpfll. und in Verbindung mit der
WEmpore. Sehr merkwürdig der WTurm; bis zur Tranflinie des
Kirchendachs (9,5 m) quadr., von da ab bis zur Oberkante (11 m
plus) rund. Im Erdgeschoß keine Tür. Treppen in der Mauer-
dicke. Zu oberst 8 gekuppelte Fenster. Das (alte) Hauptgesims
beschreibt ein 8 Eck, dem das ursp. Dach entsprochen haben wird.
Jetzt gut gezeichnete Bar.Haube. — Spgot. bronzenes Taufbecken,
von 3 Diakonen getragen, an der Wandung des Beckens Arkatur
mit Kreuzigung und Aposteln; Qualität mittelmäßig. Auf dem
Nonnenchor Reste von spgot. Wandmalerei, die klugen und
törichten Jungfrauen. Ikon. Grabsteine in geritzter Zeichnung,
1397, 1416. Lesepult in Kerbschnitt, renss.

ZIESAR. Pr. Sachsen Kr. Jerichow I. [K.]
Pfarr-K. Rom. Granitbau von derselben kreuzf. Anlage wie in
Gr. Wusterwitz, doch größeren Abmessungen; über dem n Kreuz-
flügel spgot. Kreuzgwb. Der 1861 gew. Umbau hat den geschicht-
lichen Bestand leider stark verändert. — Grabstein 1383 mit
eingegrabener Zeichnung (jetzt Altarplatte).

Schloß der Bischöfe von Brandenburg, jetzt als Gutsgehöft ver-
baut. Von der Vorburg steht nur noch ein Rund-T. aus Ziegeln,
mit Zinnen und gemauerter Spitze, E. 15. Jh. Die Hauptburg hat
Mauerreste aus Granitquadern. Aus solchen ist auch der runde
Bergfrid hergestellt, dessen kuppelartiger Abschluß M. 16. Jh. —
Die Kapelle der Hauptburg spgot. Ziegelbau, 4joch. Rck., an der
w und n Seite Emporen, Kreuzgwbb. In der OMatter Weihrelief
aus Kalkstein, 5 Heilige, 1470. Die farbige Ausmalung fast voll-
ständig erhalten, auf den Gwb. Kappen gemaltes Maßwerk. Die
s Außenseite mit schönem plastischen, die Struktur betonendem
Flächenschmuck, ebenfalls Maßwerk. Die Anlage der nach innen
gezogenen, außen nur als flache Bänder erscheinenden Strebepfll.
ist übernommen von S. Katharinen in Brandenburg. Eine un-
mittelbare Nachbildung von Ziesar ist die Schloß-Kap. in Wolmir-
stedt; in nahem Schulzusammeiihang das Altstädt. Rathaus in
Brandenburg und die OTeile von S. Stephan in Tangermünde.

ZIEVEL. RB Köln Kr. Euskirchen.
Burg. 4seit. Anlage. Der Mauerring des 15. Jh. und ein ansehn-
licher Bergfrid gut erhalten, ebenso das hübsch behandelte Haupt-
tor mit 2 kleinen Flankentürmen. An diese ma. Teile lehnen sich
einfache Wohnbauten des 17. und 18. Jh.
 
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