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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0205

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Her

— 192 —

Her

Marien-K. (Berger Nonnen-Stift). 14. Jh. Hlfk. in luftigen Ver-
hältnissen, schlanke Rundpfll. mit 8 Diensten. Gr. in der Teilung
3:3. Die mittlere Travee gleich der Msch.Br., die erste und letzte
um soviel schmäler, als die Sschiffe schmäler sind. Der darin
enthaltene rhythmische Gedanke wird weitergeführt im Wechsel
der Fensterform: in der Mitte Rosen, im ersten und letzten Joch
normale Hochfenster. Kein Qsch., wohl aber ein in ganzer Br.
von einer Nonnenempore eingenommenes WJoch. Das Äußere
ganz einfach bis auf den zierlich dekorierten Giebel des platten
Chorschlusses. — Auf dem Hochaltar Sakramentstabernakel mit
turmartiger Krönung in reicher durchbrochener Arbeit. Dann noch
ein Sakramentshäuschen an der Chorecke. Beide spgot.
Petri-K. (früher reform.). Einfacher Saalbau. Kanzel um 1700
mit trefflich geschnitztem Akanthusschmuck.

Johannis-K. M. 14. Jh., jedoch nicht einheitlich; siehe die Rück-
sprünge in den Umfassungsmauern und die abweichende Gestalt
der Gwbb. in der WTravee. Hllk. von 3x3 quadr. J. (22x22 m).
Schluß der Sschiffe mit gerader, befensterter Wand. Chor ver-
längert 5/e- Pf 11. rund. Kämpferhöhe etwa 3/s der Gwb. Scheitel-
höhe. Hoher WTurm in einfacher Behandlung, 6 Geschosse, durch
Gesimse geteilt. Die Dächer wie an der Münster-K. — Dreisitz,
Schrank, Truhe spgot. — Kanzel und Gestühl deutsch-bar. —
Missale 1486 mit bmkw. Miniaturen. — Glocke in Kuhschellen-
form, 88 cm h., 13. Jh.

Jakobi-K. Anlage wie bei der Johannis-K., kleiner und wohl etwas
älter. WTurm eingerückt. — Taufständer, Holz, 1617. — Kanzel
1590. — Epitaph, Gemälde und Inschrifttafeln in sehr gut ge-
schnitztem Rahmenwerk, M. 17. Jh. — 4 andere desgl., einfacher.
— Chorgestühl um 1600.

Kathol. K. 1716. Einfaches Rck., stuckierter Plafond. — Pietas,
gutes Schnitzwerk um 1500 vom Osnabrücker Meister.
Rathaus. Einfache ma. Anlage mit 2 parallelen Dächern (Folge
von Erweiterung). An einer Langseite Renss. Anbau; offene Erd-
geschoßhalle, fast ganz in Fenster aufgelöstes Hauptgeschoß,
Zwillingsgiebel; Friese und Umrahmungen mit Beschlägsornament
überzogen. Das inschriftl. Datum 1535 widerspricht den Formen,
die nicht vor E. 16. Jh. möglich sind.

Wohnhäuser. Ein sehr zierlicher got. Giebel Höckerstr. 4. Unter
den Steinhäusern der Renss. durch gute Proportionen ausgezeichnet
Lübberstr. 31. Zahlreiche Fachwerkhäuser.

HERGENRATH. RB Aachen Kr. Eupen.
Emmaburg. Ältester Teil der große Bergfrid des 14. Jh. 3gesch.
Palas 15. Jh., ausgebaut im 17. Jh. Vorburg 17. Jh. mit wenig
modernen Veränderungen. Im Innern eine selten reiche alte Aus-
 
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