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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0433

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— 420 —

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lose WTurm aus älterer Zeit. — Am Lhs. 2 rundbg. Sl. Portale,
nur eines mit Tympanonrelief. Wiederum dem in Balve nahe-
stehend. In der äußersten Rohheit seiner Behandlung dem 13. Jh.
schwer zuzutrauen; ist es aus dem älteren Bau herübergenommen?
— 3flügeliges Altargemälde E. 15. Jh.

PLITTERSDORF. Rheinpr. Kr. Bonn.
Der rom. Bau der Pfarr-K. bestand bis 1719, dann Neubau; der-
jenige des Rittersitzes Steinenhaus bis 1806; von ihm 2 in den
Hof eingebaute rom. Sil. — Auerhof lOachsiger Bau des 18. Jh.

PLÖTZKAU. Anhalt Kr. Bernburg.
Schloß an der Saale, erb. nach 1556, schlicht, doch mit den Giebeln
der Dächer und des Bergfrids von anziehender Bilderscheinung.

PÖHLDE. Hannover Kr. Osterode.
Das von der Königin Mathilde, Gemahlin Heinrichs I. gegr. Klst.
im 30j. Kriege zerstört. Die jetzige K. ganz unbedeutend. Die
an den Wänden aufgehängten Holzreliefs sind Reste eines
großartigen Chorgestühls [andere Teile im Weifenmuseum in Han-
nover].

POLLE. Hannover Kr. Hameln.
Burg der Grafen v. Everstein. Die malerischste Ruine im Weser-
tal. Amtshaus 1656.

POPPELSDORF b. Bonn. Rheinpr.
Kirche auf dem Kreuzberg. 1628. lsch. Kreuzgwb.Bau. 1746 die
hl. Stiege als Nachahmung der Scala Santa in Rom. — Seitenaltäre
17. Jh., übrige Ausstattung 18. Jh., hervorzuheben die Kanzel aus
Stuckmarmor. Deckenmalerei 1750 von Adam Schöpf. Von dem-
selben die Ausmalung der hl. Stiege; deren Stuckatur von Andticci
und Camioli.

Schloß. Aus Ma. nichts erhalten. Neubau beg. 1715 nach Zeich-
nung von Robert de Colte; Hauptbauzeit 1730—40. In Anlehnung
an Grundrisse Palladios ist das Wesen eines Gartenschlosses geist-
reich und anmutig ausgedrückt, leider nur in minderwertigem
Material. 4 Flügel in quadr. Ordnung, in der Mitte eines jeden
ein quadr. Saal, desgl. an den Ecken, alle leicht vorspringend,
in der Mitte der ganzen Anlage ein großer kreisrunder Hof mit
Sl.Umgang. Aufbau: Hauptgeschoß zu ebener Erde, Halbgeschoß,
Belebung der Silhouette durch zerteilte Dächer, die Ecken und
Mitten als Pavillons ausgebildet, die 4 Fronten fast gleich. Die
alte Innenausstattung zum größeren Teil verschwunden; am besten
erhalten in der Kap. und im Billardsaal (NOEcke). Der Muschel-
saal von Laporterie ist ein einst sehr gerühmtes Beispiel dieser
Gattung.
 
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