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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0407

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Obe

— 394 —

Obe

Sinne) erhebt sich ein Seck. TV; seine OWand sitzt auf dem Schluß-
stein des 1. Schiffsgwb. 3 Eingänge. Sehr prächtig (doch beschädigt)
das SPortal.

OBERNKIRCHEN. RB Kassel Kr. Schaumburg.
Ehem. Stifts-K. Gegr. 815 (?), Neugründung 1167. Die jetzige K.
Hallenbau des 14. Jh. mit eingebauten rom. Resten. Diese gestatten
Rekonstruktion der Anlage des 12. Jh. als regelmäßige Kreuzbasl.
mit Stützenwechsel. Gut erhalten der WBau, Breitanlage ungefähr
wie in Fischbeck. Die Nebenräume des Erdgeschosses als selb-
ständige Kap. abgeschlossen, Tonnengwb., Apsidenschluß. Darüber
Nonnenempore. Oberfenster frgot. Das Dach in 2 Pyramiden
zerlegt. — Das got. Lhs. hat 3x5 rein quadr. Kreuzgwbb. auf
8eck. Pf 11., Breitproportionen. Außen an jeder Langseite 5 Giebel.
Das Innere 1893 gründlich rest. — Hochaltar. Unversehrtes Re-
liquiensepulkrum mit Weiheurkunde 1496; die Schnitzbilder des
Schreins geben figurenreiche Passionsszenen, provinzielle Arbeit
unter niederländischem Einfluß; auf den gemalten Flügeln die
hl. Sippe. Ein zweiter kleinerer Altar auf dem Frauenchor, A.
16. Jh., beschädigt, interessantes gesticktes Antependium. Spgot.
Beichtstuhl und Singepult. Kleines Marmorepitaph 1665,
von guter Qualität. Glocke 1480. Grabsteine in großer Zahl,
meist heraldisch; die ikonischen nicht bedeutend.
Kreuzgang sehr entstellt. Der WFlügel hat rom. Kern; für die
Arkk. Teilungsbgg. und Mittelsäulchen zu ergänzen. Im O- und
NFlügel Formen aus der Übergangszeit. Auf dem Stiftshof sprom.
Altarmensa, dünne Platte getragen von 4 Doppelsll.

OBERNTUDORF. Westf. Kr. Büren.
Kirche 1 sch. rom. Gwb. Bau, im Gemeindehaus 2 quadr. Joche,
wenig eingezogener quadr. Chor. Gratgwbb. zwischen Gurt- und
Schildbgg. Großer WTurm. 3 Fenstergeschosse. Merkwürdiges
Portal: ein gerader Sturz mit überaus rohen Reliefs (Christus und
die Jungfrauen) auf 2 liegenden Löwen als Kragsteinen; nach
mündlicher Tradition sollen die letzteren früher am WGiebel sich
befunden haben.

OBERPLEIS. RB Köln Siegkr.
Ehem. Probstei des Klst. Siegburg. Die rom. K. ohne größere
Veränderungen erhalten; rest. 1891. Der ältere Teil (12. Jh.) ist
das Lhs., eine ursp. flachgedeckte Pfl.Basl. von je 6 Arkk. Aus
derselben Bauzeit der sehr massige, nur in den oberen Geschossen
durch Lisenen gegliederte WTurm mit kräftigem Sl. Portal. In
1. H. 13. Jh. erhielt das Msch. 4 Kreuzrippengwbb. auf Kragsteinen
und mit hängenden Schlußsteinen (davon 2 in Gestalt großer
Tauben); die Oberfenster entsprechend verschoben; außen Kleebg.-
Fries und reiches Hauptgesims. Eben damals Qsch. und Chor
 
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